Seit 1834 Besitzer der väterlichen Lackier- und Blechwarenfabrik nebst Eisengießerei, die er im selben Jahr unter „J. S. Fries Sohn“ in das Handelsregister eintragen ließ. Die Firma, die sich zu einem der bedeutendsten Ffter Industrieunternehmen entwickelte, ging zurück auf eine Zinngießerwerkstatt, die Johann Simon F. (1722-1787) im Jahr 1748 gegründet hatte. 1807 erhielt der Enkel des Firmengründers, Johann Simon F. (1777-1835), die Genehmigung Dalbergs zur Errichtung einer Lackierfabrik von Blechwaren und Papiermaché, die er 1817 aus der Innenstadt nach Sachsenhausen verlegte. Dessen Sohn Heinrich Remigius F. übernahm die um eine Eisengießerei erweiterte Fabrik 1834 und baute sie von einem noch handwerklich geprägten Betrieb zu einem großen Maschinenbauunternehmen aus. 1843 baute F. erstmals in Ffm. eine Dampfmaschine und stellte sie in seiner Fabrik auf. 1846 brachte die Firma die ersten „Portativmaschinen“ (Lokomobile) für die Eisenbahn heraus. Daneben fertigte sie dampfsparende Compoundmaschinen, Transmissionen, Hebezeuge sowie Einrichtungen für Mühlen, chemische Fabriken und Brauereien. Die Gießerei stellte neben feinstem Bauguss vor allem die Kandelaber für die 1840 eingeführte Gasbeleuchtung in den Straßen her. 1843 Erneuerung der Turmspitze der Alten Nikolaikirche in Gusseisen. 1857 Guss der Reliefplatten für den Sockel des
Gutenberg-Denkmals. 1868/69 Eisenkonstruktion für den Eisernen Steg.
Mitglied der Verfassunggebenden Versammlung (1848-49), der Gesetzgebenden Versammlung (1858-66) und der Ständigen Bürgerrepräsentation (1860-66) der Stadt Ffm.
F. zeichnete sich auch durch seine sozialen Maßnahmen für seine Arbeiter aus. So gründete er für sie 1854 eine „Krankenunterstützungs- und Ersparungskasse“.
Mitbegründer und Vorstandsmitglied des Landwirtschaftlichen Vereins. Offizier der reitenden Bürgerwehr. 1862 Vorstand des Deutschen Schützenfests in Ffm.
Reliefbüste (um 1904) unter den Vertretern der technischen Künste an der Südfassade vom Südbau des Neuen Rathauses in der Limpurgergasse.
Die Firma J. S. Fries Sohn war auch nach F.’ Tod an zahlreichen Großprojekten beteiligt. 1877 Eisenkonstruktion für die Markthalle. Hydraulische Ausstattung für den Westhafen (1884-86) und den Hauptbahnhof (1883-88). Krananlagen für den 1912 eröffneten Osthafen. Das Unternehmen, seit 1908/10 in der F.straße im Ostend ansässig, war nach 1945 wesentlich am Wiederaufbau der Stadt beteiligt. 1973/74 wurde die Firma, zuletzt geleitet von
Gerd F., liquidiert.
Nachlass der Familie als Depositum im ISG.
1948 „Brücken zum Aufbau“, Schrift zum 200. Firmenjubiläum von Konrad F. Bauer.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 224,
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