Von 1946 bis 1951 Praktikant in einem Restaurierungsatelier in Ffm., u. a. als Assistent des Restaurators Helmut Tomaschek (1914-?) beim Wiesbaden Central Collecting Point (WCCP), der von der US-Militärregierung eingerichteten Sammelstelle für in der NS-Zeit ausgelagerte, geraubte oder beschlagnahmte Kunstwerke. Für den WCCP war L. insbesondere bei der Restaurierung von Gemälden aus der Sammlung des Berliner Kaiser Friedrich-Museums-Vereins eingesetzt. Daneben Besuch der Zeichenklasse bei
Theo Garve an der Städelschule (1947-49) und Weiterbildung durch Kurse zur Materialkunde. Seit 1951, mit der Auflösung des WCCP, Selbstständigkeit als Restaurator. Von 1954 bis 1960 arbeitete L. in Berlin, vor allem für die Staatlichen Museen zu Berlin (insbesondere das Alte Museum) und in der Marienkirche (Restaurierung des spätmittelalterlichen Totentanzes, 1954-57) in Ost-Berlin sowie für den Kunsthandel. Wohl bald nach seiner Rückkehr nach Ffm. 1960 führte er als freischaffender Restaurator im städtischen Auftrag die Freilegung der Gewölbemalereien im Chor und im Seitenschiff der Leonhardskirche (um 1960/61) aus. In den kommenden Jahren wirkte er jedoch häufig in der Pfalz, wo er Altäre und Malereien in zahlreichen Kirchen restaurierte [u. a. Freilegung und Konservierung der romanischen Wandmalereien in der evangelischen Kirche in Alsenborn, ab 1964, und Freilegung mittelalterlicher Wandmalereien in der alten Johanneskirche in (Neustadt-)Mußbach, 1968]. Ab 1970 führte L. im Auftrag der Stadt Ffm. wiederholt aufwendige Restaurierungsarbeiten im Ffter Dom St. Bartholomäus aus: Konservierung bzw. Restaurierung von 27 Bildwerken (1970 bis um 1973), Restaurierung des Maria-Schlaf-Altars in der farbigen Fassung des 19. Jahrhunderts (1974-75), Freilegung (um 1977) und Restaurierung (um 1983 bis 1986) der beiden Wandbilder mit der Darstellung der Krönung Mariens und der Erscheinung des auferstandenen Christus vor Maria Magdalena von 1407/27 im Hochchor, Restaurierung des Bartholomäusfrieses (1981-83).
Mit seinem Selbstverständnis des Restaurators als Handwerker (und nicht als Künstler) hatte L. eine relativ moderne Auffassung von seinem Beruf, den er durchaus als Berufung begriff (vgl. Ehrlich: Alte Oper 1981, S. 81). Die früher übliche interpretatorische Wiederherstellung, etwa zur Rekonstruktion von Fehlstellen in der Malerei, lehnte er ab. Dementsprechend sah er auch die Beseitigung von Schäden und Übermalungen früherer Restaurierungen als seine Aufgabe an. Die Reversibilität jedes restauratorischen Eingriffes gehörte für ihn „zu den unumstößlichen Gesetzen seines Berufes“ (zit. nach: FAZ, 30.12.1972).
Mitglied des Deutschen Restauratoren-Verbands.
Weitere Restaurierungsarbeiten in Ffm.: Restaurierung der Wandmalereien von
Wilhelm Steinhausen in der Aula des Heinrich-von-Gagern-Gymnasiums (um 1966), Übertragung und Restaurierung von sechs (ursprünglich im Treppenhaus des Opernhauses befindlichen) Dichter-Lünetten für das Foyer der Alten Oper (um 1976/81), Übertragung der Tapisserien mit chinesischen Motiven aus dem 18. Jahrhundert im Wintergarten der Villa Merton am Leonhardsbrunn (um 1979), Restaurierung des Zyklus von 83 Tafelbildern aus der Katharinenkirche (bis 1988) sowie Restaurierung von Leinwand- und Tafelgemälden für die Denkmalpflege und den Kunsthandel. Im Auftrag des städtischen Referats für Denkmalpflege fertigte L. in den 1980er Jahren auch Untersuchungen, etwa zur ursprünglichen Farbgebung, im Rahmen der Sanierung von historischen Altbauten wie Villen im Westend an.
Für das von einem Schauspielerkollektiv 1960 gegründete Ffter Kellertheater „Die Katakombe“ baute L. den Keller des Hauses Schützenstraße 8 zur Bühne um; das Theater hatte dort bis zum Umzug in ein ehemaliges Kino in der Pfingstweidstraße 2 am Zoo 1982 seinen Sitz.
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