Sch., damals Musikdirektor in Worms, bewarb sich 1668 um eine Stelle in der Ffter Kapelle und wurde noch im gleichen Jahr dort als Tenorist und Violinist mit 120 Gulden Besoldung aufgenommen. 1671 heiratete er Anna Öttel aus Dornburg an der Saale und erhielt das Ffter Bürgerrecht. Zur Einweihung der Katharinenkirche 1681 widmete er dem Rat der Stadt eine Komposition, die nicht erhalten ist. Nach dem Tod von
Daniel Lommer 1682 bewarb sich Sch. als Kapelldirektor. Obwohl er sich in 14 Jahren große Verdienste um die Ffter Kirchenmusik erworben und
Lommer, der schon in seinen letzten beiden Lebensjahren dem Amt nicht mehr hatte nachkommen können, vertreten hatte, unterlag er gegen den bekannteren
Georg Christoph Strattner. Somit wurde Sch. 1682 nur zum Vizekapelldirektor unter
Strattner ernannt. Nach dessen Weggang 1692 avancierte Sch. zur führenden Musikerpersönlichkeit in Ffm.; die Musikdirektorenstelle wurde jedoch bis 1695 nicht wieder besetzt. „So hatte Johann Sch. an Sonn- und Festtagen als Sänger (Tenor) oder Streicher (Violine) bei der Aufführung der Kantate bzw. Motette in der Barfüßerkirche mitzuwirken, bevor er sich seiner Hauptaufgabe widmen konnte: der Leitung der Musik in der Katharinenkirche, die er bis zu seinem Tode (...) innehatte.“ [
Peter Cahn: Kirchenmusik an St. Katharinen. In: Proescholdt (Hg.): St. Katharinen 1981, S. 280.] Für die Musik an St. Katharinen bedeutete der Tod Sch.s 1697 einen schweren Verlust. Sch.s Nachfolger als Leiter der Kirchenmusik zu St. Katharinen wurde Philipp Jakob Mehl.
Sch. vertonte drei Lieder von
Philipp Jakob Spener („Ich weiß, dass Gott mich ewig liebet“, „So bleibt es denn also“ und „So ist’s an dem, dass ich mit Freuden“ aus der „Praxis Pietatis Melica“ von 1674, aufgenommen von
Spener in seine „Pia Desideria” von 1675), je eines von Georg Philipp Harsdörffer und Georg Sigmund Vorberg (in der Ausgabe der „Praxis Pietatis Melica“ von 1668), ferner einige von Herzog Anton Ulrich von Braunschweig. Handschriftlich in Ffm. überliefert ist nur eine Kantate zum 5. Sonntag post Trinitatis mit dem Titel „Denn die ihm vertrauten“.
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