Gläser, Johannes Friedrich Wilhelm, gen. John. Spitzname: Johnny. Kammersänger. Tenor. * 12.6.1888 Berlin, † 27.5.1968 Ffm.
Verheiratet in erster Ehe mit Agnes Werninghaus (1893-1960), die von 1923 bis 1932 Sopranistin am Ffter Opernhaus war.
Seit 1917 Mitglied im Opernensemble der Städtischen Bühnen in Ffm. Lyrischer Tenor mit besonderer Eignung im italienischen Fach. Häufig mit
Caruso verglichen, war G. die stimmlich profilierteste künstlerische Persönlichkeit im damaligen Ffm. Der sehr populäre Sänger hatte ein Repertoire von erstaunlicher Breite: rund 100 Rollen, u. a. Belmonte, Bettelstudent, Dimitrij („Boris Godunow“), Faust, Florestan, Hermann („Pique Dame“), Herzog von Mantua, Hoffmann, Lohengrin, Lyonel, Manrico, Othello, Parsifal, Raoul, Radames, Stolzing, Troubadour, Zigeunerbaron. In der Uraufführung von
Schrekers Oper „Der Schatzgräber“ am Ffter Opernhaus (21.1.1920) kreierte G. die Rolle des Elis. Zahlreiche Auslandsgastspiele, u. a. bei den Salzburger Festspielen 1926. Anlässlich seines 25. Ffter Bühnenjubiläums am 23.8.1942 gab G. seine Abschiedsvorstellung als Canio im „Bajazzo“.
Bis 1933 und nach 1948 Mitglied im Verwaltungsrat der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger, ab 1951 deren Präsident. Mitglied („Großfürst Wachtel“) des Klubs „Schlaraffia Francofurta“.
Ehrenmitglied der Städtischen Bühnen. Zahlreiche weitere Auszeichnungen, u. a. Goethe-Plakette des Landes Hessen (1955), Großes Bundesverdienstkreuz (1958) und Adolf-von-Sonnenthal-Ring (1958).
Bronzene Porträtbüste (von
Knud Knudsen), ursprünglich anlässlich von G.s 75. Geburtstag 1963 im Foyer des Großen Hauses der Städtischen Bühnen aufgestellt, seit der dortigen Abräumung (spätestens 1981) in der städtischen Kunstsammlung beim Kulturamt in Ffm.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 249f.,
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