1774 trat L. in die Materialwarenhandlung des Vaters („Koch & Leonhardi“ im Haus zum Großen Schnabel in der Schnurgasse) ein, die er erweiterte. 1780 erbte er von seinem Vater über eine Million Gulden. Damit gehörte er zu den reichsten Kaufleuten der Stadt. 1790 erwarb L. ausgedehnte Landgüter in der Wetterau als Fideikommissbesitz und wurde daraufhin 1794 in den Reichsfreiherrnstand erhoben.
Seit 1780 Mitglied des 51er-Kollegs, dem er von 1800 bis 1810 als Senior vorstand. 1812 Präsident des Departementalrats.
Freimaurer. Provinzial-Großmeister der Ffter Provinzialloge (1786-92). Erster Großmeister des eklektischen Freimaurerbunds.
1795/96 ließ L. von
Salins de Montfort das stattliche „Haus L.“ auf der Zeil erbauen, das 1825 von den
Rothschilds erworben und 1944 zerstört wurde. Das ebenfalls
Salins de Montfort zugeschriebene L.’sche Gartenhaus („Villa L.“, 1807), Bockenheimer Anlage 15, wurde 1907 abgebrochen und 1989 um den original erhaltenen Portikus zur Nutzung als Restaurantgebäude im Palmengarten rekonstruiert.
Sein Geschäft gab L. bereits 1802 an seinen Sohn Carl Ludwig Freiherrn von L. (1781-1864) weiter, der es allerdings 1824 in den Konkurs führte. Der Sohn Jacob Friedrich Freiherr von L. (1778-1839), promovierter Jurist und Wirklicher Geheimrat, war Bundestagsgesandter der 16. Kurie für Hohenzollern-Hechingen und Sigmaringen, Liechtenstein, Waldeck, Reuß, Schaumburg-Lippe, Lippe und Hessen-Homburg und übernahm nach dem Tod des Vaters den Fideikommissbesitz in der Wetterau. Dessen Sohn wiederum war
Wilhelm Freiherr von L.Amtlicher Nachlass, sofort nach L.s Tod vom Senat der Stadt Ffm. übernommen, heute im ISG.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 452,
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