Nach dem Abitur in Worms kam D. 1867 nach Ffm., wo er noch einmal die Oberprima des Gymnasiums besuchte und erneut erfolgreich mit dem Abitur abschloss. Studium der Theologie in Heidelberg und Göttingen (1868-71). 1872 ordiniert. Tätigkeit als Hausgeistlicher am Versorgungshaus. Von 1879 bis 1891 Stadtpfarrer an der Paulskirche. Von 1891 bis zur Pensionierung 1924 Pfarrer an der Weißfrauenkirche. Als die Weißfrauenkirche für die große Gemeinde ihres Einzugsgebiets nicht mehr ausreichte, veranlasste D. die Gründung eines Kirchbau-Vereins, der 1896 eine Notkirche, die spätere Friedenskirche, für das Bahnhofsviertel in der Niddastraße erstellen konnte. Mitglied der städtischen Schuldeputation (seit 1897) und des Konsistoriums (seit 1905). D. war Anhänger der kritischen Theologie und gehörte nach seiner Denkart zum freien Protestantismus.
Neben seiner Tätigkeit als Seelsorger engagierte sich D. u. a. für den Tierschutz, regte Vorträge darüber in den Schulen an und hielt den ersten Vortrag („Tierschutz und soziale Gesinnung“) gleich selbst in der Elisabethenschule. Außerdem befasste er sich mit wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Kirchengeschichte und der Literaturwissenschaft. Zahlreiche Vorträge, u. a. im Ffter Verein für Geschichte und Altertumskunde, dessen Vorstand er seit 1879 angehörte. Mitarbeiter zahlreicher Ffter Zeitungen.
Außer seinen Predigten („Die Religion im Leben der Gegenwart“, 1910) erschienen unzählige Artikel, Aufsätze, Broschüren und literarische Arbeiten von D. im Druck. Sein Hauptwerk ist die „Kirchengeschichte von Ffm. seit der Reformation“ (2 Bde., 1913/21). Weitere Arbeiten von D. zur Ffter Geschichte sind u. a. „Geschichte der von Antwerpen nach Ffm. verpflanzten Niederländischen Gemeinde Augsburger Konfession“ (1885) und „Entwicklung des kirchlichen Lebens in Ffm.“ (1892). Arbeiten zur
Goethe-Forschung, darunter „
Goethes schöne Seele
Susanna Katharina von Klettenberg“ (1896) und „
Pfarrer Passavant, ein Jugendfreund
Goethes“. Verfasser von Aphorismen („Was mich das Leben gelehrt“, 1927) und Dramen (u. a. „
Luthertage in Ffm.“, Reformationsspiel von 1898, und eine Bühnenbearbeitung von „Turbo oder der irrende Ritter vom Geist“ von Johann Valentin Andreae).
Zudem gab er den „Ffter Kirchenkalender“ heraus, den er 1888 begründet hatte.
Nachlass im ISG.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 146f.,
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