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Kolbe, Georg

Goethepreisträger 1936.

Kolbe, Georg. Prof. Dr. phil. h. c. Bildhauer. Zeichner und Grafiker. * 15.4.1877 Waldheim/Sachsen, Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.† 20.11.1947 Berlin.
K. ist im Ffter Stadtbild mit drei seiner Hauptwerke vertreten, die die Schaffensperioden des Künstlers kennzeichnen: Heine-Denkmal, Beethoven-Denkmal, „Ring der Statuen“. Das Heine-Denkmal, ein Frühwerk (1913), das die Zeit von 1933 bis 1945 als „Frühlingslied“ in der Obhut des Städelschen Kunstinstituts überstand, war seit 1947 in der Taunusanlage aufgestellt und wurde 2023 in die Friedberger Anlage, unweit von seinem ursprünglichen Platz, zurückversetzt. Das Beethoven-Denkmal gilt als die Krönung des plastischen Schaffens K.s. Das Denkmal wurde bereits zum 100. Todestag des Komponisten konzipiert, war im Gipsmodell schon 1928 fertig und wurde aber von K. immer wieder überarbeitet. Im Mai 1938, nachdem er den Goethepreis erhalten hatte, erteilte die Stadt Ffm. den Auftrag zum Guss des Denkmals, das im Rahmen einer Neugestaltung des Opernplatzes gegenüber dem Opernhaus aufgestellt werden sollte. Infolge des Zweiten Weltkriegs kam es jedoch nicht dazu. Der Guss wurde erst 1948 nach K.s Tod vollendet. Der Transport des Denkmals nach Ffm. verzögerte sich durch die Berlin-Blockade, so dass es erst 1951 in Ffm., an seinem seitherigen Standort auf einem künstlichen Hügel in der Taunusanlage (und somit damals ganz in der Nähe des Heine-Denkmals), enthüllt werden konnte. Der Ring der Statuen, eine siebenfigurige Großplastik, wurde 1941 von der Stadt Ffm. für den Hof des Städelschen Kunstinstituts in Auftrag gegeben, im Guss ebenfalls erst nach dem Tod des Schöpfers von Richard Scheibe vollendet und 1954 im Rothschildpark aufgestellt.
Die bronzene Statue „Adam“ (Entwurf 1919/20, Guss vermutlich 1921) von K. wurde 1921 von Georg Swarzenski für die Städtische Galerie im Städel erworben und ist seit 1996 als Dauerleihgabe des Städel Museums auf dem Hauptfriedhof, im Bereich des Haupteingangs auf dem Rasenoval zwischen Trauerhalle und Verwaltungsgebäude, aufgestellt. K.s Bronzefigur „Verkündung“ (1924), angekauft 1927 von der Städtischen Galerie, befindet sich seit 2015 im Städel Garten. Eine bronzene Mädchenplastik, die K. 1936/37 zum Dank für den Goethepreis schuf, stand seit 1937 im Lindenhöfchen des Goethehauses, hatte später (1954-92) ihren Platz im Arkadenhof des wiederaufgebauten Goethe-Museums und steht seit dem Umbau 1997 im Treppenhaus des Goethe-Museums. Zur Skulpturensammlung des Städel Museums gehören mehr als ein Dutzend Werke von K. (Bronzen und drei Gipsmodelle, u. a. „Liebeskampf“, 1908/09; „Georg Swarzenski“, Porträtbüste, 1915; „Sklavin“, 1916; „Frauenraub“, 1919; „Hockende“, 1926).
1936 Goethepreis der Stadt Ffm. 1937 Goetheplakette der Stadt Ffm.
Befreundet war K. mit Rudolf Binding, Josef Hartwig und Richard Scheibe.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 416, verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Lexika: Spiess, Volker (Hg.): Berliner Biographisches Lexikon. 2., überarb. u. erw. Aufl. Berlin 2003.Berliner Biogr. Lex., S. 251. | Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Maria Freifrau von Tiesenhausen in: NDB 12 (1980), S. 445f. | Vollmer, Hans: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. 6 Bde. Leipzig 1953-62.Vollmer 3 (1956), S. 88f.
Literatur:
                        
Emrich, Willi: Die Träger des Goethepreises der Stadt Ffm. von 1927 bis 1961. Ffm. 1963.Emrich: Goethepreis 1963, S. 140-144. | Von Köpfen und Körpern. Ffter Bildhauerei aus dem Städel. Katalog zur Ausstellung im Museum Giersch. Ffm. 2006.Ffter Bildhauerei 2006, S. 164-166.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/2.273.
Internet: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie, Hg.: Wikimedia Foundation Inc., San Francisco/Kalifornien (USA). https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_KolbeWikipedia, 28.2.2024.

GND: 118777734 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Kolbe, Georg. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2964

Stand des Artikels: 13.7.1990