Der ausgebildete Kaufmann kam noch relativ jung in Berlin als Komparse mit dem Theater in Berührung, nahm Schauspielunterricht bei Marianne Bratt und spielte ab Ende der 1920er Jahre kleine Rollen an verschiedenen Berliner Häusern. Sein erstes Engagement hatte er als jugendlicher Held 1933/34 in Elbing. Über weitere Stationen in Gera (1934-37), Dresden (1937-39), Reichenberg (erstmals auch als Regisseur, 1939-43), Freiburg (als Regisseur und Schauspieler, 1943-52) und Oldenburg (als Oberregisseur und Schauspieler, 1952-54) kam W. nach Ffm., wo er seit der Spielzeit 1954/55 zunächst an den Städtischen Bühnen gastierte (u. a. als Jasmin in Sardous „Madame Sans-Gêne“, Regie: Paul Esser, 26.1.1955).
Zur Spielzeit 1958/59 wurde W. als Erster Spielleiter und Schauspieler an die Landesbühne Rhein-Main verpflichtet, die unter der Trägerschaft des Ffter Bunds für Volksbildung ihren Stammsitz in Ffm. hatte und durch regelmäßige Aufführungen an rund 40 Spielorten im gesamten südhessischen Raum wirkte. Bei der Landesbühne, wo sich W. bereits im Frühjahr 1958, noch als Gast, mit einer Inszenierung von Goldonis „Der Diener zweier Herren“ vorgestellt hatte, führte er sich zur Saisoneröffnung 1958 mit der Regie von
Hauptmanns „Der Biberpelz“ (mit
Liesel Christ als Mutter Wolffen, 26.8.1958) ein. Zu seinen Klassikerinszenierungen für die Landesbühne, die eher zur Pflege des traditionellen Bildungsrepertoires in ländlichen Gegenden gedacht waren und daher nur selten auf der Großstadtbühne in Ffm. gespielt wurden, gehörte auch eine Adaption von
Goethes „Urfaust“ (1959). Als Schauspieler war W. vertragsgemäß in Charakter- und Väterrollen zu sehen (u. a. in der Titelrolle von Lessings „Nathan der Weise“, 1958, und als Kreon in Anouilhs „Antigone“, 1959, beide unter der Regie von Danielo Devaux). Bereits zum 1.4.1959 stieg W. zum Oberspielleiter und Ersten Charakterspieler auf, unter der neuen Intendanz von
Georg Aufenanger, dessen Nachfolge er zur Spielzeit 1961/62 antrat. In W.s Amtszeit als Intendant der Landesbühne Rhein-Main (1961-65) wurde das erste eigene Theater der Landesbühne im Erweiterungsbau des Volksbildungsheims errichtet und mit der Uraufführung des Dramas „Asche im Wind“ von
Heinrich Heym eröffnet (Regie: Klaus Wagner, mit W. als Vater und damit einem der Hauptdarsteller, 9.3.1963). Nachdem ihr bereits 1961/62 ein „Theater der Jugend“ angegliedert worden war, hatte die Landesbühne nun eine dreifache Aufgabe zu erfüllen: als Großstadttheater, als Wanderbühne und als Jugendtheater. Aus diesem Dilemma fand erst W.s Nachfolger Felix Müller, in Zusammenarbeit mit Claus Peymann als Regisseur und Wolfgang Wiens als Dramaturg, ab 1965 den Ausweg, indem er den volksbildnerischen Auftrag der Landesbühne künftig vernachlässigte und sich auf die Theaterarbeit in und für Ffm. konzentrierte. In diesem Zuge nahm die Landesbühne allmählich ganz den Namen ihres neuen Domizils an: Theater am Turm (TAT).
Nach seinem Abschied von Ffm. wirkte W. zunächst als Intendant des Theaters Baden-Baden (1965-68), wozu er als Nachfolger von Hannes Tannert berufen worden war, und schließlich als Schauspielintendant am Stadttheater Cuxhaven (1968-72).
.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 548,
.