Seit 1808 Buchhändler bei
Wilmans in Ffm. Nach einem Aufenthalt in Marburg trat J. 1812 in die H. L.
Brönner’sche Buchhandlung und Buchdruckerei am Pfarreisen ein, leitete dann deren neues Ladengeschäft am Kornmarkt, dem er eine Kunsthandlung angliederte, und wurde 1815 Teilhaber der Firma. 1815 lernte er bei der Hochzeit seines Freundes
Johann Friedrich Christian Hess mit Johanna Neuburg, einer Enkelin der
„Tante Melber“,
Goethe kennen. 1816 heiratete J. Maria Magdalene Franziska, gen.
Mimi, Schönemann (1787-1831), die eine Nichte von
Lili Schönemann und Enkelin von Daniel Andreas Gontard-d’Orville war. 1823 gründete J. eine eigene Buchhandlung mit Verlag am Roßmarkt, zu deren ersten Kunden
Goethe gehörte. 1839 eröffnete J. ein Filialgeschäft auf der Zeil. Sein Verlagsprogramm versuchte er auf den in Mode kommenden Tourismus einzustellen; in seinem Verlag erschienen u. a. Bücher nach der Ollendorff’schen Sprachlernmethode sowie Reisebücher und Rheinpanoramen. Verleger von
Delkeskamp. 1849 übergab J. die Buchhandlung seinen Söhnen
August und
Franz J., um sich seinen schriftstellerischen Neigungen widmen zu können. Neben einigen Gelegenheitsdichtungen schrieb er seine Erinnerungen „Das Puppenhaus, ein Erbstück in der
Gontard’schen Familie. Bruchstücke aus den Erinnerungen und Familien-Papieren eines Siebenzigers“ (1857), worin er u. a. das
Gontard’sche Puppenhaus (heute im HMF) beschreibt. Der Erlös aus dem Verkauf des Buchs ging an die
Schiller-Stiftung, deren Vorsitzender J. war.
J. setzte sich für die Gründung des Freien Deutschen Hochstifts und einer Ffter Universität ein. Er bestimmte, dass sein Vermögen nach seinem und seiner Söhne Tod an die Stadt Ffm. fallen sollte. Die von seinen Söhnen 1870 testamentarisch errichtete Stiftung wurde dann tatsächlich für die Gründung der Ffter Universität verwendet.
Das 1906 eingeweihte und nach den Stiftern benannte „J.haus“ in Bockenheim wurde aus Mitteln der Stiftung zunächst für die Akademie der Sozial- und Handelswissenschaften errichtet und diente von der Universitätsgründung 1914 bis 2012 als Hauptgebäude der Universität; es befindet sich heute als Forschungsgebäude im Besitz der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und wurde von 2014 bis 2018 saniert. Für das J.haus entstanden einst Stifterbildnisse mit jeweils einem Porträtrelief von Carl Christian J. sowie von den beiden Söhnen
August und
Franz J. (geschaffen von
Augusto Varnesi, 1907). Die Straße vor dem Gebäude erhielt den Namen „J.straße“.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 378f.,
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