Jügel, Friedrich Martin August. Buchhändler und Verleger. Stifter. * 20.10.1818 Ffm., † 16.1.1880 Ffm.
Sohn von
Carl Christian J. Vom
Vater übernahmen August und sein Bruder
Franz J. 1849 die Buchhandlung und 1869 den Verlag. 1853 eröffnete August J. als Erweiterung des seit 1828 bestehenden „Lesevereins“ eine Leihbibliothek in Ffm. Die Brüder J. verkauften die Buchhandlung 1875 an Moritz Abendroth (1844-1918); nach August J.s Tod 1880 gab
Franz J. 1883 auch den Verlag an Abendroth ab.
In ihrem Testament von 1870 bestimmten die Brüder J., dem Wunsch ihres
Vaters entsprechend, dass ihr Vermögen als „Carl-Christian-Jügel-Stiftung“ für kulturelle Zwecke an die Stadt fallen sollte. Die Stiftung wurde nach dem Tod von
Franz J. 1901 mit zwei Millionen Goldmark Kapital errichtet. Sie wurde für die Gründung der Ffter Universität verwendet.
Das 1906 eingeweihte und nach den Stiftern benannte „J.haus“ in Bockenheim wurde aus Mitteln der Stiftung zunächst für die Akademie der Sozial- und Handelswissenschaften errichtet und diente von der Universitätsgründung 1914 bis 2012 als Hauptgebäude der Universität; es befindet sich heute als Forschungsgebäude im Besitz der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und wurde von 2014 bis 2018 saniert. Für das J.haus entstanden einst Stifterbildnisse mit jeweils einem Porträtrelief von
Carl Christian J. sowie von den Brüdern August und
Franz J. (geschaffen von
Augusto Varnesi, 1907). Die Straße vor dem Gebäude erhielt den Namen „J.straße“.
Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 377f.,
verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Literatur:
Gall, Lothar: Franz Adickes. Oberbürgermeister und Universitätsgründer. Ffm. 2013. (Gründer, Gönner und Gelehrte, Biographienreihe der Goethe-Universität Ffm., hg. v. d. Goethe-Universität Ffm., [Bd. 5]).Gall: Franz Adickes 2013, S. 96f. |
Trümpler, Charlotte/Blume, Judith/Hierholzer, Vera/Regazzoni, Lisa (Hg.): Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität. [Katalog zur Jubiläumsausstellung der Goethe-Universität im Museum Giersch, Ffm., 2014/15.] Ostfildern 2014.Trümpler u. a. (Hg.): Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen d. Goethe-Universität 2014, S. 88.
Quellen:
ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/1.035.
GND: 1073521389 (
Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise:
Hock, Sabine: Jügel, August. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2867
Stand des Artikels: 25.4.1990