Rauh, Hans Ludwig. Dr. phil. Lehrer. Mundartforscher. * 3.6.1892 Ffm., † 9.3.1945 (Bad) Endbach/Oberhessen.
R. war zunächst als Lehrer an der Klingerschule tätig. 1921 promovierte er über „Die Lautlehre der Ffter Mundart“. Im gleichen Jahr begann er die Fortführung der von
Friedrich Panzer begonnenen Ausarbeitung des Ffter Wörterbuchs. Schon 1922 musste er die Arbeiten aufgrund der Inflation wieder einstellen. Erst 1938 konnte sich R. wieder hauptamtlich dem Ffter Wörterbuch widmen. Angeregt durch den Germanisten
Julius Schwietering und auf Betreiben von Oberbürgermeister
Krebs wurde das Unternehmen „Ffter Wörterbuch“ im August 1939 in die Projektliste der Deutschen Kommission der Preußischen Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Unter R.s Leitung begann eine systematische mündliche Mundartbefragung. Der Zweite Weltkrieg brachte die Weiterarbeit am Ffter Wörterbuch wiederum ins Stocken; sein Mitarbeiter Heinz Bodensohn (1912-1943) wurde einberufen und fiel 1943 in Russland, und R. selbst wurde Ende 1940 wieder für den Schuldienst verpflichtet. Anfang 1945 lagerte R. seine historische Quellenforschung nach Oberhessen aus, wo sie verloren ging. Kurz vor Kriegsende nahm er sich das Leben.
Auf der Grundlage des erhalten gebliebenen Zettelkatalogs und R.s Dissertation wurde das Ffter Wörterbuch von 1968 bis 1971 am Institut für Volkskunde vollendet und bis 1988 durch die Ffter Historische Kommission in 18 Bänden herausgegeben.
Weitere Untersuchungen R.s zur Ffter Mundart: „Rhythmik und Melodik der Ffter Mundart“ (1925) und „Alt-Ffter Spitz- und Schimpfnamen“ (1941).
Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 173f.,
verfasst von: Reinhard Frost.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
Array
(
[de] => Array
(
[0] => Array
(
[value] => literfasst
)
)
)
Lexika:
Ffter Wörterbuch aufgrund des von Johann Joseph Oppel und Hans Ludwig Rauh gesammelten Materials hg. im Auftr. d. Ffter Historischen Kommission in Verbindung mit dem Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie (früher Institut für Volkskunde) der Johann Wolfgang Goethe-Universität Ffm. von Wolfgang Brückner. 18 Lieferungen. Ffm. 1971-85.Alsheimer, Rainer: Einführung. In: FWb 1 (1971), S. 7-22, hier S. 20-22.
Quellen:
ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/2.948.
GND: 116364815 (
Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
© 2024 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den
Autoren
Empfohlene Zitierweise:
Frost, Reinhard: Rauh, Hans Ludwig. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/836
Stand des Artikels: 13.1.1995