David Rothschild
Fotografie von J. B. Ciolina.
© Institut für Stadtgeschichte, Ffm. (Sign. S7P Nr. 12005).
Rothschild, David. Dr. med. Arzt. * 30.3.1875 Ffm., † 7.8.1936 Stockholm.
Sohn des Kaufmanns Wilhelm R. (1836-1906), des Inhabers der Handlungsfirma Joseph Adler jr. (ursprünglich für Hadern, Knochen und chemische Rohprodukte, später für Alteisen, Schrott und Metall) in Ffm., und dessen Ehefrau Stella, geb. Schott (1840-1926), einer Schriftstellerin.
Besuch des Ffter Gymnasiums. Medizinstudium in Würzburg, Heidelberg und Gießen. 1897 Promotion. 1898 Approbation in Würzburg. Nach Assistenztätigkeiten und weiterbildenden Aufenthalten an Kliniken in Italien (Padua), Deutschland (Bad Soden, Ffm.), Frankreich, England und Russland ließ sich R. 1900 als Lungenfacharzt in Bad Soden nieder. Seit 1911 war R. als Konsultierender Arzt bei Erkrankungen der Atmungsorgane bzw. Facharzt für Lunge und Herz in Ffm. tätig, wobei er anfangs in den Sommermonaten seine Praxis in Bad Soden noch weiterführte. Während und nach dem Ersten Weltkrieg Leitender Arzt der Lungenstation des Garnisonslazaretts. Mitglied des Beirats im städtischen Komitee zur Bekämpfung der Tuberkulose. Nach 1933 nach Stockholm emigriert.
Mitglied des Gemeinderats in Bad Soden.
Von 1924 bis 1928 Präsident des Fußball-Sportvereins (FSV) Ffm. Während R.s Amtszeit wurde der FSV 1925 deutscher Vizemeister, und am 31.1.1926 wurde das Nachholspiel um die Mainmeisterschaft zwischen FSV und Hanau 93, das der FSV mit 2 : 0 gewann, als eines der ersten Fußballspiele live im Rundfunk übertragen.
Zahlreiche Fachpublikationen, darunter grundlegende Arbeiten über den Bau des Brustkorbs und die Funktion des Brustbeinwinkels, über Asthma, Lungentuberkulose, Chemotherapie der Tuberkulose und Lungensyphilis.
Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 221,
verfasst von: Hans-Otto Schembs (redigierte Onlinefassung für das Frankfurter Personenlexikon).
Lexika:
Bibliographie zur Geschichte der Ffter Juden 1781-1945. Hg. v. der Kommission zur Erforschung der Geschichte der Ffter Juden. Bearb. v. Hans-Otto Schembs mit Verwendung der Vorarbeiten von Ernst Loewy u. Rosel Andernacht. Ffm. 1978.Bibliogr. z. Gesch. d. Ffter Juden, S. 581. |
Kallmorgen, Wilhelm: Siebenhundert Jahre Heilkunde in Ffm. Ffm. 1936. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission der Stadt Ffm. XI).Kallmorgen, S. 389.
Literatur:
Arnsberg, Paul: Die Geschichte der Ffter Juden seit der Französischen Revolution. Hg. v. Kuratorium für Jüdische Geschichte e. V., Ffm. Bearb. u. vollendet durch Hans-Otto Schembs. 3 Bde. Darmstadt 1983.Arnsberg: Gesch. d. Ffter Juden 1983, Bd. III, S. 399, 401-403. |
Physicians at home and abroad / Mediziner des In- und Auslandes. Berlin 1924/25.Dr. med. David Rothschild, Frankfort-on-Main / Dr. med. David Rothschild, Ffm. In: Physicians at home and abroad 1924/25. |
Reimann, Hans: Das Buch von Fft., Mainz, Wiesbaden. München 1930. (Was nicht im Baedeker steht 9).Reimann: Was nicht im Baedeker steht 1930, S. 156.
Quellen:
Adressbuch der Stadt Ffm., 1832-2003.Zur Firma des Vaters: Adr. 1877, S. 4. |
ISG, Sammlung von Firmenbriefen (Briefköpfen), ab 1766.Rezept (mit Briefkopf) von Dr. med. David Rothschild, Arzt für Lungen- und Herzkrankheiten, 5.9.1920: ISG, Firmenbriefe, W4/238. |
ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/418.
Internet:
FSV Fft. 1899 Fußball GmbH, Ffm. https://www.fsv-frankfurt.de/ueber-uns/geschichte/
Hinweis: Artikel zur Geschichte des FSV.FSV Fft., 26.7.2024.
GND: 1191862062 (
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Autoren
Empfohlene Zitierweise:
Schembs, Hans-Otto: Rothschild, David. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/952
Stand des Artikels: 19.10.2018
Erstmals erschienen in Monatslieferung: 07.2014.