1538 zur Herbstmesse erstmals in Ffm. 1555 kam L. mit Teilen seiner von London über Emden geflohenen Gemeinde nach Ffm. und gründete hier die Niederländische Flüchtlingsgemeinde, die heutige Deutsch-reformierte Gemeinde. Am 25.6.1555 fand der erste Gottesdienst von L.s Gemeinde in der Weißfrauenkirche statt, wo auch die englische und die französische Fremdengemeinde ihre Gottesdienste feierten. Zu den ersten Pfarrern der Niederländischen Gemeinde ernannte L.
Petrus Dathenus und Martin Micronius. Auf L. und Micronius geht wahrscheinlich die Abendmahlsliturgie der Gemeinde zurück. Im Zweiten Abendmahlsstreit bemühte sich L. vergeblich um die Einigung der verschiedenen protestantischen Richtungen, insbesondere zwischen den Flüchtlingsgemeinden und den Prädikanten Augsburger Konfession. Sein Angebot einer Aussprache (Weihnachten 1555) wurde von den Prädikanten ebenso abgelehnt wie der Vermittlungsversuch
Calvins. L.s Verteidigungsschrift an den Rat (Mai 1556) und seine Rechtfertigungsschrift „Purgatio ecclesiae peregrinorum“ (Herbst 1556) blieben erfolglos. Am 21.10.1556 gab der Rat der Stadt Ffm. seinen Beschluss bekannt, dass die Flüchtlingsgemeinden künftig nicht mehr in Ffm. geduldet seien, wenn sie sich nicht an die Augsburger Konfession hielten. L. verließ Ffm. noch im Oktober 1556 und kehrte nach Polen zurück, wo er seit 1557 Superintendent der reformierten Gemeinden des Landes war.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 442,
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