Borcht, Hendrik (auch: Heinrich) van der, gen. d. Ä. Maler, Radierer und Kunsthändler. * 1583 Brüssel, ▭ 26.7.1651 Ffm.
Vater von
Hendrik van der B. d. J.Seit 1599 Schüler von Aegidius (auch: Gillis, Gilles) van Valckenborch (1570-1622) in Ffm. Dann Reisen, u. a. nach Italien, und von 1621 bis 1627 Aufenthalt in Frankenthal. Von 1627 bis 1636 Beisasse, seit 1636 Bürger in Ffm.
Joachim von Sandrart, mit dem van der B. persönlich bekannt war, lobte dessen Haus in Ffm. als „Kunstschule der Jugend“. Betrieb eine bedeutende Kunsthandlung, die seine Ehefrau Dina van der B., geb. van Couwenberghe (auch: van Couwenburg; ?-1663), nach seinem Tod bis 1660 weiterführte. Dina van der B. zog dann nach Frankenthal, ohne die Kunsthandlung aufzulösen. Nach ihrem Tod 1663 reichten ihre vier Söhne beim Rat ein Gesuch zur Weiterführung des Kunsthandels in Ffm. ein, das jedoch abgelehnt wurde.
Als Maler gilt van der B., dessen Werke sich nur schwer von denen seines Sohnes
Hendrik van der B. d. J. unterscheiden lassen, als wenig bedeutend. Vertreter des niederländischen Romanismus. Malte vor allem Wappen und einige Stillleben. Zwei Bilder von ihm befinden sich in Ffm.: „Salbung Davids“ und „Deutschland bittet vor dem Throne des Kaisers um Friede“ (1639).
Porträt (Kupferstich von Wenzel Hollar, 1650).
Lexika:
Gwinner, Philipp Friedrich: Kunst und Künstler in Ffm. vom 13. Jahrhundert bis zur Eröffnung des Städel’schen Kunstinstituts. Ffm. 1862. Ergänzungsbd. Ffm. 1867.Gwinner, S. 119; Nachtr. (1867), S. 10.