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Hahn, Otto

Nobelpreisträger für Chemie 1944. Ehrenbürger der Stadt Ffm.

Hahn, Otto Emil. Prof. Dr. phil. Dr. h. c. mult. Chemiker. * 8.3.1879 Ffm., † 28.7.1968 Göttingen.
Sohn des Glasermeisters Heinrich H. (Gründer der Firma „Glasbau Hahn“).
Schüler der Ffter Klinger-Oberrealschule bis zum Abitur. Studium der Chemie und Mineralogie in Marburg (1897-1901) und München (1898). Militärdienst beim 1. Kurhessischen Infanterie-Regiment Nr. 81 in Ffm. (1901-02). Bei Auslandsaufenthalten erste Arbeiten auf dem Gebiet der Radiochemie (1904-06). 1938/39 Nachweis der Kernspaltung mit Fritz Straßmann (1902-1980). H. beteiligte sich nie an der Weiterentwicklung der Kernspaltung zu militärischen Zwecken. Nach den Atombombenabwürfen über Hiroshima und Nagasaki setzte er sich bis zu seinem Lebensende vehement gegen die atomare Bewaffnung ein, u. a. im „Göttinger Manifest“ von 1955.
H. kam oft aus familiärem Anlass nach Ffm. und interessierte sich immer für die Entwicklung seiner Vaterstadt. An seinem Geburtstag 1967 rief er zu einer „Otto-H.-Spende“ für den Wiederaufbau des Ffter Opernhauses auf und spendete selbst 5.000 Mark.
Präsident der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (1948-60). Vizepräsident der Deutschen Atomkommission (seit 1956). Mitglied und Ehrenmitglied verschiedener nationaler und internationaler wissenschaftlicher Akademien und Vereine, u. a. des Physikalischen Vereins in Ffm. (seit 1925), der SNG in Ffm. (seit 1949), der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin (seit 1924), der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina in Halle (seit 1924), der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (seit 1948), der Deutschen Bunsengesellschaft für Physikalische Chemie (seit 1948), der Gesellschaft Deutscher Chemiker (seit 1952), der Royal Society (seit 1957). Mitglied im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und im Vorstandsrat des Deutschen Museums.
Zahlreiche Fachveröffentlichungen.
Autobiographische Schriften: „Vom Radiothor zur Uranspaltung“ (1962) und „Mein Leben“ (1968) sowie eine Schallplatte mit persönlich gesprochenen Erinnerungen („Moderne Alchemie“, Göttingen 1963).
Zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, u. a. Nobelpreis für Chemie (1944), Goetheplakette der Stadt Ffm. (1944), Großkreuz des Bundesverdienstordens (1959), Offizier der französischen Ehrenlegion (1959), Friedensklasse des Ordens Pour le Mérite (1962), Silberne Senckenberg-Medaille (1967). Ehrenbürger der Städte Ffm. (seit 1959), Göttingen (seit 1959) und Berlin (seit 1968).
Festschrift der Max-Planck-Gesellschaft zum 75. Geburtstag (2 Bde., 1954).
Bronzebüste (von Wolfram Riggenbach, um 1962) im HMF. Plakette (von Karl Dautert, 1936) im HMF.
Gedenkstätte mit Porträtbüste H.s (von Knud Knudsen, 1978) an der Stelle des 1944 zerstörten Geburtshauses in der Bockgasse 17 (heute: Ziegelgasse) auf dem Platz an der jetzigen Kleinmarkthalle in Ffm. Weitere Wohnadressen in Ffm.: Töngesgasse 18 und 21, Beethovenplatz 4.
Privater Nachlass (u. a. mit der Nobelpreisurkunde und -plakette) als Depositum der Ernst Max von Grunelius-Stiftung im ISG (seit 2011). Karte H.s an Oberbürgermeister Willi Brundert (1966) in der Autographensammlung des ISG.
Otto-H.-Platz (bis 1969: Holbeinplatz) in Sachsenhausen. Otto-H.-Schule, eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, in Nieder-Eschbach. Der Otto-H.-Preis der Stadt Ffm. für wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Chemie, Physik und Ingenieurwissenschaft wurde anlässlich des 90. Geburtstags von H. 1969 gegründet und von der eigens zu diesem Zweck errichteten Otto-H.-Stiftung der Stadt Ffm. von 1970 bis 2000 etwa alle zwei Jahre verliehen. Daneben hatten die Gesellschaft Deutscher Chemiker und die Deutsche Physikalische Gesellschaft bereits 1953 den Otto-Hahn-Preis für Chemie und Physik gegründet, der von 1955 bis 2003 vergeben wurde. Die beiden Preise wurden 2005 zusammengefasst. Seitdem wird der Otto-Hahn-Preis von der Stadt Ffm., der Gesellschaft Deutscher Chemiker und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft gemeinsam alle zwei Jahre in der Ffter Paulskirche verliehen, wobei die Preisträger alternierend aus der Physik und aus der Chemie kommen sollen. Die Goldmedaille zu dem mit 50.000 Euro dotierten Preis zeigt H.s Porträt auf dem Avers (wahrscheinlich geschaffen von Hans Mettel, 1955).

