N. lehrte von 1922 bis 1932 als Ordinarius für ältere Germanistik und Volkskunde an der Ffter Universität. Seine besondere Vorliebe galt den germanischen Vorläufern der deutschen Literatur und der höfischen Kultur des Mittelalters. Dabei nutzte er, fachübergreifend, volkskundliche und sozialgeschichtliche Erkenntnisse, eine damals in der Germanistik noch ungewöhnliche Methode. Gleichwohl arbeitete N. auch über zeitgenössische Literatur (etwa
Stefan George). Sein mitreißender Vortragsstil machte seine sprachgeschichtlichen Vorlesungen zu studentischen Anziehungspunkten. N.s nordlandbegeisterte, germanisch-deutsche Haltung trieb ihn seit 1931 in den Nationalsozialismus. 1932 wechselte N. an die Bonner Universität, wo er nach der „Machtergreifung“ für kurze Zeit Rektor war. Obwohl als „Edelnazi“ gern vorgezeigt, bewahrte sich N. eine eigenständige Meinung und kritisierte beispielsweise die Aberkennung von
Thomas Manns Bonner Ehrendoktorwürde.
Zu N.s Schülern während seiner Ffter Lehrtätigkeit zählte Karl Korn, der spätere Feuilletonleiter der FAZ.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 83/85,
.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
).