Sohn des aus Ingolstadt gebürtigen Buchbinders
Emil Albert Joseph M. (1891-1963) und dessen aus Wertheim stammender Ehefrau Luise, geb. Becker (1896-1976). Bruder des Saxofonisten Emil M. (* 1925). Vater des Countertenors und Biologen Ralph Daniel M. (* 1958).
Albert M. wuchs in musikalische Familientraditionen hinein. Die Mutter sang gerne zuhause, wie Alberts älterer Bruder Emil M. berichtet. Der Großvater war professioneller Musiker, und drei Onkel waren Violinisten, darunter August M. (1897-1958) sogar als Konzertmeister (am Stadttheater Pforzheim).
Im Hause M. herrschte eine liberale Atmosphäre. Der Vater, Emil M. sen., war sozialdemokratisch und antifaschistisch gesinnt. Durch den Bruder Emil M. wurde Albert M. an den Jazz herangeführt, mithilfe von Emils Schallplattensammlung und Jazzsendungen von Auslandssendern (wie Radio Luxembourg und BBC), nachdem Jazz seit einem entsprechendem Erlass der Reichskulturkammer 1935 im Reichsrundfunk nicht mehr gespielt wurde. Die beiden musikalischen Brüder waren vom Swing fasziniert und tendierten in der NS-Zeit zu jener Subkultur, deren Mitglieder bereits bei der staatlichen Entdeckung ihrer „passiven“ Musikpraxis – also schon beim Hören der Swing-Musik – mit Sanktionen rechnen mussten. In Praunheim, wo Albert M. in der Ernst-May-Siedlung aufwuchs (Ludwig-Landmann-Straße 41), spielte der Filmvorführer in den „Praunheimer Lichtspielen“ vor der Vorstellung Swingplatten ab – für M., wie er erzählte, ein Grund, immer lange vor Filmbeginn dort zu sein. Die Swingfans organisierten sich und hatten bevorzugte Spots. Der Hot Club, eine der Keimzellen des Jazz in Deutschland, wurde 1941 von dem Schlagzeuger
Horst Lippmann mitbegründet und konnte sich im Lokal von dessen Eltern in der heutigen Münchener Straße zu Konzerten formieren und dort auch Schallplatten hören. Emil M. jr., der zur Identifikationsfigur der Swing-Jugend wurde, spielte an jedem Wochenende in der Rokoko-Diele des Hotels Kyffhäuser in der Kaiserstraße.
Albert M. war inzwischen nach Pforzheim geschickt worden, zu dem dort als Konzertmeister tätigen Onkel, der ihn in Harmonielehre und Violinspiel unterrichtete; die Eltern M. verfügten nicht über die Mittel, auch dem zweiten Sohn ein Studium zu ermöglichen. Als der Onkel zur Wehrmacht eingezogen wurde, kehrte M. nach Ffm. zurück, musste dort aber auf eine weitere professionelle Begleitung verzichten, denn die Musikhochschule, bei der er schon angemeldet war, wurde kriegsbedingt geschlossen. So brachte er sich selbst das Gitarrespielen bei. In den letzten Kriegstagen gelang es ihm, sich der Einberufung zum Volkssturm zu entziehen.
In der Nachkriegszeit wurde M. bald aktiver Teil der Ffter Swing-Szene, der „Ffter Schule“ des Jazz, die sich zum Trendsetter des Jazz in Deutschland entwickelte. Bei der Otto-Laufner-Bigband erhielt er sein erstes Engagement als Rhythmus-Gitarrist (Juni 1947). Zum Posaunenspiel kam M. eher durch Zufall. Seine Affinität zum „Horn“ hatte er vor allem beim Hören der Aufnahmen von Bill Harris und Kai Winding entdeckt. Und so zögerte er nicht lange, als er erfuhr, dass die Joe Klimm Combo einen Posaunisten suchte. Seine erste Posaune erstand M. auf dem Schwarzmarkt für einige Stangen Zigaretten, dann nahm er etwa ein Jahr lang Unterricht beim Soloposaunisten der Ffter Oper, Fritz Stähr (1889-1971). Das Meiste, vor allem seinen an Lee Konitz und Lennie Tristano orientierten Cool-Jazz-Stil, erlernte er autodidaktisch und durch eisernes Üben. Mit dem Umzug des Hot Clubs in den Keller des zerbombten Hauses in der Kleinen Bockenheimer Straße 18a im Juli 1950 kam M. zu einem beständigen Übungsort. Er übte dort bis wenige Jahre vor seinem Tod täglich mehrere Stunden lang; später fand er einen Übungsraum in der Garderobe der Orchestermuschel im Palmengarten.
Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich Albert M. zu einer Schlüsselfigur in der Jazzszene am Main. Er spielte als Posaunist in verschiedenen Formationen: in den Bands von Joe Klimm (1950-53) und Hans Koller (1953/54) sowie im Tanzorchester des HR unter der Leitung von
Willy Berking (1955-57); gleichzeitig tourte er durch Europa. Schon früh war M. – ganz ohne eine ausgeklügelte PR-Kampagne – im Ausland bekannt, was keine Selbstverständlichkeit für einen Jazzer aus Deutschland war. 1955 wurde er in Publikums- und Kritikerumfragen („Polls“) zum ersten Mal zum „Musiker des Jahres“ gekürt; in späteren Jahren erhielt er – teilweise mehrmals ‒ Titel wie „Künstler des Jahres“, „Weltbester Posaunist“ und „Weltbester Jazzposaunist“, „Europa-Musiker des Jahres“ und „Europa-Posaunist des Jahres“. Erstmals 1958 und erneut 1965, 1967 und 1969 wurde er zum Newport-Jazzfestival eingeladen. Von 1959 bis kurz vor seinem Tod trat er in der Veranstaltungsreihe „Jazz im Palmengarten“ auf. Er gründete mehrere „Albert-M.-Quintette“, u. a. mit Heinz Sauer (Tenor- und Altsaxofon), Ralf Hübner (Schlagzeug), Günter Lenz (Bass) und Günter Kronberg (Alt- und Baritonsaxofon) 1963, und das „Albert-M.-Quartett“ mit Heinz Sauer (Tenor- und Altsaxofon), Buschi Niebergall (Bass) und Peter Giger (Schlagzeug) 1974.
Nicht unwichtig für M.s Karriere war, dass
Horst Lippmann, sein musikalischer Weggefährte, 1953 das Deutsche Jazzfestival in Ffm. initiierte und zusammen mit
Fritz Rau 1963/64 die Konzertagentur „Lippmann + Rau“ gründete. Damit wurde Ffm. endgültig zum deutschen Mekka des Jazz. Auf seinen Tourneen bereiste M. die halbe Welt (Europa, USA, Kanada, Südamerika, Nordafrika). Von einer Asientournee, auf die ihn das Goethe-Institut geschickt hatte, profitierte der Ethno-Jazz-Charakter der Platte „Now Jazz Ramwong“ (1964). Er konzertierte mit der NDR-Bigband und mit vielen namhaften Musikern in verschiedenen Besetzungen (Attila Zoller, Bob Degen, Stu Hamer, Peter Brötzmann, Gunter Hampel, Christof Lauer). Er trat später auch mit Rockmusikern wie der Klaus-Lage-Band oder der Krautrock-Formation Peter Gigers Family of Percussion auf. Von der Gründung 1975 bis zur Auflösung 2002 gehörte M. dem United Jazz & Rock-Ensemble an. Von 1995 bis 2001 leitete er das Berliner Jazzfestival.
Bis Anfang der Siebzigerjahre war M. in kleineren oder größeren Gruppen in wechselnden Formationen aufgetreten. Nach einer ersten, eher epigonalen Phase entwickelte er vom Cool Jazz über den Bebop bis zum Free Jazz seinen Personalstil. Joachim-Ernst Berendt, der Jazzredakteur des Südwestfunks in Baden-Baden, kam nach einem Ondit auf die Idee, M.s Spiel könne auf Formationen verzichten, es eigne sich zum Solospiel. Und so trat der Posaunist Albert M. beim Olympischen Jazzfestival in München 1972 zum ersten Mal solistisch auf. Danach waren 70 bis 80 Prozent seiner Verpflichtungen Soloauftritte. Das Olympia-Konzert war eine Sensation gewesen, denn zuvor in der Geschichte des Jazz hatte erst ein einziges Mal ein Blechbläser es gewagt, als Solist aufzutreten: der Saxofonist und Klarinettist Coleman Hawkins (1947 einmalig auf der Schallplatte „Picasso“).
