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Fyol, Sebald

Fyol (auch: Fyoll, Viol), Sebald. Maler und möglicherweise Schnitzer. † 1463.
Stammte aus Nürnberg. Es ist jedoch möglich, dass eine Verwandtschaft zu der früher schon in Ffm. ansässigen Familie Fiol besteht. Vater von Conrad F.
Seit 1424 in Ffm. 1425 Ffter Bürger. 1430 erwarb F. das Haus Schmiedburg in der Fahrgasse, das er jedoch schon 1436 wieder verkaufen musste. Übernahm dann die Werkstatt des Malers Nikolaus von Neuburg im Haus Nideck an der Ecke Fahr-/Kannengießergasse. 1453 erwarb er einen Garten in Sachsenhausen von seinem Schwiegersohn, dem als Vater von Matthias Grünewald angesehenen Heyntz Grünewald. F. schenkte das Grundstück 1454 der Deutschordenskirche. Möglicherweise stand F. in geschäftlicher Verbindung zu dem Bilddrucker Peter Isenslegel.
Umfangreiche Tätigkeit für den Rat der Stadt, vor allem Restaurierungsarbeiten am Römer. 1434 Vergoldung des alten Hahns auf der Brücke. 1438 Bemalung des Ofens in der Neuen Ratsstube und der Kragsteine an der Decke im Römer. 1442 Restaurierungsarbeiten im Römer, u. a. Schreiben der Tafel „Eyns man’s redde ein halbe redde/ man sal sie billich verhoren bede“ (ursprünglich für die Ratsstube im Haus Frauenrode, zuletzt im Vorsaal des Goldenen Schwans; kriegszerstört 1944). 1446 Maria-Magdalena-Bild für die Marienkirche in Hanau. 1447 Federzeichnung des im Bau befindlichen Schlosses Rödelheim im Auftrag des Rats, die einer Beschwerde an den Kaiser beigelegt werden sollte. 1452/53 Bemalen der Uhr an der Römerfassade. 1455 Bemalen des Prozessionskastens, vier kaiserlicher Botenbüchsen und von Säcken mit Adlern. 1456 Malen papierner Spotthüte für drei verurteilte Frauen. 1459 Bemalen der Uhr an der Fahrpforte. 1462 Malen (oder Reparieren) des Gemäldes im Durchgang des neuen Brückenturms.
Dass das „Paradiesgärtlein“ (heute im Städel) von F. stammt, wie früher angenommen wurde, ist sehr unwahrscheinlich.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 236f., verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Lexika: Gwinner, Philipp Friedrich: Kunst und Künstler in Ffm. vom 13. Jahrhundert bis zur Eröffnung des Städel’schen Kunstinstituts. Ffm. 1862. Ergänzungsbd. Ffm. 1867.Gwinner, S. 16-22; Nachtr. (1867), S. 22f. | Thieme, Ulrich/Becker, Felix: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bde. Leipzig 1907-50.Thieme/Becker 12 (1916), S. 611f. | Zülch, Walther Karl: Ffter Künstler 1223-1700. Ffm. 1935, unveränderter Nachdr. 1967.Zülch, S. 89-92.
Literatur:
                        
Traut, Hermann: Der Römer und die neuen Rathausbauten zu Ffm. 2. Aufl. Ffm. 1922.Traut: Römer 1922, S. 83. | Wagner, Berit: Bilder ohne Auftraggeber. Der deutsche Kunsthandel im 15. und frühen 16. Jahrhundert. Mit Überlegungen zum Kulturtransfer. Petersberg 2014. (Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte 122).Wagner, Berit: Der Kunsthandel in der Messestadt Fft. Die kleine Kunstmesse in St. Bartholomäus. Ffter Networking – der Maldrucker Peter Schwartz, der Tafelmaler Sebald Fyoll und ihre Geschäftsfreunde. In: Wagner: Bilder ohne Auftraggeber 2014, S. 191-209.

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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Fyol, Sebald. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2332

Stand des Artikels: 8.6.1988