Einziger Sohn des Bankiers Peter
Carl G. (1807-1867) und dessen erster Ehefrau
Maria Margaretha, geb. Wachs (1806-1832). Enkel von
Joachim Andreas G. und dessen Ehefrau
Anna Elisabeth, geb. Bethmann-Hollweg. Halbbruder von Carl
Georg (seit 1883: von) G. (1836-1913) und
Moritz Eduard (seit 1900: von) G. Verheiratet (seit 1855) mit
Sophie (eigentl.: Sophia) Carolina (auch: Karoline; von) G., geb. Wachs (1838-1912). Drei Söhne: Georg Heinrich
Oscar G. (1856-1876); Peter
Carl (von) G. (1858-1911), späterer Teilhaber des Bankhauses Grunelius & Co. (1886-1911) und unbesoldeter Stadtrat in Ffm. (1906-11); Friedrich
Alfred (von) G. (1864-1929), späterer preußischer Offizier, zuletzt im Rang eines Majors.
Seit 1.2.1854 Teilhaber und zuletzt Seniorchef des Bankhauses Grunelius & Co. in Ffm. Bei seinem Eintritt in die von seinem
Großvater gegründete Bank gehörten noch Peter
Carl G., sein Vater (Teilhaber 1829-67), und
Johann Georg von Heyder, der spätere Schwiegervater seines Bruders (Teilhaber 1846-86), zur Geschäftsführung. Später teilte sich G. in die Leitung der Bank mit: Wilhelm Mumm (von Schwarzenstein; Teilhaber 1857-86);
Moritz Eduard (von) G., seinem Halbbruder (Teilhaber 1868-1923); Peter
Carl (von) G., seinem Sohn (Teilhaber 1886-1911);
Max (von) G., seinem Neffen (Teilhaber 1899-1963). Während Adolf und
Eduard (von) G. das familieneigene Bankhaus fortführten, erwarb der mittlere der drei Brüder, Georg (von) G., 1876 Schloss Oberlauringen mit den dazugehörenden Gütern in Unterfranken und zog sich dorthin zurück; den Schlosspark von Oberlauringen ließ er von dem Ffter Landschaftsgärtner
Heinrich Siesmayer anlegen. Georg (von) G., der 1860 Anna
Bertha von Heyder (1842-1881) geheiratet hatte und 1883 in den bayerischen Freiherrnstand erhoben wurde, begründete somit die bayerische Linie der Familie von G., die in Kalifornien fortlebt.
Als renommierter Bankier und Netzwerker im Ffter Wirtschaftsleben saß Adolf (von) G. im Aufsichtsrat verschiedener Gesellschaften, u. a. der Ffter Bank (als Präsident), der Ffter Rückversicherungs-Gesellschaft (als Vorsitzender), der Ffter Lebensversicherungs-Gesellschaft (als Vorsitzender), der Ffter Hypothekenbank, des Deutschen Phönix und der Gesellschaft Falkenstein für die dortige Lungenheilanstalt. Von 1862 bis 1869 Mitglied der Handelskammer. Nach der preußischen Besetzung der Stadt Ffm. 1866 gehörte G. zu dem vierköpfigen Gremium der Handelskammer, das sich mit der Kontributionsfrage befasste: In einer „vertraulichen Besprechung“ am 26.7.1866 drohte der preußische Stadtkommandant von Roeder den vorgeladenen Vertretern der Handelskammer für den Fall, dass die Stadt in der Kontributionsangelegenheit kein Entgegenkommen zeige, mit weitreichenden „Zwangsregeln“ (in den drei Stufen: Einstellung des Post-, Telegrafen- und Eisenbahnverkehrs, Schließung aller Wirtschaften und öffentlichen Lokale, militärische Absperrung der Stadt gegen jeden Ein- und Ausgang von Menschen und Waren), was letztlich zum Erliegen des gesamten „Handels- und Gewerbe-Verkehrs“ geführt hätte, worüber die vier Herren unter der Leitung von Senior Gustav de Neufville die übrigen Kammermitglieder in einer umgehend einberufenen Sitzung informierten.
Neben seinem Beruf engagierte sich G. ehrenamtlich auf wissenschaftlichem und gemeinnützigem Gebiet, u. a. als Vorsteher der Niederländischen Gemeinde Augsburger Confession (1857), Mitbegründer des Rheinischen Renn-Vereins (1863), aus dem später der Renn-Klub Ffm. hervorging (1896), Förderer des Neubaus für die Ffter Oper (1869), Administrator der Dr. Senckenbergischen Stiftung (1887-1910), Ewiges Mitglied und außerordentliches Ehrenmitglied der SNG (1907) sowie Mitglied im Ffter Verein für Geographie und Statistik (seit 1871), im Physikalischen Verein und in der Casino-Gesellschaft. An die Dr. Senckenbergische Stiftung übergab G. bei seinem Rücktritt als Administrator im Oktober 1910 den Betrag von 100.000 Mark als „Adolf-von-G.-Stiftung“ zur Förderung der wissenschaftlichen Aufgaben des Senckenbergischen Medizinischen Instituts; den Platz in der Stiftungsadministration übernahm damals sein Neffe
Max von G. Als „Erhalter des Werks“ ist Adolf von G. auf der Ehrentafel im Senckenbergmuseum genannt.
Laut zeitgenössischen Presseberichten soll Kaiser
Wilhelm I. „ein besonderer Gönner“ von G. gewesen sein. Später, „aus Anlass der Jahrhundertwende“ am 1.1.1900, wurden die Brüder Andreas
Adolf und
Moritz Eduard G. in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben.
Begraben auf dem Ffter Hauptfriedhof (Gewann B 92-93).
.