„Albert M. wird zu den ganz Großen des Jazz überhaupt gezählt“ (Wolfgang Sandner). Superlativisch sind die Attribute, die Fachstimmen und die führende Kritik dem Posaunisten zuschreiben: Er sei „der in der Welt anerkannteste Musiker der deutschen Moderne“ (Joachim-Ernst Berendt), „ein Vorbild für jeden deutschen Jazzmusiker“ (Till Brönner, Trompeter), „einer der herausragenden Posaunisten des modernen Jazz“ (MGG), „einer der bedeutendsten Posaunisten seit dem Fall von Jericho“ (neue musikzeitung), der „wichtigste Erneuerer des Posaunenspiels“ (John Lewis), eine „Jazzlegende“ (
Fritz Rau, Stuttgarter Zeitung), „ein großer Star“ (Bernd Strauch, Jazz-Club Hannover), „der Posaunen-
Goethe“ (WELT), der „größte Ffter nach
Goethe“ und ein „Blechpionier“ (ZEIT), aber auch ein „Weltstar ohne Allüren“, wie ihm die Ffter Oberbürgermeisterin Petra Roth attestierte. Der unprätentiöse M. galt tatsächlich als „äußerst liebenswürdig und gemessen an seinem Können als sehr bescheiden“ (
Fritz Rau). Dass sich M. bei seinem Spiel auch durch ausgedehnte ornithologische Studien anregen ließ, hat ihm posthum einmal den liebevollen Beinamen „Posaunenvogel“ eingetragen (John Evers, Jazzzeit, Sept. 2005).
M.s musikalische Leistung bestand in zwei Grenzgängen. Zunächst plädierte er immer wieder für eine Infragestellung der Tradition und für deren kreative Aneignung. Die Amerika-Hörigkeit, ja teilweise die Imitation des amerikanischen Idioms verhindere einen eigenen Weg und beeinträchtige das Potential – das M. übrigens nicht in einer nationalen, sondern in einer genuin individuellen Ausrichtung sah. Dieses emanzipative Konzept vermittelte M. auch in den vielen internationalen Workshops, Lectures, Kursen und Universitätsseminaren, in denen er unterrichtete. Die Förderung eines individuellen Ausdrucks war sein unbedingtes musikalisches Credo.
Neben dieses programmatische Wagnis setzte M. ein technisches: Er wollte die Posaune „ausspielen“, den „Widerstand des Instruments überwinden“. Um dieses Experiment zu verstehen, muss man sich das Image und die Funktion der Posaune in der Geschichte des Jazz vergegenwärtigen. Lange galt die Posaune als plumpes, behäbiges, „relativ unbewegliches Instrument“ (Albert M.), besonders die schon äußerlich sehr sperrige Zugposaune. Anders als bei Instrumenten mit Ventilen (Ventilposaune), mit Klappen, Tasten oder mit Griffbrettern und -löchern muss ein Posaunist sehr intonationssicher sein, um den Ton sauber zu treffen. Zudem verlangt die Spielbarkeit der Posaune einen trainierten Instrumentalisten, nicht nur wegen der erforderlichen Armbewegungen, sondern auch in Bezug auf Zungenbeweglichkeit, Lippen- und Mundmuskulatur. In der Wiegenzeit des Jazz wurde die Posaune daher als bloßer Klangverstärker, als Soundgrundierung eingesetzt und gerade nicht als virtuos genutztes Soloinstrument.
Albert M. hat der Posaune eine bis dato für unspielbar gehaltene Leichtigkeit verliehen. Durch äußerste Disziplin hat er die schwere Spielbarkeit des Instruments überwunden, und er hat auch erkannt, dass die vermeintlichen Schwächen der Posaune durchaus dem Jazz affin sind. Denn die freie Intonation der Posaune eignet sich besonders gut für Bends (schwebende Tonhöhen), Blue Notes und Glissandi, weil die Posaune problemlos auch zwischen größeren Tonhöhen gleiten kann. M.s Spiel wird durch weichen Ansatz und lyrisches Klangkolorit charakterisiert. Sein Improvisationsstil liegt mehr im melodischen als im rhythmischen Ausdruck. Ohnehin findet man eine derbe Punktierung und Synkopierung der Noten wie im afroamerikanischen Jazz eher nicht bei M.; dagegen lebt sein rhythmisches Idiom von seiner Affinität zum Swing. M.s Melodik ist von freier Tonalität geprägt; frequent begegnen kleingliedrige Motive mit häufigen Sequenzen und Variationen auf engstem Raum, Tonrepetitionen, Tremoli und Trillerreihen in den höchsten und tiefsten Lagen, die Bevorzugung von Quint- und Quartintervallen teils in großen Sprüngen. Mit Hilfe von Dämpfern, mit denen M. seit 1973/74 experimentierte, gelang es ihm, die Klangfarbe zu modulieren und in immer tiefere Register vorzudringen. Mit einer eigenen Anstoßtechnik (der „attack“) generierte M. seinen unverwechselbaren Sound: Ein sonorer Klang entsprach seiner Idealvorstellung, den er am liebsten auf seiner 3-B-Tenorposaune mit einem großen Giardinelli-Mundstück realisierte.
