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Buber, Martin

Friedenpreisträger 1953.

Buber, Martin. Prof. Dr. phil. Dr. h. c. mult. Sozial- und Religionsphilosoph. * 8.2.1878 Wien, † 13.6.1965 Jerusalem.
Neben seinen religionswissenschaftlichen Studien des Chassidismus war B. von 1905 bis 1922 als Lektor des Ffter Verlags Rütten & Loening tätig, in dem er u. a. 40 Bände der Sammlung sozialpsychologischer Monographien „Die Gesellschaft“ herausgab. B. wohnte zunächst noch in Berlin, seit 1916 dann in Heppenheim an der Bergstraße (bis 1938). Von 1916 bis 1924 Herausgeber der Monatsschrift „Der Jude“. Enge Verbindungen zu dem 1919 durch Franz Rosenzweig gegründeten Freien Jüdischen Lehrhaus in Ffm., an das B. 1922 berufen wurde. 1923 erschien B.s Hauptwerk „Ich und Du“, in dem er sich mit dem dialogischen Prinzip auseinandersetzt und das seine Nähe zu Franz Rosenzweig verdeutlicht. Seit 1923 Lehrbeauftragter für jüdische Religionswissenschaft und jüdische Ethik an der Ffter Universität. Es war dies der erste Lehrauftrag, durch den jüdische Theologie an einer deutschen Universität repräsentiert wurde. Beziehungen zu Paul Tillich und Josef Horovitz. 1925 begann B. – zunächst gemeinsam mit dem 1929 verstorbenen Franz Rosenzweig – eine Bibelübersetzung aus dem Hebräischen ins Deutsche, die er erst 1961 abschließen konnte. Von 1926 bis 1929 Mitherausgeber der Zeitschrift „Die Kreatur“. Seit 1930 Honorarprofessor für Religionswissenschaft an der Ffter Universität. 1933 entlassen. Seitdem Engagement in jüdischen Selbsthilfeeinrichtungen. B. eröffnete im November 1933 das Jüdische Lehrhaus in Ffm. neu und begründete 1934 die „Mittelstelle für jüdische Erwachsenenbildung“ bei der Reichsvertretung deutscher Juden. Beiden Institutionen stand er bis zu seiner Emigration nach Palästina im März 1938 vor. Seitdem Professor für Sozialphilosophie an der Universität Jerusalem.
Zahlreiche religionsphilosophische und religionswissenschaftliche Veröffentlichungen.
Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt B. 1953 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 1958 die Goetheplakette der Stadt Ffm.
Büste (von Heinrich Schott) in der UB Ffm.
1980 Gedächtnisausstellung in der Ffter Stadt- und Universitätsbibliothek.
Auszeichnungen und Institute wurden nach B. benannt, darunter die B.-Rosenzweig-Medaille (seit 1968 vom Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit verliehen), der Martin-B.-Preis der Karl-Hermann-Flach-Stiftung (1977 gestiftet), die Martin-B.-Professur an der Ffter Universität (seit 1989, zunächst als Gastprofessur im Kontext des christlich-jüdischen Dialogs, dann seit 2005 als ständiger Lehrstuhl für jüdische Religionsphilosophie) und das „B.-Rosenzweig-Institut“ zur Erforschung des Judentums in Moderne und Gegenwart an der Ffter Universität (2021 gegründet). Martin-B.-Schule, eine Grundschule, in Sachsenhausen.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 116, verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Lexika: Bergmann, E. (Hg.): Ffter Gelehrten-Handbuch. Ffm. [1930].Bergmann: Ffter Gelehrten-Hdb. 1930, S. 32.
Literatur:
                        
Arnsberg, Paul: Die Geschichte der Ffter Juden seit der Französischen Revolution. Hg. v. Kuratorium für Jüdische Geschichte e. V., Ffm. Bearb. u. vollendet durch Hans-Otto Schembs. 3 Bde. Darmstadt 1983.Arnsberg: Gesch. d. Ffter Juden 1983, Bd. III, S. 68-71. | Böhme, Günther (Hg.): Geistesgeschichte im Spiegel einer Stadt. Ffm. und seine großen Persönlichkeiten. Ffm./Bern/New York 1986. (Eruditio 21).Schottroff, Willy: Martin Buber an der Universität Ffm. (1923-1933). In: Böhme (Hg.): Geistesgeschichte 1986, S. 140-157. | Böhme, Günther (Hg.): Die Ffter Gelehrtenrepublik. Neue Folge. Idstein 2002.Werner Licharz in: Böhme (Hg.): Gelehrtenrepublik NF 2002, S. 93-103. | Die jüdische Emigration aus Deutschland 1933-1941. 60 exemplarische Biographien. Ein zusätzliches Kapitel zur Ausstellung der Deutschen Bibliothek im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Bearb. v. Brita Eckert. Ffm./Bonn 1986.Die jüd. Emigr. 1986, S. 30f. | Epple, Moritz/Fried, Johannes/Gross, Raphael/Gudian, Janus (Hg.): „Politisierung der Wissenschaft“. Jüdische Wissenschaftler und ihre Gegner an der Universität Ffm. vor und nach 1933. Göttingen [Copyright 2016]. (Schriftenreihe des Ffter Universitätsarchivs 5).Zank, Michael: Martin Buber an der Universität Fft. (1923-1933). Universitätsgeschichtliche Erinnerung und wissenschaftsgeschichtliche Annäherung. In: Epple u. a. (Hg.): Jüd. Wissenschaftler u. ihre Gegner an der Univ. Ffm. 2016, S. 193-208. | Forschung Fft. Das Wissenschaftsmagazin. Hg. v. Präsidenten der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Ffm. 1983-heute.Schottroff, Willy: „...für die schwierige Aufgabe die rechten Leute, Juden und Christen zu finden“. Martin Buber erster Lehrer für jüdische Theologie an der Ffter Universität. In: Forschung Fft. 3/2000, S. 112-119. | Heuer, Renate/Wolf, Siegbert (Hg.): Die Juden der Ffter Universität. Mit einem Vorw. v. Notker Hammerstein. Unter Mitarbeit von Holger Kiehnel u. Barbara Seib. Ffm./New York 1997. (Campus Judaica 6).Heuer/Wolf (Hg.): Juden d. Ffter Univ. 1997, S. 46-54. | Keval, Susanna: Widerstand und Selbstbehauptung in Ffm. 1933-1945. Spuren und Materialien. Hg. v. Magistrat der Stadt Ffm. Ffm. 1988.Keval: Widerstand 1988, S. 178-186.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/392.

GND: 118516477 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
© 2024 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den Autoren
Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Buber, Martin. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1898

Stand des Artikels: 26.6.1987