Aufgewachsen seit 1936 in Berlin. Unter dem Eindruck von
Wilhelm Busch wollte P. seit frühester Jugend Witzzeichner werden. Er zeichnete seine ersten Bilder im Luftschutzkeller. Seine ersten Karikaturen erschienen 1946 in der „Jungen Welt“, dem Zentralorgan der FDJ. Ab 1947 Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Ost-Berlin und an der Hochschule für Bildende Künste in West-Berlin. 1955 übersiedelte P. nach Ffm. und redigierte hier zunächst die Dunlop-Werkszeitung. Seit 1961 war er freiberuflich tätig, u. a. als Werbezeichner. Mitbegründer und Zeichner der Satirezeitschrift „Pardon“ (seit 1962), später des Satiremagazins „Titanic“ (seit 1979). P. stand der 68er-Bewegung nahe und gehörte zu den Vertretern der „Neuen Ffter Schule“. 1990 zog er aus dem Holzhausenviertel nach Sossenheim, wo er seitdem in der alten Schule wohnte. Laut dem Nachruf im „Spiegel“ vom 12.7.2004 war P. „einer der bissigsten und fleißigsten Chronisten der dortigen [d. i. der Ffter] Sponti-Szene“, „einer der erfolgreichsten und bedeutendsten Karikaturisten der alten Bundesrepublik“.
Bekannte Cartoonserien von P. waren „Mein progressiver Alltag“ in „Pardon“ (ab 1971, als Buch 1975) und „Last Exit Sossenheim“ in „Titanic“ (1990-2004, als Buch 1993). Werke (in Auswahl): „Ganz moderne Zeiten“ (1958), „Taktik des Ehekrieges“ (1958), „Elternalltag“ (1977), „Die Vereinigung von Körper und Geist mit Richards Hilfe“ (1980), „Das Katastrophenbuch“ (1982), „Tanz auf dem Vulkan“ (1984), „Dummdeutsch“ (1985), „Fft. oder ein vorletzter Tag der Menschheit“ (1986), „Ffter Federlese“ (als Serie in der FAZ um 1988, als Buch 1990) und „50 Jahre Überfluß“ (Roman, 1990) sowie zahlreiche weitere Kurzgeschichten, Hörspiele und Märchen.
Ausstellungen in Ffm. u. a. in der Galerie im Club Voltaire („Karikaturen und Graphiken“, 1965), in der Ausstellungshalle bzw. Galerie im Karmeliterkloster („Zeichnungen seit 80“, 1990, und „Last Exit Sossenheim“, 1994), der Caricatura im HMF („Euch werd ich’s zeigen“, Jubiläumsausstellung zum 70. Geburtstag in Zusammenarbeit mit dem ISG und dem Göttinger Ausstellungsbüro Fahrenberg, 2000) und im Stadtteilzentrum der Arbeiterwohlfahrt in Sossenheim (2003).
Autobiographie: „Aus dem Leben eines Taugewas“ (2002).
1997 Göttinger Elch. 2003 Goetheplakette der Stadt Ffm. 2003 Binding-Kulturpreis (zusammen mit F. W. Bernstein, Bernd Eilert, Robert Gernhardt, Peter Knorr, Hans Traxler und
F. K. Waechter als Kernmitgliedern der Neuen Ffter Schule).
Begraben auf dem Höchster Friedhof.
Vater der Zeichnerin Leonore P. (* 1959).
Nachlass im Caricatura Museum Fft.
In der Dauerausstellung des Caricatura Museums Fft. über „Die Zeichner der Neuen Ffter Schule“ ist Chlodwig P. ein Kabinett gewidmet. Bald nach dem Tod P.s fanden Gedächtnisausstellungen seiner Werke beim Ffter Künstlerclub im Nebbien’schen Gartenhaus („Stadtlandschaften“, 2004), im Club Voltaire (2004) und der Caricatura im HMF (zum ersten Todestag von Chlodwig P. und
Bernd Pfarr, 2005) statt. Zum 80. Geburtstag des Künstlers 2010 zeigte das Caricatura Museum Fft. die Retrospektive „Poth für die Welt“.
Chlodwig-P.-Anlage (seit 2006) im Sossenheimer Unterfeld; dort Sitzplatz unter einem Weißdorn mit zwei eigens von P. für diesen Platz gezeichneten Karikaturenserien auf fünf Stelen (2003) in der Reihe „Komische Kunst im Ffter Grüngürtel“. Chlodwig-P.-Saal im Kinder- und Familienzentrum des SOS-Kinderdorfs Ffm., das sich seit 2018 in P.s ehemaligem Wohnhaus Alt-Sossenheim 9 befindet, und im Volkshaus Sossenheim.
Vor dem Caricatura Museum im Leinwandhaus erinnert das Denkmal für die Neue Ffter Schule mit dem Elch als deren Wahrzeichen (von Hans Traxler, 2008) an P. und sieben weitere Künstler der Gruppe.
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