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Holzhausen, Anton Ulrich von

Letzter Älterer Bürgermeister der Reichsstadt Ffm.

Anton Ulrich von Holzhausen

Anton Ulrich von Holzhausen
Porträtgemälde, vermutlich von Johann Anton Tischbein (um 1758/59; Städel Museum, Ffm., Inventarnummer 1742).
© CC BY-SA 4.0 Städel Museum, Frankfurt am Main.

Holzhausen, Anton Ulrich Carl Freiherr von. Wirklicher Kaiserlicher Rat. Jurist. Stadtpolitiker. Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.* 30.6.1754 (Bad Kreuznach-Bad) Münster am Stein, Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.† 30.8.1832 Ffm.
Sohn von Hieronymus Georg von H. (1726-1755) und dessen Ehefrau Caroline, geb. von Geispitzheim (1727-1768). Verheiratet in erster Ehe (seit 1775) mit Erdmuthe Friederica Agatha von H., geb. (Seiffart) von Hohenstein (1756-1816), in zweiter Ehe (seit 1827) mit Henriette von H., geb. von Glauburg (1790-1854).
Jurastudium in Göttingen. Zunächst Tätigkeit als Regierungsassessor und Regierungsrat im Dienst des Hauses Nassau-Usingen. Seit 1778 Mitglied im Ffter Rat als Beisitzer (Assessor) bei der Jüngeren Bürgermeisteraudienz. Seit 1785 Schöffe und Deputierter für die Schatzung (Steuerbehörde). Ernennung zum Wirklichen Rat durch den Kaiser. Bei der Besetzung der Stadt Ffm. durch französische Revolutionstruppen 1796 gehörte H. zu den sieben Geiseln, die nach Frankreich verschleppt wurden, um die geforderten Kontributionszahlungen zu erreichen. 1800 und 1806 Älterer Bürgermeister (als letzter Inhaber dieses Amtes in der Reichsstadt Ffm.). Von Fürstprimas Dalberg 1806 zum Schöffen des neuen Appellationsgerichts und später zum Großherzoglichen Kammerherrn ernannt. Nach dem Ende des Großherzogtums 1815 Senator und Schöffe der Freien Stadt.
Mitglied der Patriziergesellschaft Alten-Limpurg. Im Auftrag dieser Ganerbschaft führte H. das Wappenbuch vom Haus Limpurg fort, das im H.-Archiv im ISG überliefert ist. Freimaurer in der Loge zu den drei Disteln (seit 1778) und der Loge zur Einigkeit.
Besitzer einer großen Kunst- und Gemäldesammlung, die 1820 versteigert wurde.
1815 Ritter des Königlich Preußischen St. Johanniterordens.
Kinderporträt (Gemälde von Tischbein [d. i. vermutlich Johann Anton Tischbein (1720-1784)], um 1758/59) im Städel Museum.
Bestattet im Familiengrab auf dem Ffter Hauptfriedhof (Gewann F an der Mauer 137).
Bettine von Arnim soll H. zum Vorbild für den Bürgermeister in „Dies Buch gehört dem König“ (1843) genommen haben, worin er im Jahr 1807 fiktive Gespräche mit der Rätin Goethe und dem Pfarrer (d. i. wahrscheinlich Wilhelm Friedrich Hufnagel) führt.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 349, verfasst von: Roman Fischer (überarbeitete Onlinefassung für das Frankfurter Personenlexikon von Roman Fischer/Sabine Hock).

Lexika: Dölemeyer, Barbara: Ffter Juristen im 17. und 18. Jahrhundert. Ffm. 1993. (Ius Commune, Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Europäische Rechtsgeschichte Ffm., Sonderhefte, Studien zur Europäischen Rechtsgeschichte 60).Dölemeyer: Juristen, S. 84f., Nr. 281. | Körner, Hans: Ffter Patrizier. Historisch-Genealogisches Handbuch der Adeligen Ganerbschaft des Hauses Alten-Limpurg zu Ffm. Neubearb. u. fortgesetzt durch Andreas Hansert. Neustadt/Aisch 2003.Körner/Hansert: Ffter Patrizier 2003, S. 191f. | Körner, Hans: Ffter Patrizier. Historisch-Genealogisches Handbuch der Adeligen Ganerbschaft des Hauses Alten-Limpurg zu Ffm. München 1971.Körner: Ffter Patrizier 1971, S. 18f. (mit Abb. auf Tafel XIX). | Richel, Arthur: Katalog der Abteilung Fft. [der Ffter Stadtbibliothek]. Bd. 2: Literatur zur Familien- und Personengeschichte. Ffm. 1929.Richel, S. 263.
Literatur:
                        
Arnim, Bettine von: Dies Buch gehört dem König. Nach dem Text der Erstausgabe [von 1843] hg. v. Wolfgang Bunzel. Originalausgabe. München 2008. (dtv 13720).Bunzel, Wolfgang: „in Gedanken Land und Leute regiert“. Bettine von Arnims „Königsbuch“. In: Arnim: Dies Buch gehört dem König 2008, S. 418. | Demeter, Karl: Die Ffter Loge zur Einigkeit 1742-1966. Ein Beitrag zur deutschen Geistes- und Sozialgeschichte. Ffm. 1967.Demeter: Ffter Loge zur Einigkeit 1967, S. 195, Nr. 3. | Lerner, Franz: Gestalten aus der Geschichte des Ffter Patrizier-Geschlechtes von Holzhausen. Ffm. 1953.Lerner: Holzhausen. Gestalten 1953, S. 195-197. | Sander, Jochen/Brinkmann, Bodo: Deutsche Gemälde vor 1800 im Städel. Ffm. 1999. (Deutsche Gemälde vor 1800 in bedeutenden Sammlungen 1).Sander/Brinkmann: Dt. Gemälde vor 1800 im Städel 1999, S. 53f. (m. Abb. 78).
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/5.946.
Internet: Das Ffter Patriziat, Seite mit Informationen (u. a. genealogische Datenbank) zum Ffter Patriziat, ein Projekt der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung Ffm., bearb. v. Andreas Hansert. https://frankfurter-patriziat.de/node/88230Ffter Patriziat, 8.11.2016. | Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Ulrich_von_HolzhausenWikipedia, 7.11.2016.

GND: 136168744 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Fischer, Roman/Hock, Sabine: Holzhausen, Anton Ulrich von. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/4163

Stand des Artikels: 11.11.2016
Erstmals erschienen in Monatslieferung: 11.2016.