Sohn eines alteingesessenen Nürnberger Handwerkers (Kammmachers).
K. erhielt Musikunterricht bei Johann Staden d. Ä. in Nürnberg, dem führenden Musiker der Stadt. Der Rat seiner Heimatstadt finanzierte dem jungen K. 1634 eine Italienreise, die ihn vermutlich nach Venedig, vielleicht auch nach Rom führte, und ernannte ihn nach seiner Rückkehr 1636 zum zweiten Organisten an der Marienkirche. Da die beiden begehrtesten Musikerstellen in Nürnberg, St. Sebald und St. Lorenz, besetzt waren, bewarb sich K. 1638 (nach dem Tod Friedrich Buchners) und 1640 (bei einem etwaigen Weggang
Philipp Friedrich Böddeckers) ohne Erfolg für die Ffter Barfüßerkirche. Nachdem seine Bewerbung um die Organistenstelle der Reichsstadt Schwäbisch Hall 1640 angenommen worden war, erhielt noch er im selben Jahr die Organistenstelle an St. Egidien in Nürnberg, welche er bis zu seinem Tod 1655 innehatte. K. gilt als „das Haupt der älteren Nürnberger Orgelschule und ist als Vokal- und Instrumentalkomponist seiner Zeit geschätzt“ (
Caroline Valentin). Zu seinen Schülern zählte u. a. Johann Pachelbel.
K. war Zeitgenosse des Nürnbergers
Johann Andreas Herbst, der von 1623 bis 1636 und von 1644 bis 1666 als städtischer Musikdirektor in der Ffter Barfüßerkirche wirkte und die Ffter Musikgeschichte seiner Zeit dominiert. Trotz seiner beiden erfolglosen Bewerbungen widmete K. dem Ffter Rat drei Kompositionen: „Musica Catechetica“ (1643, womit er sich als Nachfolger
Böddeckers nach dessen Berufung nach Straßburg empfahl), „Friedens-Neujahrs-Stück“ (1649) und „Lob und Friedens Gedächtnus“ (1652). Die beiden letzteren feierten das Ende des Dreißigjährigen Kriegs; der Komponist erhielt dafür allerdings nur jeweils eine geringe Belohnung.
K. nutzte die Ffter Buchmesse für den Vertrieb und Druck seiner Kompositionen: 1645 erschien im Ffter Messkatalog die Anzeige für die „Harmonica organica“, die er 1645 im Selbstverlag in Nürnberg herausgebracht hatte (wofür er den Kupferstich selbst besorgte), und 1652 wurde für die „Neu-verstimmte Violen-Lust mit 3 Violen nebst einem Generalbaß“ geworben, die im Verlag von Georg Müller in Ffm. erschien (verschollen).
.