Sohn des Verlagsdruckers und Buchhändlers
Johann Philipp A. und dessen Ehefrau Catharina, geb. von der Lahr (1661/62-1717). Verheiratet in erster Ehe (seit 1726) mit Elisabeth(a) Dorothea A., geb. Holzhausen (1706-1761), in zweiter Ehe (seit 1765) mit
Magdalena Margaretha A., geb. Burgk, verw. Klotz (1707-1787). Zehn Kinder aus erster Ehe, von denen sechs Söhne und wahrscheinlich auch die beiden Töchter früh starben.
Johann Benjamin A. war das jüngste von zwölf Kindern und der einzige von fünf Brüdern, der das Erwachsenenalter erreichte. Da er beim Tod seines
Vaters 1722 erst 17 Jahre alt war, leitete der aus Prenzlau stammende Buchhändler Paul Henrich Hort († 1733) vorübergehend die Ffter Druckerei und Handlung. Wohl seit der Heirat Horts mit A.s Schwester Elisabeth Dorothea A. (1697-1732) im Jahr 1724, spätestens aber seit A.s Aufnahme in das Bürgerrecht und eigener Heirat mit der Pfarrerstochter Elisabeth Dorothea Holzhausen 1726 führten die beiden Schwäger das Geschäft gemeinsam und nahmen die seit einiger Zeit ruhende Verlagstätigkeit wieder auf. Auch nach dem Tod Horts lautete die Bezeichnung der in der Alten Mainzer Gasse 39 ansässigen Firma noch „Andreae & Hort“ (bis 1747). Unter diesem Namen erschienen insgesamt rund 200 Verlagstitel. Schwerpunkte des Verlags waren Rechtswissenschaft (u. a. Werke des Staatsrechtlers Johann Jacob Moser), Geschichte und Theologie (u. a. das Ffter Gesangbuch und das „Große Gesang-Buch“ von Ambrosius Lobwasser); kurzzeitig versuchte sich A. auch als Zeitungsherausgeber („Teutsche Zeitung“, 1737) und Zeitschriftenverleger [„Neueste Reichs-Handlungen und Staats-Geschichte (...)“, 1745]. A. war erster Vorsteher der Ffter Buchdruckergesellschaft und leitete 1740 in Ffm. die 300-Jahr-Feier der Erfindung der Buchdruckerkunst.
Seit 1754 gehörte A. dem Rat der Stadt an, zunächst in der Handwerkerbank, seit 1759 in der zweiten Bank. 1764 gab er, der auch die offiziellen Bekanntmachungen des Rats druckte, die Leitung seines Geschäfts an seine Söhne Johann Benjamin A. d. J. (1735-1793) und Dr. jur. Johann Jacob A. (1741-1819) weiter und widmete sich fortan nur noch städtischen Angelegenheiten. Er amtierte 1765, 1767 und 1769 als Jüngerer Bürgermeister und stieg 1771 zum Schöffen auf.
Im Alter von fast 60 Jahren hatte der mittlerweile verwitwete A. 1765 die sehr wohlhabende Witwe
Magdalena Margaretha Klotz, geb. Burgk, geheiratet, mit der er nach eigenen Angaben „eine sehr vergnügte Ehe“ führte. „Dagegen“, so schreibt
Alexander Dietz, „entfremdete er sich immer mehr seinen Söhnen, welche ihm nicht die verabredeten Zinsen von dem überlassenen Geschäft und Haus zahlten und bald selbst untereinander in heftige Streitigkeiten gerieten.“ (Dietz: Geschichte der Familie Andreae 1923, S. 76.) In seinem Testament von 1776 setzte A. seine Söhne zu gleichen Teilen mit seiner zweiten Ehefrau als Erben ein, woraufhin es nach seinem Tod 1778 wiederum zu Streitigkeiten der Söhne mit der Witwe im Zuge der Erbauseinandersetzung kam.
Bestattet in der Katharinenkirche, wo ihm seine Witwe
Magdalena Margaretha A. ein Grabmal [von
Johann Michael Datzerat („Johann Tatzrad“), 1778/79] errichten ließ.
Durch ihr Testament von 1778 begründete
Magdalena Margaretha A., die nachgelassene zweite Ehefrau, die A.’sche Stiftung zur Waisenfürsorge in der Niederländischen Gemeinde Augsburger Confession in Ffm.
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Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 25,
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