Sohn des Steindeckers Peter U. († 1598), der um 1550 aus Wetzlar nach Ffm. zuwanderte, und dessen Ehefrau Lucrezia, geb. Flick († vor 1586), Tochter des Ffter Goldschmieds Hans Flick. Urgroßvater von
Zacharias Conrad und
Johann Friedrich von U.Ab 1588 studierte U. mit Unterstützung des Ffter Rats an der Artistenfakultät in Straßburg, seit 1592 als Magister ebendort Medizin. Er setzte sein Studium seit 1595 in Padua fort und wurde 1597 in Basel zum Dr. phil. et med. promoviert. Noch im gleichen Jahr erwarb U. in seiner Heimatstadt Ffm. das Bürgerrecht und erhielt das Amt eines Stadtarztes. Wahrscheinlich um diese Zeit (1597 oder 1598) heiratete er Maria Salome Birtsch († 1636), Tochter des Ratsverwandten (d. i. Ratsmitglieds) Daniel Birtsch aus Straßburg. 1614 wurde U. als erster seiner Familie in die Patriziergesellschaft Frauenstein aufgenommen. Er starb infolge der Ausübung seines Berufs während einer Pestepidemie.
Bekannt wurde U. durch zahlreiche medizinische Veröffentlichungen auf den verschiedensten Gebieten; er gab u. a. das „Artzney Buch“ von Christoph Wirsung und das „Kreuterbuch“ von
Adam Lonicerus neu heraus (1605 bzw. 1610), publizierte ein Lehrbuch der Chirurgie („Wundartzney“, 1610, 2. Aufl. 1635) und übersetzte medizinische Werke aus dem Italienischen ins Lateinische.
1631 Erhebung in den Adelsstand (noch ohne den Namenszusatz „von“) durch Kaiser Ferdinand II.
Besitzer einer bedeutenden Bibliothek von 949 Titeln in 733 Bänden mit dem Schwerpunkt auf medizinischer Fachliteratur, verzeichnet in einem wohl eigenhändig von U. geschriebenen Katalog (1617), der über die Bibliothek seines Urenkels
Zacharias Conrad U. überliefert ist (heute Staats- und Universitätsbibibliothek Hamburg, Cod. hist. litt. 2
o 26).
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 488,
).
).