Der Sohn eines Tuchmachers erlernte den Orgelbau vermutlich bei Jacob Bommer in Weingarten (Schweiz) und kam als Geselle auf der Wanderschaft um 1727 nach Hannover zu dem Schnitger-Schüler und Hoforgelbauer Christian Vater. Ältere Arbeiten des Hoforgelbauers Vater im Darmstädter Schloss (1711/12) mögen dazu beigetragen haben, dass sich W. nach Beendigung seiner Ausbildung um 1730 in Darmstadt niederließ. 1732 wurde er bereits für den Bereich Katzenelnbogen/Starkenburg privilegiert und 1733 auch Hoforgelmacher.
Da W. bereits wenige Jahre später starb, konnte er nur wenige Orgeln bauen: 1736/38 die große Orgel (mit III Manualen/41 Registern; nicht erhalten) für die Barfüßerkirche in Ffm. und ein kleineres Werk (I/11; nicht erhalten) für die Evangelische Kirche in Wörsdorf, das erst sein Schüler und Nachfolger
Johann Christian Köhler fertigstellte.
Klanglich und äußerlich war die Barfüßerorgel ein Abkömmling der Hamburger Schnitgerschule, die auch noch bei den frühen Werken
Köhlers, insbesondere bei den Prospekten, bis etwa 1750 erkennbar ist. Erst von da an entstanden die breiten Prospekte mit Harfentürmen, die typisch sind für die
Köhler- und W.-Orgeln. Mit der gleichzeitig erfolgten klanglichen Anpassung an das mittelrheinische Lokalkolorit wurde die
Köhler-W.-Orgel eine Ffter Spezialität eigener Art.
Aus der 1732 geschlossenen Ehe mit Anna Maria W., geb. Stamm, aus Hofheim ging 1734 der Sohn
Philipp Ernst W. hervor, für den nach dem frühen Tod des Vaters 1738 der Stiefvater
Johann Christian Köhler in Ffm. sorgte.
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