Ein Alleinstellungsmerkmal auf seinem Instrument entwickelte M. mit seinem „multiphonischen Stil“. Zwar war diese Technik bereits aus Carl Maria von Webers „Horn-Concertino“ (1806, umgearbeitet 1815) bekannt, jedoch hat M. diese Technik erstmals von der Klassik in den Jazz und dort auf die Posaune transformiert und so konsequent weiterentwickelt. Bei Weber wird dem Horn-Solisten ein vierstimmiger Satz abverlangt, was durch bloßes Anblasen nicht gelingen kann, wenn nicht ein „Singen“ in das Instrument hinein hinzukommt. Besteht zwischen angeblasenem und gesungenem Ton ein klares Intervall, so werden die (Teil-)Schwingungen der Luftsäule dazu manipuliert, die dazugehörigen Obertöne so weit zu mobilisieren, dass sie hörbar werden, und so können zwei-, drei- oder sogar vierstimmige Mehrklänge gleichzeitig ertönen. Die Oberton-Technik war unter professionellen Bläsern des 19. und 20. Jahrhunderts offenbar durchaus bekannt. Sein Posaunenlehrer Stähr, so Albert M., habe ihm mehrstimmige Choräle vorgeblasen. Obwohl M. – im Gegensatz zu einer Improvisationsanleitung ‒ keine Anleitung zum mehrstimmigen Spiel verfasst hat, gehört das multiphone Spiel heute zur Standardtechnik, deren Beherrschung von Jazzbläsern erwartet wird. Dennoch werden M.s unverwechselbares Timbre, seine Spiellaune und Virtuosität, seine beinahe grenzenlose Inspirations- und Innovationskraft wohl einzigartig bleiben.
Diskographie (in Auswahl): „Jazz Salon Dortmund 1957“ (mit Attila Zoller; Metronome, 1957), „Rhein-Main-Jump“ („A. M. und seine Frankfurt All Stars“: Emil M., Hans Koller, Joki Freund, Karl Blume, Pepsi Auer, Peter Trunk, Rudi Sehring, A. M.; Jazztone, 1958), „A Ball With Al“ („A. M. Jazztett“: Dusko Gojkovich, Emil M., Joki Freund, Pepsi Auer, Peter Trunk, Rudi Sehring, A. M.; Philips, 1958), „Modern Jazz“ (mit dem Jazzensemble des Hessischen Rundfunks: Dusko Gojkovich, Emil M., Joki Freund, Pepsi Auer, Peter Trunk, Rudi Sehring; Neckermann, 1958), „Das Albert Mangelsdorff Septett“ (mit Bent Jædig, Emil M., Joki Freund, Günter Kronberg, Al King, Hartwig Bartz; Deutscher Jazz Salon Berlin, Opera, 1961), „Animal Dance“ (mit John Lewis, Karl-Theodor Geier, Silvije Glojnaric; Atlantic, 1962, auch als CD erschienen), „Tension“ (mit Günter Kronberg, Heinz Sauer, Günter Lenz, Ralf Hübner; CBS, 1963, auch als CD erschienen), „Now Jazz Ramwong“ (mit Günter Kronberg, Heinz Sauer, Günter Lenz, Ralf Hübner; CBS und L+R 1964, auch als CD erschienen), „Folk Mond & Flower Dream“ (mit Günter Kronberg, Heinz Sauer, Günter Lenz, Ralf Hübner; CBS, 1967), „Albert Mangelsdorff and his Friends“ (mit Wolfgang Dauner, Attila Zoller; MPS, 1969), „ZoKoMa“ (mit Attila Zoller, Lee Konitz, Barre Phillips, Stu Martin; MPS, 1968), „The German All Stars – Live at the Domicile Munich“ (mit Ack van Rooyen, Manfred Schoof, Rudi Fuesers, Rolf Kühn, Emil M., Gerd Dudek, Heinz Sauer, Willi Johanns, Wolfgang Dauner, Günter Lenz, Ralf Hübner; CBS, 1968), „Wild Goose“ (mit dem Jazzensemble des Hessischen Rundfunks; MPS, 1969), „Albert Mangelsdorff – John Surman, Room 1220“ (mit Niels-Henning Ørsted Pedersen, Daniel Humair, Eddie Louiss, John Surman; Konnex, 1970), „Never Let it End“ (A.