Sohn von
Johann Jost T.Seit 1784 Besuch des Ffter Gymnasiums; allerdings blieb T. der Schule mehrmals für längere Zeit fern. Seit 1797 Jurastudium in Tübingen. 1800 Promotion und Habilitation. In der Folge Privatdozent und später außerordentlicher Professor an der Universität Tübingen. 1813 Rückkehr nach Ffm. und Eröffnung einer Anwaltspraxis, die T., wirtschaftlich ruiniert, schon 1816 wieder aufgeben musste. Er erteilte künftig Privatunterricht in Deutsch, Geschichte, Geografie und Alten Sprachen. So unterrichtete er u. a. den späteren Schriftsteller
Friedrich Stoltze. Eine Weltgeschichte, für die er keinen Verleger fand, blieb unvollendet. T. verfügte in seinen Vorlesungen über mitreißendes Vortragstalent, konnte aber wohl aufgrund seiner unsteten Lebensführung seine reichen geistigen Anlagen nicht in wirtschaftlichen Erfolg umsetzen. Das väterliche Erbe war nach 1816 aufgebraucht. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er als verarmter Pfründner der Brönner’schen Stiftung im Senckenbergischen Bürgerhospital.
Bleibende Bedeutung hat T. als Verfasser des frühesten erhaltenen Lustspiels in Ffter Mundart erlangt, das noch während seiner Schulzeit im Jahr 1794 entstand. „Der Prorector – Ein Lustspiel in vier Aufzügen“ hat T.s Lehrer
Johann Jacob Gottlieb Scherbius zur Titelfigur, der auch schon
Johann Wolfgang Goethes Latein- und Griechischlehrer war. T. selbst porträtierte sich in dem Stück als vorwitziger Klassenältester (der er wegen seiner langen Fehlzeiten von der Schule zweifellos war). 1839 erschien ein Neudruck des „Prorectors“, 1893 wurde das Stück von Hermann Grotefend im „Archiv für Fft.s Geschichte und Kunst“ veröffentlicht.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 467,
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