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Kupfer, Harry

Harry Kupfer (re.) mit OB Andreas von Schoeler (li.)

Harry Kupfer (re.) bei der Verleihung des Ffter Musikpreises durch Oberbürgermeister Andreas von Schoeler (li.) im Kaisersaal des Römers 1993
Fotografie von Luigi Ungarisch (1993; Ausschnitt).

© Institut für Stadtgeschichte, Ffm. (Sign. S7FR Nr. 17651).
Kupfer, Harry Alfred Robert. Prof. Opernregisseur. * 12.8.1935 Berlin, † 30.12.2019 Berlin.
Nach einem prägenden Jugenderlebnis mit Wagners „Tristan und Isolde“ 1951 studierte K. von 1953 bis 1957 Theaterwissenschaft in Leipzig. Seine Vorbilder waren Bertolt Brecht sowie die Regisseure Walter Felsenstein und Giorgio Strehler (1921-1997). Nach dem Regiedebüt 1958 in Halle führte ihn seine Laufbahn über Stralsund, Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), Weimar (als Operndirektor 1966-72) nach Dresden (als Operndirektor 1972-81). 1981 trat er die Nachfolge von Felsenstein an der Komischen Oper in (Ost-)Berlin an, deren künstlerischer Leiter („Chefregisseur“) er bis 2002 blieb.
Seit 1973 durfte K. auch in Westdeutschland und im Ausland arbeiten. Er war Gastregisseur an vielen europäischen Opernhäusern, bei den Bayreuther und den Salzburger Festspielen. An der Oper Fft. war er zwischen 1979 und 2015 für insgesamt sechs Inszenierungen verpflichtet. Als eine seiner bedeutendsten Arbeiten gilt die Inszenierung von Wagners „Ring des Nibelungen“ in Bayreuth (1988), unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim (* 1942), mit dem ihn eine jahrzehntelange Zusammenarbeit verband.
Inszenierungen von K. an der Oper Fft.: „Lulu“ von Alban Berg (musikalische Leitung: Michael Gielen, 1979), „Madame Butterfly“ von Puccini (musikalische Leitung: Friedrich Pleyer, 1980), „Palestrina“ von Pfitzner (musikalische Leitung: Kirill Petrenko, 2009), „Fausts Verdammnis“ von Berlioz (musikalische Leitung: Julia Jones, 2010), „Der Spieler“ von Prokofjew (musikalische Leitung: Sebastian Weigle, 2013) und „Iwan Sussanin“ von Glinka (musikalische Leitung: Sebastian Weigle, 2015). Das von K. erstmals für das Theater an der Wien 1992 inszenierte Musical „Elisabeth“ gastierte 2009/10 in der Ffter Alten Oper, erneut 2011 in der Jahrhunderthalle in Höchst.
Mit mehr als 190 Inszenierungen war K. einer der profiliertesten Opernregisseure Europas, der mit vielen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet wurde, u. a. mit dem Nationalpreis der DDR I. Klasse (1983), dem Ffter Musikpreis (1993) und dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern (2002).

Artikel aus: Frankfurter Personenlexikon, verfasst von Roman Fischer.

Lexika: Kosch, Wilhelm: Deutsches Theaterlexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Fortgef. v. Ingrid Bigler-Marschall. 7 Bde. Klagenfurt, ab 4 (1998) Bern/München, ab 5 (2004) Zürich, ab 7 (2012) Berlin 1953-2012. Bisher 6 Nachtragsbände (bis Sr). Berlin 2013-18.Kosch: Theater, Nachtr. 3 (2015), S. 246f.
Literatur:
                        
Kranz, Dieter: Der Gegenwart auf der Spur. Der Opernregisseur Harry Kupfer. Berlin 2005.Kranz: Der Gegenwart auf der Spur 2005. | Verleihung des Ffter Musikpreises 1993 an Professor Harry Kupfer am 2. März 1993 (...). Laudatio von Annerose Schmidt. Ffm. 1993.Schmidt: Verleihung des Ffter Musikpreises an Harry Kupfer 1993. | Städtische Bühnen Ffm. GmbH (Hg.): Ein Haus für das Theater. 50 Jahre Städtische Bühnen Ffm. 1963-2013. Leipzig 2013.Jungheinrich, Hans-Klaus: Oper Fft. Eine Fortsetzungsgeschichte. In: Städt. Bühnen Ffm. (Hg.): Ein Haus für das Theater 2013, S. 18-123, hier S. 64, 117, 122.
Quellen: Ffter Rundschau. Ffm. 1945-heute.Nachrufe von Judith von Sternburg und Norbert Abels in: FR, 2.1.2020. | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/10.549. | Munzinger-Archiv. Internationales Biographisches Archiv u. a. Archivdienste für die Medien. Ravensburg 1913-heute.Munzinger, Internationales Biographisches Archiv 22/2019 vom 28.5.2019 (ergänzt bis Kalenderwoche 1/2020).
Internet: Oesterreichisches Musiklexikon (oeml) online, Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen (IKM), Abteilung Musikwissenschaft, Wien. https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_K/Kupfer_Harry.xml
Hinweis: Artikel von Oswald Panagl.
Oesterreichisches Musiklex., 9.3.2020.
| Oper Fft., Ffm. https://oper-frankfurt.de/media/pdf/Historie_Premieren_chronologisch_11_2019.pdf
Hinweis: Liste der Premieren an der Oper Fft. von 1945 bis heute [2018].
Oper Fft., 9.3.2020.
| Wikipedia, Die freie Enzyklopädie, Hg.: Wikimedia Foundation Inc., San Francisco/Kalifornien (USA). https://de.wikipedia.org/wiki/Harry_KupferWikipedia, 9.3.2020.

GND: 118838164 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Fischer, Roman: Kupfer, Harry. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/11452

Stand des Artikels: 9.3.2020
Erstmals erschienen in Monatslieferung: 03.2020.