-M.-Quartett: Heinz Sauer, Günter Lenz, Ralf Hübner, A. M.; MPS, 1970), „Diggin’. Albert Mangelsdorff Quartet Live at DUG, Tokyo“ (Three Blind Mice, 1971), „The German All Stars Live at the Domicile“ (MPS, 1971), „Trombirds“ (BASF, 1972), „Birds of Underground“ („Albert Mangelsdorff Quintett“: Heinz Sauer, Gerd Dudek, Buschi Niebergall, Peter Giger, A. M.; BASF, 1972), „The Wide Point“ (mit Palle Danielsson, Elfin Jones; MPS, 1975), „Solo Now“ (mit Gunter Hampel, Joachim Kühn, Pierre Favre; MPS/DC, 1976), „Tromboneliness“ (MPS, 1976), „Trilogue – Live!“ (mit Jaco Pastorius, Alphonse Mouzon; MPS, 1976), „Mumps. A Matter of Taste“ (mit John Surman, Barre Phillips, Stu Martin; MPS, 1977), „A Jazz Tune I Hope“ (mit Wolfgang Dauner, Eddie Gomez, Elvin Johnes; MPS, 1978), „Trombone Summit“ (mit Kai Winding, Bill Watrous, Joggs Whigham, Horace Parlan, Mads Vinding, Allan Ganley; MPS, 1980), „Albert Live in Montreux“ (mit Jean-François Jenny-Clark, Ronald Shannon Jackson; MPS, 1980), „Albert Mangelsdorff Solo“ (MPS, 1982), „Triple Entente“ (mit Leon Francioli, Pierre Favre; MPS, 1981), „Dauner – Mangelsdorff. Two Is a Company“ (Mood Records, 1982), „Albert Mangelsdorff – Lee Konitz. Art of the Duo“ (Enja, 1983), „Hot Hut“ (mit Wolfgang Dauner, Anders Jormin, Elvin Jones; EMI, 1985), „Moon at Noon“ (mit Wolfgang Dauner & Family of Percussion; EMI, 1987), „Art of the Duo“ (mit John Scofield; Internationales Jazzfestival Münster, TUTU CD, 1988), „Listen and Lay Back“ („A. M. & Members of Klaus Lage Band“; DINO Music LP, 1988), „Purity“ (MOOD Records, 1990), „Rooty Toot“ („A. M. & Members of Klaus Lage Band“; DINO Music, 1990), „Movin’ on“ (mit Bruno Spoerri, Ernst Reijseger, Reto Weber; ELITE CDJ, 1990), „Komisch’ Wetter“ (mit Konstantin Wecker, Stephan Wald, Gisela May, Ute Lemper, Klaus Lage, Dieter Dehm, Wolfgang Dauner, Dieter Ilg, Wolfgang Haffner; MOOD Records, 1992), „Dodging Bullets“ (mit Eric Watson, John Lindberg; Black Saint CD, 1992), „Quartet Afterstorm“ (mit Eric Watson, John Lindberg, Ed Thigpen; Black Saint CD, 1994), „The Wake Keeping“ (mit Chico Freeman, Reto Weber, Djamchid Chemirani, Mushtwamy Balsubramoniam; Amori, 1996), „Shake, shuttle and blow“ (mit Bruno Spoerri, Reto Weber, Christy Doran; Enja records, 1999), „Old Friends“ (mit Manfred Schoof, Eberhard Weber, Klaus Doldinger, Wolfgang Haffner, Wolfgang Dauner; Act, 2000) und „Albert Mangelsdorff – Music for Jazz Orchestra“ (mit der NDR-Bigband; Skip Records, 2003).
