Von 1947 bis 1948 Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Ffm. Von 1948 bis 1960 Bürgermeister der Stadt Ffm. Dezernent für Wirtschaft und Verkehr. Von 1953 bis 1961 als Mitglied des Bundestags „der gute Botschafter Fft.s in Bonn“ (Konrad Adenauer). L. machte sich verdient um den Aufbau der Ffter Wirtschaft in den Nachkriegsjahren. Nachdem die Entscheidung gegen Ffm. als Bundeshauptstadt gefallen war, setzte er in Zusammenarbeit mit den Oberbürgermeistern
Walter Kolb, dann
Werner Bockelmann alles daran, die Stadt zu einem Wirtschaftszentrum der Bundesrepublik zu machen. Er engagierte sich für die Ansiedlung von Industrie, Handel und Gewerbe sowie Banken und Versicherungen in Ffm., vor allem auch von vorher im Gebiet der „Ostzone“ und späteren DDR ansässigen Unternehmen. Er setzte sich dafür ein, dass sich das Zentrum der deutschen Pelzwirtschaft und des deutschen Buchhandels von Leipzig (wo L. von 1925 bis zu seiner Amtsenthebung durch die Nationalsozialisten 1934 Stadtrat gewesen war) nach Ffm. verlagerte. Er förderte insbesondere die Wiederbelebung des Messe- und Ausstellungswesens, den Ausbau der Hafenbetriebe und den Fremdenverkehr. Zudem musste L. in den langen Zeiten der Krankheit von Oberbürgermeister
Kolb diesen im Amt vertreten. Nach dem Abschied von der Politik (1960/61) betrieb L. in Ffm. ein Büro für Wirtschaftsförderung und gehörte u. a. Aufsichtsräten bzw. Verwaltungsbeiräten verschiedener Unternehmen an.
Mitglied der CDU.
Schriften: „Fft. im Aufbau“ (Reden, Vorwort:
Walter Kolb, 1949), „Ein Rückblick“ (Autobiographisches, Sonderdruck der Stadt Ffm. zu L.s 80. Geburtstag, 1969) u. a.
Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Großes Bundesverdienstkreuz (1954), Ehrenplakette der Stadt Ffm. (1956), Ehrenmitgliedschaft im Börsenverein des Deutschen Buchhandels (1957), Freiherr-vom-Stein-Plakette des Landes Hessen (1959), Ehrenbürgerschaft der Ffter Universität (1959) und Ehrenplakette des Handwerks (1959).
Walter-L.-Straße am Dornbusch.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 449f.,
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