Sohn eines Bildhauers und Erzgießers.
V. studierte zunächst in Rom, später in München und Berlin. Mitarbeit an der bauplastischen Ausgestaltung des Berliner Reichstags unter
Paul Wallot. Von 1896 bis zu seinem Tod war V. in Ffm. ansässig, wo er als freischaffender Künstler wirkte. Seit 1897 lehrte er zudem an der Technischen Hochschule Darmstadt, seit 1898 als außerordentlicher Professor.
V.s künstlerische Vielseitigkeit – auf solider handwerklicher Grundlage basierend, den Formenüberschwang der Gründerzeit eher vermeidend – dokumentierte sich in sehr verschiedenen Auftragsarbeiten, wobei die Werke für den Sakralbereich dominierten, darunter Tabernakel für den Fuldaer Dom, Hauptaltar für die Hamburger Michaeliskirche, Plastiken für den Mainzer Dom und die Wiesbadener Lutherkirche sowie mehrere Bildwerke für den Vatikan. In Ffm. schuf er eine Pietà für das Marienkrankenhaus, die Figurengruppe „Dichtung” sowie die Reliefdarstellungen „Tragödie” und „Komödie” für das neue Schauspielhaus (1902), zwei überlebensgroße Atlanten (Mainfischer und Oberräder Gärtner) unter der Verbindungsbrücke des Rathausneubaus über die Bethmannstraße (um 1904), den Skulpturenschmuck der Matthäuskirche sowie Grabmale, u. a. für Oberbürgermeister
Miquel (1903), die Familien
von Bethmann und de Ridder.
V.s bekannteste Ffter Arbeit ist das „Goldene Buch der Stadt Ffm.”, das er zwischen 1904 und 1907 gestaltete. Für das von der
Familie von Bethmann gestiftete und bis heute genutzte Gästebuch der Stadt schuf V. den kostbaren Einband. Eine Elfenbeintafel, die Ffter Synode von 794 darstellend, wird von fein ziselierten Goldblechen umrahmt, welche wiederum Wappen und Edelsteine einfassen. Für die mehrjährigen Arbeiten am Goldenen Buch beschäftigte V. mehrere Mitarbeiter, u. a. den Ffter Bildhauer
August Haag.
Auch entwarf V. 1926 die Brückenmedaille (zur Einweihung der neuen Alten Brücke) und 1932 eine
Goethe-Medaille für die Stadt Ffm. In seinen letzten Lebensjahren beschäftigte er sich mit der städtebaulichen Umgestaltung des Bereichs zwischen Eschenheimer Turm und Roßmarkt, die jedoch über ein Planungsstadium nicht hinaus kam.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 501,
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