Verheiratet (von 1936 bis zur Trennung 1955 und Scheidung 1969) mit
Carl T. Zwei Töchter: Sonja T. (* 1942) und Yvonne T. (* 1947).
Nachdem der Vater
Adolf Robert Weyel (1885-1914) im Ersten Weltkrieg bereits am 18.9.1914 gefallen war, übersiedelte die Mutter
Jenny Auguste Berta Weyel, geb. Lehmann (1889-?), mit der fünfjährigen Margot 1917 nach Ffm., wo sie zunächst in einem Café arbeitete, aber bald schon eine Damenschneiderei betrieb. Margot Weyel besuchte die Viktoriaschule (heute: Bettinaschule) bis zur Mittleren Reife, absolvierte dann die Handelsschule (1929-30) und eine Lehre im Büro. Bis 1936 arbeitete sie bei verschiedenen Ffter Firmen, zuletzt (seit 1934) als Hollerith-Locherin bei der IG Farben in deren Ffter Verwaltungsgebäude. Wohl 1932 hatte sie
Carl T. kennengelernt, mit dem sie später in der Mansarde im Wohnhaus seiner Eltern im Riederwald zusammenlebte. Nach der Flucht von
Carl T. in die Schweiz im November 1935 wurde Margot Weyel am 18.2.1936 von der Gestapo verhaftet. Infolge der vierwöchigen Haft verlor sie ihre Arbeitsstelle bei der IG Farben. Von Mai bis September 1936 war sie vorübergehend als Kontoristin bei einer am Schlachthof tätigen Firma beschäftigt. Im Oktober 1936 reiste sie unter dem Vorwand, eine Arbeitsstelle in Genf anzutreten, in die Schweiz aus. Dort heirateten sie und
Carl T. im Dezember 1936, was ihr (die nicht als politischer Flüchtling galt) zum Aufenthaltsrecht verhalf. Während der Internierung von
Carl T. (1941-44) lebte Margot T. weiterhin in Herisau bei St. Gallen und konnte ihren Mann in Urlauben sehen. Im März 1942 wurde die erste Tochter geboren. Als
Carl T., der nach der Internierung zunächst als Bibliothekar in St. Gallen gearbeitet hatte, im September 1945 nach Ffm. zurückkehrte, blieben Margot T. und das Kind angesichts der Seuchengefahr in Deutschland noch in der Schweiz, bevor auch sie im März 1946 nach Ffm. zogen. 1947 wurde die zweite Tochter geboren. Bei dem von ihrem Mann geleiteten Ffter Bund für Volksbildung war T. zunächst im Anmeldebüro für die Kurse tätig und leitete später Studienreisen. Nach der Trennung von
Carl T. arbeitete sie seit 1960 als Schulsekretärin im Dienst der Stadt Ffm. 1970 wurde sie zur freigestellten Vorsitzenden des Personalrats im Stadtschulamt gewählt. 1973 ging sie in den Ruhestand.
Von 1964 bis 1968 Stadtverordnete (SPD), u. a. als Mitglied des Schulausschusses, des Stiftungsausschusses und seit 1962 der Schuldeputation. Nach ihrem Ausscheiden aus der Stadtverordnetenversammlung gehörte T. bis 1970 dem Ausgleichsausschuss als Bürgervertreterin an. Von 1969 bis 1974 Stadtbezirksvorsteherin der Bezirke 341 und 350 in Bockenheim.
Von 1951 bis 1962 Mitglied, stellvertretende Vorsitzende und Vorsitzende in den Schulelternbeiräten der Herder-, Bismarck- und Gerhart-Hauptmann-Schule sowie der Kaufmännischen Berufsschule I. Daneben Mitglied im Stadtelternbeirat (1960-64) sowie im Landeseltern- und im Landesschulbeirat (ab 1962). Von 1961 bis 1970 ehrenamtliche Leiterin eines Altenclubs in Bockenheim.
1972 Römerplakette in Silber. 1974 Ehrenbrief des Landes Hessen.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 465,
).