Poppe, Georg. Maler. * 16.2.1883 Wartha/Schlesien, † 8.12.1963 Ffm.
Schulzeit in Glatz. 1900 Besuch der Breslauer Kunstschule. 1903 Wechsel nach Karlsruhe an die Badische Landeskunstschule und Akadamie. Künstlerische Vorbilder waren für P. vor allem die französischen Maler Corot, Manet und
Courbet. Dem Expressionismus stand er als Traditionalist mit Distanz, aber nicht mit Ablehnung gegenüber. Befreundet mit
Hans Thoma und
Wilhelm Steinhausen. 1911 heiratete P. die oberschlesische Malerin und Kunstgewerblerin Maria Graber und ließ sich mit ihr in Ffm. nieder. Atelier im Städel. Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg. In den Zwanzigerjahren schuf P. viele Buchillustrationen und Auftragsarbeiten, u. a. die Ausgestaltung der Messmer-Teestube an der Bockenheimer Warte (1924) und das Wandmosaik in den Räumen der Ffter Rudergesellschaft (1927). Ein großer Teil seiner Arbeiten (besonders die Ölbilder und Radierungen) und Druckplatten wurden bei den Märzangriffen 1944 im Städel vernichtet. 1946 richtete sich P. ein Atelier im Boehlehaus in Sachsenhausen ein. Infolge einer schweren Herzerkrankung kam seine künstlerische Tätigkeit ab 1956 weitgehend zum Erliegen.
1913 Mitglied der Ffter Künstlergesellschaft. 1927 Mitglied im Deutschen Künstlerbund.
P. war in der romantischen Landschaftsmalerei ebenso wie in der modernen Porträtkunst beheimatet. Gelegentlich schuf er auch Monumentalgemälde, etwa für den Dillenburger Rathaussaal und eine Bibliothek in Darmstadt (beide 1929). Seine besondere Zuneigung aber galt religiösen Themen, nicht zuletzt aufgrund seiner Herkunft aus dem schlesischen Wallfahrtsort Wartha. P. hat vor allem in den Zwanziger- und Dreißigerjahren, vereinzelt auch noch nach 1945 eine große Zahl von Kirchengebäuden in Ffm. und im Osten Deutschlands ausgemalt, u. a. Franziskanergemälde „Mahl des heiligen Franziskus mit der heiligen Klara“ im Refektorium des Kapuzinerklosters am Liebfrauenberg (1925), Altarbild und Kreuzwegstationen in der Heilig-Kreuz-Kirche in Bornheim (1929, Altarbild von P. selbst neugestaltet 1952) sowie Portalmosaik an St. Bernhard im Nordend (1930). Ein Panorama der Ffter Mainfront (1940) befindet sich im Besitz der Ffter Sparkasse.
Selbstbildnis (1912).
1983 Gedächtnisausstellung anlässlich P.s 100. Geburtstag in der Galerie Heussenstamm-Stiftung.
Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 147f.,
verfasst von: Reinhard Frost.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Literatur:
Georg Poppe 1883-1983. Gedächtnisausstellung vom 16. bis 25. Februar 1983. [Ffm.] 1983.Kat. Georg Poppe 1983. |
Maisak, Petra/Kölsch, Gerhard: Ffter Goethe-Museum. Die Gemälde. „... denn was wäre die Welt ohne Kunst?“ Bestandskatalog. Hg. v. Freien Deutschen Hochstift. Ffm. 2011.Maisak/Kölsch: Gemäldekat. d. Ffter Goethe-Museums 2011, S. 203.
Quellen:
ISG, Archiv der Ffter Künstlergesellschaft (mit dem Nachlass von deren langjährigem Vorsitzenden Heinrich Schopp), 1874-2006.ISG, Ffter Künstlergesellschaft, V2/308 (biographische Mappe). |
ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/1.506.
GND: 11768984X (
Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Autoren
Empfohlene Zitierweise:
Frost, Reinhard: Poppe, Georg. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/782
Stand des Artikels: 29.11.1994