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Spieß, Gustav Adolph

Spieß, Gustav Adolph. Geheimer Sanitätsrat. Dr. med. Mediziner. * 4.12.1802 Duisburg, Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.† 22.6.1875 Ffm.
Sohn des Pfarrers Johann Christoph S.
Besuch des Ffter Gymnasiums. Ab 1820 Medizinstudium in Heidelberg. Schul- und Studienfreund von Friedrich Wöhler. 1823 Promotion. Weitere Studien in Berlin, Paris, London und Edinburgh. Nachdem S. bereits im Herbst 1824 als praktischer Arzt in Ffm. rezipiert worden war, ließ er sich nach seiner Rückkehr im April 1826 in der Mainstadt nieder, wo er – von ausgedehnten Forschungsreisen abgesehen – bis zuletzt lebte.
Schon bald nach seiner Niederlassung wurde S. Mitglied der SNG, der er mehrere Jahre als Direktor vorstand. Er gehörte zu den Begründern des Ärztlichen sowie des Mikroskopischen Vereins. Bei der 41. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte 1867 in Ffm. führte er den Vorsitz. Zudem war er einer der maßgeblichen Initiatoren des Deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege, der 1873 in Ffm. gegründet wurde.
Daneben großes Engagement auf kulturellem Gebiet. Mitglied der Ffter Museums-Gesellschaft, des Cäcilien-Vereins und der Administration des Städelschen Kunstinstituts. Die Einführung der Kammermusikabende in Ffm. ging auf seine Initiative zurück. Ebenso setzte er sich für die Errichtung des Saalbaus und des Goethedenkmals ein.
Zahlreiche medizinische Fachveröffentlichungen, darunter die Lebensbeschreibung des Mystikers und Naturphilosophen J. B. van Helmont (1840) sowie sein dreibändiges Hauptwerk „Pathologische Physiologie. Grundzüge der allgemeinen Krankheitslehre” (1857).
1867 Ernennung zum Geheimen Sanitätsrat.
Ölporträt (von Norbert Schrödl, 1907) im Besitz der Dr. Senckenbergischen Stiftung.
S. begründete die Ärztetradition der Familie, die von seinem Sohn Alexander und seinem Enkel Gustav S. fortgesetzt wurde.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 410, verfasst von: Reinhard Frost.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Lexika: Kallmorgen, Wilhelm: Siebenhundert Jahre Heilkunde in Ffm. Ffm. 1936. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission der Stadt Ffm. XI).Kallmorgen, S. 419f. | Kutz, Corinna: Die Porträtsammlung der Dr. Senckenbergischen Stiftung. Ffter Bildnisse aus fünf Jahrhunderten. Bestandsverzeichnis und Ausstellungskatalog. Ffm. 2000.Kutz: Senck. Portr., S. 127, Nr. 106.

GND: 117490776 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
© 2024 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den Autoren
Empfohlene Zitierweise: Frost, Reinhard: Spieß, Gustav Adolph. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1287

Stand des Artikels: 30.8.1995