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Goldstein, Familie (von)

Ffter Patrizierfamilie.

Der Familienname leitet sich ab von dem gleichnamigen Wohnturm eines um 1180 erbauten burgähnlichen Hofs am Kornmarkt, nicht – wie früher vermutet – von dem erst 1348 erbauten Hofgut bei Schwanheim. Nach anfänglichen Schwankungen in der Benennung der Familie tritt der Name mit Johann G. und dessen Übernahme des Hofs mit dem „Goldstein“ in persönlichen Besitz 1219 regelmäßig auf. Die Familie, die sich im 12. Jahrhundert durch ihre engen Beziehungen zum staufischen Königshaus auszeichnete, entstammte wahrscheinlich dem Kreis der Reichsministerialität. Seit dem 13. Jahrhundert nahmen die G. als Mitglieder der Patriziergesellschaft Alten-Limpurg führende Stellungen in Handel und Stadtpolitik ein. Neben dem Wirtschaftshof am Kornmarkt und dem befestigten Gutshof bei Niederrad, der später der Siedlung G. den Namen gab, verfügten die G. über umfangreiche Besitzungen in Bornheim (u. a. Salgut und Bornburg) und in der weiteren Umgebung von Ffm. sowie über Hausbesitz in Ffm. (Haus an der neuen Brücke und Haus Klein-Limburg). Die Familie starb 1428 im Mannesstamm, 1480 mit der letzten Namensträgerin aus.
Bekannt wurde vor allem die Grabplatte für den Schöffen Johann von Holzhausen († 1393) und dessen Ehefrau Gudela (auch: Guda, Gudula), geb. G. († 1371), aus der Michaelskapelle (abgerissen 1830) am Domfriedhof, heute im nördlichen Querschiff des Doms.
G.straße in Niederrad und Schwanheim. G.park in Schwanheim. G.schule, eine Grundschule, in der Siedlung G. in Schwanheim.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 270, verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.

Lexika: Körner, Hans: Ffter Patrizier. Historisch-Genealogisches Handbuch der Adeligen Ganerbschaft des Hauses Alten-Limpurg zu Ffm. München 1971.Körner: Ffter Patrizier 1971, S. 4f. | Lersner, Achilles August von: Chronica. 2 Bde. Ffm. 1706/34.Lersner 2.2, S. 135f. [Epitaph für Christian Goltstein († 1507) auf dem Peterskirchhof]. | Richel, Arthur: Katalog der Abteilung Fft. [der Ffter Stadtbibliothek]. Bd. 2: Literatur zur Familien- und Personengeschichte. Ffm. 1929.Richel, S. 187. | Schrotzenberger, Robert: Francofurtensia. Aufzeichnungen zur Geschichte von Ffm. 2., vermehrte u. verbesserte Aufl. Ffm. 1884.Schrotzenberger, S. 90.
Literatur:
                        
Hanauer Geschichtsblätter. [Untertitel bis 1939: Neue Folge der Veröffentlichungen des Hanauer Geschichtsvereins; ab 1951: Veröffentlichungen des Hanauer Geschichtsvereins.] Bisher 53 Bände. Hanau 1911-2021.Friederichs, Heinz F.: Die Ministerialen von Bornheim und die Ffter Patrizierfamilie Goldstein. In: Hanauer Geschichtsblätter 21 (1966), S. 11-46. | Lerner, Franz: Die Ffter Patriziergesellschaft Alten-Limpurg und ihre Stiftungen. Ffm. 1952.Lerner: Alten-Limpurg 1952, S. 154. | Lübbecke, Fried: Das Antlitz der Stadt nach Fft.s Plänen von Faber, Merian und Delkeskamp 1552-1864. Ffm. 1952. Unveränderter Nachdruck. Ffm. 1983.Lübbecke: Antlitz d. Stadt 1952, Nachdr. 1983, S. 80. | Paquet, Alfons: Die Ffterin. Ffm. 1947, Neuaufl. 1970.Über Gudula von Goldstein, verh. von Holzhausen: Paquet: Die Ffterin 1947, Neuaufl. 1970, Abb. Nr. 1 m. Erläuterungen auf S. 109. | Ringshausen, Gerhard: Madern Gerthener. Fft.s großer Architekt und Bildhauer der Spätgotik. Ffm. 2014. (Studien zur Ffter Geschichte 62).Ringshausen: Madern Gerthener 2014, S. 340.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/12.608 (Gudela von Goldstein, verh. von Holzhausen).
1 herausragender Vertreter der Familie in Ffm.

Goldstein, Johann

Goldstein, Johann (von). Handelsherr. Stadtpolitiker. Stifter. * um 1185 Ffm., † 22.7. um 1250 Ffm.
Johanns Vater Markolf († um 1225) war Sohn des Reichsministerialen Johann von Bornheim. Als „fides“ der Staufer und Kreuzfahrer unter Friedrich I. Barbarossa hatte er die Turmburg an der Braubach übernommen, um dem nahegelegenen königlichen Kammerhof am Kornmarkt Schutz zu gewähren.
Johann, der durch seine verwandtschaftlichen Beziehungen zur Reichsministerialität und seine Tätigkeit als Edelsteinhändler Einfluss am königlichen Hof hatte, gelang es, Ffm. 1219 aus der königlichen Vogtei zu befreien; zugleich konnte er den Wirtschaftshof mit dem Goldstein am Kornmarkt als freies Eigentum übernehmen. Von 1222 bis 1243 als Schöffe und damit als einer der frühesten Inhaber dieses Amts in Ffm. erwähnt. Zwischen 1224 und 1242 mehrfach Gastgeber des Kaisers Friedrich II., an dessen Kreuzzug 1228 er vermutlich als Finanzier teilnahm. Als ein Königsministeriale aufgrund des Hofrechts 1232 Johanns Tochter Gertrud zur Frau begehrte, setzte Johann bei König Heinrich (VII.) nicht nur die Lösung des Zwangsverlöbnisses der Tochter, sondern auch die Befreiung aller Bürgerstöchter und -witwen der Städte Ffm., Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar vom Ehezwang mit Hofdienern durch. Dies kam einer Entlassung der Bürgerschaft aus dem königlichen Hofrecht gleich. Johann G. und sein Einsatz markieren den Übergang von der Königs- zur Reichsstadt sowie den Beginn der politischen Wirksamkeit des Patriziats.

Lexika: Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Heinz F. Friederichs in: NDB 6 (1964), S. 621.
Internet: Das Ffter Patriziat, Internetseiten mit Informationen (u. a. einer genealogischen Datenbank) zum Ffter Patriziat, bearb. v. Andreas Hansert, Projektträger: Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung, Ffm. https://www.frankfurter-patriziat.de/node/86993Ffter Patriziat, 26.7.2023.

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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Goldstein, Familie (von). In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2409
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Stand des Artikels: 20.9.1988