Fleischbein (von Kleeberg), Johann Philipp, gen. d. Ä. Seit 1639: von F.; seit 1665: F. v. K. Kaufmann. Stadtpolitiker. Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.~ 27.10.1601 Ffm., Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.▭ 24.5.1671 Ffm.
Sohn von
Philipp Ludwig F. und dessen Ehefrau Catharina, geb. Kirchner (1568-1635). Bruder von
Caspar Philipp (von) F. Vater von
Johann Philipp F. (v. K.) d. J. und
Philipp Wilhelm F. (v. K.).
Kaufmännische Ausbildung in Genf und Lyon. Seit 1619 als Angestellter der Seidenhandlung „Gebrüder Otti“ in Venedig. 1622 gründete F. dort in engem Zusammenhang mit seinen Brüdern in Ffm. und Nürnberg eine Handelsgesellschaft in Tuchen, Spezereien und Wechseln. Er vertrat in Venedig die Interessen aller deutschen Kaufleute und wurde daraufhin 1630 zum deutschen Konsul und von der Republik Venedig zum Providitore ernannt. 1636 Rückkehr nach Ffm. und Aufnahme in die Patriziergesellschaft Frauenstein; er führte jedoch seine Geschäfte in Venedig mit Hilfe von Angestellten und später von seinen Söhnen fort. Am 15.8.1636 Heirat mit
Anna Maria Margarethe Orth (1620-1679), der Tochter des an der Pest verstorbenen Bürgermeisters und Alten-Limpurgers Jeremias Orth (1577-1635). Dennoch Missgunst der Alten-Limpurger, so dass F. nicht in diese Patriziergesellschaft aufgenommen wurde.
Nach dem Tod seines Bruders
Caspar Philipp (von) F. wurde F. 1649 in den Rat der Stadt gewählt und gewann dort bald so großen Einfluss, dass er 1652 Vorsitzender einer fünfköpfigen Kommission zur Beratung einer neuen Kaufmannsordnung wurde. Als einziger Kaufmann und Frauensteiner in diesem Gremium wusste er sich trotzdem zu behaupten. Er empfahl als Vorbild die Marktordnung von Bozen, die er selbst studiert hatte, und holte Gutachten weiterer Handelsstädte ein. 1666 konnte nach 14-jähriger Beratung die „Neue Ordnung in Wechsel- und Kaufmannsgeschäften“ vorgelegt werden, die fortan das wichtigste zivilrechtliche Gesetz der Stadt war. 1659 Jüngerer Bürgermeister. Seit 1663 Schöffe. 1670 Älterer Bürgermeister.
Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 209,
verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Literatur:
Archiv für Fft.s Geschichte und Kunst. Bisher 78 Bde. Ffm. 1839-2019.Atzert, Walter: Grabplattenfunde in der St. Katharinenkirche zu Ffm. im Jahre 1966. In: AFGK 55 (1976), S. 81-100, hier S. 97.
Internet:
Das Ffter Patriziat, Internetseiten mit Informationen (u. a. einer genealogischen Datenbank) zum Ffter Patriziat, bearb. v. Andreas Hansert, Projektträger: Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung, Ffm. https://frankfurter-patriziat.de/node/86162Ffter Patriziat, 23.3.2023.
GND: 121781240 (
Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise:
Hock, Sabine: Fleischbein (von Kleeberg), Johann Philipp (1601-1671). Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2603
Stand des Artikels: 11.5.1988