Fehlermeldung

Deprecated function: The each() function is deprecated. This message will be suppressed on further calls in FieldCollectionItemEntity->fetchHostDetails() (Zeile 378 von /var/www/vhosts/bec2659.online-server.cloud/frankfurter-personenlexikon.de/sites/all/modules/field_collection/field_collection.module).

Holzhausen, Johann von

Johann und Gudela von Holzhausen

Johann von Holzhausen und seine Frau Gudela, geb. Goldstein
Doppelbildnis auf der Grabplatte im nördlichen Querhaus des Ffter Doms.
Foto: Wolfgang Faust.

© Wolfgang Faust, Ffm. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Dompfarrei St. Bartholomäus Ffm. und des Dezernats II (Finanzen, Beteiligungen, Kirchen) der Stadt Ffm.
Holzhausen, Johann von. Kaufmann. Politiker. † 7.2.1393 Ffm.
Sohn von Gipel (auch: Geipel) von H. (* vor 1306, † spätestens 1355) und dessen zweiter Ehefrau Cathrina (auch: Katharina, Katherine), geb. zum Wedel († spätestens 1343). Verheiratet (seit 1357) mit Gudela (auch: Guda, Gudula) von H., geb. Goldstein († 1371). Vier Kinder.
1354 erstmals urkundlich erwähnt. Wahrscheinlich war Johann von H. im Weinhandel und Geldgeschäft tätig. Ob er Großhändler war, ist nicht gesichert. Der Wirtschaftshistoriker Alexander Dietz vermutet, dass Johann mit Elsässer Wein gehandelt habe, und gibt sein Vermögen mit 20.000 Pfund an. Damit war er der zweitreichste Ffter nach Brune zur Weinrebe († 1374) auf dem Liebfrauenberg, dem Erbauer des Hauses Braunfels, der ebenfalls mit Elsässer Weinen handelte.
Mitglied der Patriziergesellschaft Alten-Limpurg. Seit 1357 Ratsherr. Seit 1363 Schöffe. 1364, 1369 und 1375 Älterer Bürgermeister. Johann beendete in den 1360er Jahren den Aufstand der Zünfte, die eine Erweiterung des Rats in demokratischem Sinne angestrebt hatten, gehörte im Mai 1372 zu der Ffter Gesandtschaft, die bei Kaiser Karl IV. in Mainz die Übertragung des Schultheißenamts an die Stadt aushandelte, und sicherte dadurch die Vorherrschaft des Patriziats für die folgenden Jahrhunderte (bis 1806).
Erbaute 1363 das Haus zum Fürsteneck, einen der wenigen repräsentativen Steinbauten in der Altstadt (kriegszerstört 1944). Vorbesitzer des Grundstücks an der Fahrgasse war der Jude Liebmann (erwähnt bei Baldemar von Petterweil); Johann und seine Frau Gudela waren die ersten christlichen Besitzer nach dem Pogrom von 1349.
Johann von H. wurde in der Familiengruft in der Michaelskapelle (abgerissen 1830) beim Domfriedhof bestattet; heute befindet sich die Grabplatte für ihn und seine Frau im Nordschiff des Doms.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 350, verfasst von: Roman Fischer (überarbeitete Onlinefassung für das Frankfurter Personenlexikon von Roman Fischer).

Lexika: Richel, Arthur: Katalog der Abteilung Fft. [der Ffter Stadtbibliothek]. Bd. 2: Literatur zur Familien- und Personengeschichte. Ffm. 1929.Richel, S. 264.
Literatur:
                        
Battonn, Johann Georg: Oertliche Beschreibung der Stadt Ffm. Hg. v. Verein für Geschichte und Alterthumskunde zu Ffm. durch L[udwig] H[einrich] Euler. 7 Hefte (in 3 Bden.). Ffm. 1861-75.Battonn: Oertliche Beschreibung 2 (1863), S. 64f. | Dietz, Alexander: Ffter Handelsgeschichte. 4 Bde. Ffm. 1910-25, Neudr. 1970-74.Dietz: Handelsgesch. I, bes. S. 162, 166. | Hansert, Andreas: Geburtsaristokratie in Ffm. Geschichte des reichsstädtischen Patriziats. Wien/Köln/Weimar 2014.Hansert: Geburtsaristokratie in Ffm. 2014, S. 48, 173, 198, 329. | Hansert, Andreas: Aus Auffrichtiger Lieb Vor Franckfurt. Patriziat im alten Fft. Hg. v. d. Cronstett- und Hynspergischen Evangelischen Stiftung und dem Historischen Museum Fft. Ffm. 2000.Hansert: Patriziat im alten Fft. 2000, bes. S. 48f.; vgl. auch die dazugehörige Stammtafel der Ffter Patrizierfamilie Holzhausen (5. Generation). | Kaufmann, Carl Maria: Der Ffter Kaiserdom, seine Denkmäler und seine Geschichte. Ein Führer (...). 2. Aufl. Kempten/München 1914.Kaufmann: Ffter Kaiserdom 1914, S. 115. | Kriegk, Georg Ludwig: Deutsches Bürgerthum im Mittelalter. Nach urkundlichen Forschungen und mit besonderer Beziehung auf Ffm. Ffm. 1868, NF 1871.Kriegk: Bürgerthum 1868/71, Bd. I, S. 481f. | Lerner, Franz: Gestalten aus der Geschichte des Ffter Patrizier-Geschlechtes von Holzhausen. Ffm. 1953.Lerner: Holzhausen. Gestalten 1953, bes. S. 32-45. | Schüßler, Heinrich: Der Dom zu Fft. Ffm. 1951. (Kleine Ffter Reihe 11).Schüßler: Dom zu Fft. 1951, S. 39, 68.
Quellen: ISG, Archiv der Familie Holzhausen, u. a. mit Akten und Urkunden, etwa 13.-19. Jahrhundert.ISG, Holzhausen-Archiv. | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/1.226.
Internet: Das Ffter Patriziat, Seite mit Informationen (u. a. genealogische Datenbank) zum Ffter Patriziat, ein Projekt der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung Ffm., bearb. v. Andreas Hansert. https://frankfurter-patriziat.de/node/88012Ffter Patriziat, 9.6.2016. | Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_von_HolzhausenWikipedia, 9.6.2016.

GND: 1189185334 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
© 2024 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den Autoren
Empfohlene Zitierweise: Fischer, Roman: Holzhausen, Johann von. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/4166

Stand des Artikels: 9.6.2016
Erstmals erschienen in Monatslieferung: 06.2016.