Fünftes Kind und zweiter Sohn des Bankiers Peter
Carl G. (1807-1867) und dessen zweiter Ehefrau
Catharina Elisabeth, geb. von Saint-George. Enkel von
Joachim Andreas G. und dessen Ehefrau
Anna Elisabeth, geb. Bethmann-Hollweg. Halbbruder von
Andreas Adolf (von) G. Verheiratet (seit 1868) mit Auguste Marie
Olga (von) G., geb. Freiin von Bethmann (1849-1925). Aus der Ehe stammten drei Kinder: Carl
Alexander (von) G. (1869-1938), späterer Landrat des Kreises Hersfeld (1906-21), dann Teilhaber des Bankhauses Grunelius & Co. (1921-38);
Friedrich Adolf Max (von) G., späterer Teilhaber des Bankhauses Grunelius & Co. (1899-1963); Friederike Louise
Anna (von) G. (1875-1933). Großvater u. a. von
Ernst Max von G.Seit 1.7.1868 Teilhaber der Privatbank Grunelius & Co. in Ffm. Zusammen mit seinem älteren Halbbruder
Andreas Adolf (von) G. leitete Moritz
Eduard (von) G. künftig das überwiegend familieneigene Bankhaus; weitere Teilhaber waren bzw. wurden:
Johann Georg von Heyder (Teilhaber 1846-86); Wilhelm Mumm (von Schwarzenstein; Teilhaber 1857-86); Eduard (von) G.’ Neffe Peter
Carl (von) G. (Teilhaber 1886-1911); sein jüngerer Sohn
Max (von) G. (Teilhaber 1899-1963); seine Schwiegertochter Emma von G., geb. Mumm von Schwarzenstein (Teilhaberin 1921-40); sein älterer Sohn Alexander von G. (Teilhaber 1921-38). Insgesamt stand G. fast 55 Jahre lang an der Spitze des traditionsreichen Ffter Bankunternehmens.
Als Bankier dürfte G. durch die Mitgliedschaft in Aufsichtsräten anderer Banken und Unternehmen im Wirtschaftsleben vernetzt gewesen sein, wofür sich jedoch bisher kaum Belege finden ließen. So war er offenbar Anteilseigner der Metallurgischen Gesellschaft AG (1897) sowie Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Vereinsbank und aufgrunddessen Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Bank (1920/21).
Seit 1869 Mitglied, 1919 Ehrenmitglied und Auszeichnung mit der Senckenberg-Medaille der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft. Seit 1871 Mitglied des Ffter Vereins für Geographie und Statistik. 1899 Mitbegründer des Städelschen Museums-Vereins. Das Porträt seiner Frau Olga (von) G., das G. 1872 von
Franz Xaver Winterhalter malen ließ, befindet sich im Besitz des Städelschen Museums-Vereins.
Die Brüder
Andreas Adolf und Moritz
Eduard G. wurden „aus Anlass der Jahrhundertwende“ am 1.1.1900 in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben.
Schon vor der freistädtischen Zeit besaß die Familie G. ein Gartengrundstück am Main, wo sich
Joachim Andreas G., der Großvater von G., ein klassizistisches Gartenhaus hatte errichten lassen (abgebrochen 1869). Dort, am Untermainkai 18, ließ sich G. ein repräsentatives Stadthaus bauen („Villa G.“, Architekt:
Heinrich Burnitz, 1877; kriegszerstört, Ruine abgebrochen für das Parkhaus am Theater 1961). Spätestens ab 1935 vermieteten die Erben von Eduard und Olga von G. die Villa an das China-Institut (Seminar für Chinakunde und Chinaforschung) der Universität, dessen Bestände teilweise auf den Sammlungen von G. beruhten.
Als Sommersitz übernahmen Eduard (von) G. und seine Frau Olga aus dem Nachlass der
Mutter 1892 deren Anwesen mit der „Villa St. Georgen“ an der Offenbacher Landstraße 224 vor Oberrad. Das Ehepaar ließ bald die Villa umbauen, aufstocken und um einen Wintergarten erweitern (Architekt:
Franz von Hoven, 1895-97; kriegszerstört) sowie eine neue Einfahrt mit einem repräsentativen schmiedeeisernen Tor anlegen (Architekt:
Franz von Hoven, 1896; erhalten) und arrondierte das Anwesen um einen Streifen Land bis zur heutigen Balduinstraße (1903). Seit der Jahrhundertwende überließen Eduard und Olga von G. den Sommersitz St. Georgen teilweise ihrem Sohn
Max von G. und dessen Familie zur Nutzung. Nach dem Tod von Eduard von G. (1923) und seiner Witwe (1925) entschlossen sich die Erben, auch aufgrund erheblicher Vermögensverluste in der Inflationszeit, das Anwesen zu verkaufen. Es wurde im Dezember 1925 von der Niederdeutschen Jesuitenprovinz durch deren eigens gegründete „Aachener Immobilien-Aktien-Gesellschaft“ erworben, um dort die Philosophisch-Theologische Lehranstalt Sankt Georgen einzurichten (eingeweiht 1926).
Beigesetzt in einer der Familiengrabstätten auf dem Ffter Hauptfriedhof (Gewann B 95-97).
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