Von Oberbürgermeister
Georg Voigt berufen, war Sch., bis dahin u. a. Lebensmittelreferent des Kreises Teltow und Leiter der Bezirkseinkaufs-GmbH des Regierungsbezirks Potsdam, der Bezirkszentrale für Groß-Berlin und den Regierungsbezirk Potsdam, seit 1.1.1918 Leiter des Lebensmittelamts in Ffm. 1919 wurde er zum besoldeten Stadtrat gewählt und betreute seitdem auch das Verkehrsamt. Nach der Normalisierung der Lebensmittelversorgung in den Nachkriegsjahren und der damit verbundenen Aufgabe des Lebensmittelamts wurde Sch. Personaldezernent (1922-26) und bemühte sich in dieser Position besonders um die Neuordnung der Besoldungs- und Lohnverhältnisse der städtischen Beamten und Angestellten nach der Inflation. Seit 1925 hatte Sch. das Dezernat der Städtischen Werke und der Straßenbahnen inne. Außerdem leitete er das Amt für Leibesübungen und war damit für das gesamte Ffter Turn-, Sport- und Badewesen zuständig, wobei das herausragende Ereignis in seiner Amtszeit als Sportdezernent die Eröffnung des Stadions war. Insbesondere machte sich Sch. aber um die Modernisierung des Verkehrswesens sowie der Elektrizitäts- und Gasversorgung in Ffm. verdient. Er sorgte durch die Einführung eines ausgedehnten Omnibusbetriebs für den Anschluss der unter
May errichteten neuen Wohnsiedlungen an das öffentliche Nahverkehrsnetz, wobei diese Maßnahme damals wegen der damit verbundenen Investitionen und der anschließenden Tarifreform nicht unumstritten war. Ebenfalls angezweifelt wurde die Rentabilität der von Sch. durchgesetzten Modernisierung der Stromversorgung, mit der die Umstellung des Stromnetzes von Einphasenstrom auf Drehstrom (1926-30) verbunden war. Zusammen mit Stadtkämmerer
Asch erreichte Sch. 1929 den Abschluss eines wiederum nicht unumstrittenen Vertrags mit der Preußischen Elektrizitäts-AG (Preag) über die Strombelieferung des städtischen Elektrizitätswerks und die Vollendung der Mainkanalisierung sowie die Abstoßung der mit Verlust arbeitenden Kraftwerke Hungen und Wölfersheim. Ebenfalls zusammen mit
Asch reformierte Sch. die Gasversorgung, indem unter Zusammenfassung sämtlicher – bisher konkurrierender – Ffter Gaswerke die Main-Gaswerke AG gebildet wurde. Sch., der vorher als Delegierter des Magistrats dem Vorstand der Ffter Gasgesellschaft angehörte, fungierte dann auch als Aufsichtsratsvorsitzender der Main-Gaswerke AG. Vorsitzender und Mitglied weiterer städtischer Gesellschaften, u. a. Aufsichtsratsvorsitzender der Ffter Automobildroschken GmbH, der Stadion GmbH und der Kur AG Bad Homburg, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Ffter Flughafen GmbH und der Messe und Ausstellungs GmbH sowie Aufsichtsratsmitglied der Südwestdeutschen Luftverkehrs AG, des Mainkraftwerks Höchst, der Reklamestelle Ffm. und der Kleinbahn AG Ffm.-Königstein. Mit dem Ablauf seiner Amtszeit 1931 verzichtete Sch. auf seine Wiederwahl und ging als Direktor der Straßenbahnen und Überlandzentrale AG, einer Tochtergesellschaft der Preußischen Elektrizitäts-AG (Preag), nach Hannover. Nach
May und
Asch schied damit ein weiterer wesentlicher Gestalter der Ffter Kommunalpolitik jener Jahre aus dem Amt.
1931 Ehrenplakette der Stadt Ffm.
Restnachlass im ISG.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 317f.,
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