Filmmusiken: „Abschied“ (Regie: Peter Lilienthal, SFB, 1966), „Gesang im Marmorbad“ (Regie: Frank Guthke, ZDF, 1973), „Mulligans Rückkehr“ (Regie: Helmut Käutner, CCC Television GmbH/ZDF, 1978) und „Die Potemkinsche Stadt“ (Regie: Mischka Popp/Thomas Bergmann, Pilotfilm GmbH in Co-Produktion mit HR und WDR, 1988).
1955 Wahl zum Musiker des Jahres durch die Zeitschrift „JazzEcho“. 1970 Premio Roma. 1976 und 1978 Künstler des Jahres beim Deutschen Schallplattenpreis. 1977 und 1978 Weltbester Posaunist des Jahres in der „Melody Maker Poll“. 1978 Europa-Musiker des Jahres in der „Europe Jazz Forum Reader Poll“. 1978 zweiter Platz in der Kategorie Jazzposaunisten in der „DownBeat Critics Poll“. 1980 Weltbester Jazzposaunist in der „DownBeat Critics Poll“. 1982 Bundesverdienstkreuz I. Klasse. 1984 Hessischer Kulturpreis. 1985 Bird Trophy. 1986 Ffter Musikpreis. 1987 Ehrennadel der Deutschen Phonoakademie. 1990 Hessischer Filmpreis für die Filmmusik zu „Die Potemkinsche Stadt”. 1991 Goetheplakette der Stadt Ffm. 1992 Nominierung für The Jazzpar Prize. 1993 Ernennung zum Honorarprofessor des Landes Hessen. 1994 Bestellung zum Gründungsdekan für den Fachbereich Jazz/Pop an der Hochschule „Franz Liszt“ in Weimar. 1995 Preis der Paul Woitschach Stiftung für kompositorisches Schaffen. 1997 Ehrennadel der Deutschen Orchestervereinigung. 1998 Hessischer Verdienstorden. 2000 Paul-Hindemith-Preis für Kunst und Menschlichkeit der Stadt Hanau (als erster Preisträger). 2000 erstes Ehrenmitglied der Internationalen Posaunenvereinigung. 2002 Großes Bundesverdienstkreuz. 2002 Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres in Paris. 2002 Prix Bobby Jaspar der Académie du Jazz in Paris. 2005 Ehrenmitglied im Deutschen Musikrat. 2008 (posthum) The Lifetime Achievement Award der International Trombone Association in Köln.
Darstellung von M. auf der „Ffter Treppe/XX. Jahrhundert“ (Wandmosaik mit 56 Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts von Stephan Huber, 1999) im Hauptfoyer des Main Towers in der Neuen Mainzer Straße 52-58 in der Innenstadt.
Grabstätte auf dem Ffter Hauptfriedhof (Gewann XV 31).
Seit 2009 Nachlass (Albert-M.-Archiv) im ISG.
Zum 10. Todestag 2015 Gedenkabend für M. im Theaterhaus Stuttgart. Zum 87. Geburtstag 2015 Hommage „Spielen für Albert“ im ISG in Ffm., u. a. mit einem Duo-Jazzkonzert mit Christof Lauer und Nils Wogram. Während dieser Erinnerungsveranstaltung übergab die Witwe Ilo M. (1937-2023) eine dritte Posaune – das Instrument, mit dem M. bevorzugt gespielt hat – an das ISG zur Ergänzung des dort verwalteten Nachlasses. Am 9.9.2018 Erinnerungsabend „Spielen für Albert“ zum 90. Geburtstag im ISG, u. a. mit einem Konzert der Saxofinistin Angelika Niescier, der Albert-M.-Preisträgerin von 2017. Am 22.10.2018 Veranstaltung „Albert Mangelsdorff zum 90. Hut ab!“ von „hr2-kultur“ in der Alten Oper Fft.
Albert-M.-Weiher (seit 2013) in der Liesel-Christ-Anlage im Anlagenring hinter der Alten Oper; dort Gedenktafel. Albert M. Foyer (seit 2008) in der Alten Oper. Albert-M.-Preis, hervorgegangen 1994 aus dem Deutschen Jazzpreis und verliehen im zweijährigen Turnus von der Union Deutscher Jazzmusiker.
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