Wolters, Alfred. Dr. phil. Kunsthistoriker. * 28.11.1884 Köln, † 17.8.1973 Ffm.
Studium der Kunstgeschichte in München, Heidelberg, Bonn, Würzburg und Halle. 1911 Promotion in Halle. Seit 1912 zunächst als Assistent, bald als Kustos am Liebieghaus, in dem die Skulpturensammlung der Städtischen Galerie untergebracht ist. Von 1928 bis zur Pensionierung 1949 Direktor der Städtischen Galerie im Städel. Zunächst enge Zusammenarbeit mit
Georg Swarzenski, dem Leiter des Städelschen Kunstinstituts und Generaldirektor der Ffter Museen. Bedeutende Erwerbungen Ffter Malerei des 19. Jahrhunderts für die Städtische Galerie. Aufbau des Skulpturengartens im Garten des Städelschen Kunstinstituts. Als Freund
Georg Kolbes regte W. Ende der Dreißigerjahre die Aufstellung von zwei Figurengruppen des Bildhauers an, dem Beethoven-Denkmal und dem „Ring der Statuen”. W. setzte sich auch dafür ein, dass 1934 eine erste umfassende Restaurierung der spätmittelalterlichen Fresken von
Jerg Ratgeb im Karmeliterkloster begonnen wurde. Auf maßgebliche Initiative von W. (ab 1937) wurden andererseits auch das „
Julius-Heymann-Haus“ entgegen der testamentarischen Bestimmungen des Stifters vom Kulturamt aufgelöst und dessen Sammlungen auf die städtischen Museen verteilt bzw. verkauft (1939-40). Nach 1945 engagierte sich W. erneut für die Erhaltung der kriegsbeschädigten
Ratgebfresken. W. soll sich nach dem Krieg – allerdings vergeblich – für den raschen Wiederaufbau der von den Nationalsozialisten zerstörten Sammlung moderner Malerei in der Städtischen Galerie eingesetzt haben.
Zahlreiche Fachveröffentlichungen.
Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 575,
verfasst von: Birgit Weyel.
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Literatur:
Farnung, Sebastian: Kulturpolitik im Dritten Reich am Beispiel Ffter Museen. Ffm. 2016. (Studien zur Ffter Geschichte 63).Farnung: Kulturpolitik im Dritten Reich am Beispiel Ffter Museen 2016, S. 335-337, 353-356 u. ö. |
Fleckner, Uwe/Hollein, Max (Hg.): Museum im Widerspruch. Das Städel und der Nationalsozialismus. Berlin 2011. (Schriften der Forschungsstelle „Entartete Kunst“ 6).Kurzbiographie in: Fleckner/Hollein (Hg.): Museum im Widerspruch 2011, S. 359f.; vgl. auch S. 70f., 103f., 106f. u. ö. |
Museum Giersch (Hg.): Expressionismus im Rhein-Main-Gebiet. Künstler – Händler – Sammler. Katalogred.: Christoph Otterbeck, Birgit Sander, Manfred Großkinsky, Sophia Dietrich. Ffm./Petersberg 2011.Kat. Expressionismus im Rhein-Main-Gebiet 2011, bes. S. 419f.
Quellen:
Ffter Allgemeine Zeitung. Ffm. 1949-heute.Riebsamen, Hans: Die Beute unter den Museen aufgeteilt. In: FAZ, 2.8.2012. |
ISG, Personalakten der Stadtverwaltung (Best. A.11.02), ab ca. 1900.ISG, PA 134.602. |
ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/6.772.
GND: 117434604 (
Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Autoren
Empfohlene Zitierweise:
Weyel, Birgit: Wolters, Alfred. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1784
Stand des Artikels: 3.7.1995