Ihm, Christoph Friedrich

1808 Ffter Bürger. Abgeordneter Dalbergs in Erfurt. Seit 1810 Präfekturgeneralsekretär in Ffm. Befasst mit der Neuordnung des Armen- und Stiftungswesens. Gegner der Judenemanzipation, obwohl er nach Wiederherstellung der städtischen Freiheit als Senatskommissar das jüdische Schulwesen und die jüdischen Gemeindeeinrichtungen förderte. Bei der Einrichtung des Generalgouvernements 1814 erhielt I., der zuletzt nur widerwillig der Politik und den Verwaltungsgrundsätzen Dalbergs gefolgt war, auf Vorschlag Steins die Position eines Verwaltungsbeirats für die Organisation des Landsturms. 1814 Ratskonsulent. Beteiligt an den Verhandlungen um die neue Verfassung für die Stadt Ffm. (vgl. „Einige Betrachtungen bei Gelegenheit der erneuerten Verfassung der freien Stadt Fft.“, 1814, und weitere verfassungspolitische Schriften von I.). 1816 Senator. Deputierter beim Landamt und beim Ackergericht. Beteiligt an den Verhandlungen mit Kurhessen, Hessen-Darmstadt und Nassau über die Hoheitsverhältnisse von Niederursel und die Teilung der Hohen Mark. Als Realpolitiker im Ffter Senat trat I. früh für den deutschen Einheitsstaat und den Anschluss Fft.s an den Zollverein unter Annäherung an Preußen ein und wandte sich gegen den unter Thomas 1828 gegründeten Mitteldeutschen Handelsverein. I.s selbstbewusstes Auftreten in einer Sache, die im freistädtisch gesinnten Ffm. eher unpopulär war, schuf ihm viele Feinde in Rat und Bürgerschaft. 1834 wurde er unter Vorbehalten ermächtigt, Verhandlungen mit Preußen über Fft.s Beitritt zum Zollverein zu führen. Seine Gegner machten ihn jedoch vor Ausführung des Auftrags mittels einer Intrige unmöglich, und I. zog sich gekränkt von den Vertragsverhandlungen zurück. Er entsagte fortan jeglicher politischen Tätigkeit und verwaltete nur noch Fachämter.

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