Erster, kurzer Besuch in Ffm. Ende 1827: G.s Studienfreund Georg Ferdinand Kettembeil (1802-1857), der Inhaber der Ffter Verlagsbuchhandlung J. C. Hermann, hatte 1827 eine zweibändige Ausgabe der Werke G.s herausgebracht, zu deren Begutachtung der Dichter Ende 1827 kurz in Ffm. weilte. Seitdem veröffentlichte G. in den Ffter Zeitungen, wie der Didaskalia, der „Iris“ und der Ober-Postamts-Zeitung, eine Flut von Anzeigen und Selbstrezensionen seiner Stücke. Kettembeil verlegte inzwischen als Einzelausgaben die Dramen „Don Juan und Faust“ (1828), „Kaiser
Friedrich Barbarossa“ (1829), „Kaiser Heinrich der Sechste“ (1829) und „
Napoleon oder die hundert Tage“ (1831).
Mehrwöchiger Aufenthalt in Ffm. im Oktober und November 1834: Nachdem G. in Detmold seinen Brotberuf als Auditeur beim Lippe’schen Militär verloren hatte und die Last seiner unglücklichen Ehe nicht mehr ertragen konnte, wandte er sich nach Ffm., wo er sich eine Verbesserung seiner Lebensumstände erhoffte. Er setzte auf die baldige Herausgabe des Märchenspiels „Aschenbrödel“ und des noch unvollendeten Dramas „Hannibal“ durch Kettembeil. Dieser lehnte jedoch die Veröffentlichung ab, und es kam zum Bruch zwischen ihm und G. Der Dichter bekam Kontakt zu Eduard Duller (1809-1853), seinem späteren Biographen, der ihn zur Weiterarbeit an „Hannibal“ ermunterte und die Szene „Vor Rom“ aus dem Drama in dem Literaturblatt „Phönix“ veröffentlichte. Zudem versuchte G.s Landsmann
Simon Heinrich Adolf Herling, ihn zu fördern, doch kam es durch G.s ablehnendes und sarkastisches Verhalten zum Streit. Sein ungehobeltes Benehmen, seine schroffen Umgangsformen und sein Lebenswandel als Bohemien machten G. innerhalb kurzer Zeit zum Bürgerschreck. Als Revanche für die Ablehnung der Ffter polemisierte er gegen „Frankfurt am Main und dessen Theater“ in einer gleichnamigen Abhandlung.
Friedrich Stoltze besuchte G. in seiner kleinen Stube in der Großen Bockenheimer Gasse 25 und reimte daraufhin seine „Anekdote vom Dichter Grabbe“. Ende November 1834 verließ der Dichter die Stadt und zog nach Düsseldorf, wo er sich von Ffm. aus der Hilfe des Intendanten Karl Immermann (1796-1840) versichert hatte.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 274,
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