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 296f., verfasst von: Leoni Krämer.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Literatur:
                        
Frankfurt – Lebendige Stadt. Vierteljahreshefte für Kultur, Wirtschaft und Verkehr. Hg. v. Ernst A. Ihle unter Mitwirkung des Verkehrs- und Wirtschaftsamtes der Stadt Ffm. 34 Jahrgänge. Ffm. 1956-90.Heym, Heinrich: Ein Ffter begründete das Atomzeitalter. In Erinnerung an Otto Hahn. In: FLS 1968, H. 3, S. 8-11. | Häfner, Markus: Abgelichtet! Stars in Fft. Neustadt a. d. Aisch 2021. (Kleine Schriften des Instituts für Stadtgeschichte).Häfner: Abgelichtet! Stars in Fft. 2021, S. 161. | Hahn, Dietrich (Hg.): Otto Hahn. Begründer des Atomzeitalters. Eine Biographie in Bildern und Dokumenten. München 1979.Hahn, Dietrich (Hg.): Otto Hahn 1979. | Hahn, Dietrich (Hg.): Otto Hahn. Leben und Werk in Texten und Bildern. 1. Aufl. Ffm. 1988. (insel taschenbuch 1089).Hahn, Dietrich (Hg.): Otto Hahn 1988. | Hahn, Otto: Mein Leben. München 1968.Hahn: Mein Leben 1968. | Hahn, Otto: Vom Radiothor zur Uranspaltung. Eine wissenschaftliche Selbstbiographie. Braunschweig 1962.Hahn: Vom Radiothor zur Uranspaltung 1962. | Hoffmann, Hilmar: Die großen Ffter. Ehrenwürdige Bürger und Ehrenbürger [von Karl dem Großen bis Friedrich von Metzler]. 4., durchges. Aufl. Ffm. 2012.Hoffmann: Die großen Ffter 2012, S. 156f., 252f. | Hoffmann, Klaus: Forschung und Verantwortung. Otto Hahn. Konflikte eines Wissenschaftlers. Ffm. [2005]. („Mäzene, Stifter, Stadtkultur“, Schriften der Ffter Bürgerstiftung und der Ernst Max von Grunelius-Stiftung, hg. v. Clemens Greve, Bd. 6).Hoffmann: Forschung u. Verantwortung. Otto Hahn 2005. | Sarkowicz, Hans (Hg.): Die großen Ffter. Nach einer Sendereihe des Hessischen Rundfunks. 2. Aufl. Ffm./Leipzig 1994.Maier-Leibnitz, Heinz: Die ungewollte Entdeckung. Otto Hahn. In: Sarkowicz (Hg.): Die großen Ffter 1994, S. 216-224; vgl. auch S. 274f. | Sarkowicz, Hans: Hessen hat ein Gesicht. Außergewöhnliche Persönlichkeiten gestern und heute. Ausgewählt von Klaus Eiler, Volker Mosbrugger, Hans Sarkowicz, Klaus Pohl, Bernd Loebe, Juliane Kuhlmann und Klaus Euteneuer. Ffm. 2013.Sarkowicz: Hessen hat ein Gesicht 2013, S. 62f. | Wolters, Dierk: Große Namen in Fft. Wer wo lebte. Ffm. 2009, erw. Neuaufl. 2012.Wolters: Wer wo lebte 2009, S. 60f.; Neuaufl. 2012, S. 85-87.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/642.

GND: 118544853 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Krämer, Leoni: Hahn, Otto. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2480

Stand des Artikels: 30.9.1994