Sohn von
Johann A. d. J. und dessen Ehefrau Christine, geb. Fievet (1634-1693).
Ursprünglich (1679) wollte sich A. als Buchdrucker in Herborn niederlassen, was ihm jedoch nicht genehmigt wurde. Er erwarb daraufhin 1681 das Ffter Bürgerrecht, heiratete Catharina von der Lahr (1661/62-1717), die einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie aus der niederländischen Flüchtlingsgemeinde in Ffm. entstammte, und begründete seine hiesige Existenz mit Hilfe seines
Vaters, der eine Druckerei in der Neugasse für ihn erwarb. Mit seinem Bruder Johann Nikolaus A. (1664-1729), der seit 1685 eine Druckerei in Herborn führte, arbeitete er erfolgreich zusammen. Nach dem Tod des
Vaters 1693 übernahm A. als ältester Sohn dessen Ffter Druckerei und brachte das Unternehmen zu hoher Blüte. Zunächst profilierte sich A. als Bibeldrucker. Neben der fortgesetzten Auftragsarbeit für
Merian (u. a. Nachdruck der
Merian’schen Bibel, 1704),
Zunner und andere Verlage hatte er bereits seit 1682 auch eine eigene Verlagstätigkeit entwickelt. Insgesamt verlegte er über 200 Werke, meist theologischen Inhalts, oft in Kooperation mit seinem Bruder Johann Nikolaus A., u. a. Bibelausgaben [vor allem „Poli Synopsis bibliorum criticorum“ (kurz: „Biblia critica sacra“), 7 Bände, 1695, 2 Supplementbände, 1701, sowie zwei hebräische Bibelausgaben, 1694 (in Zusammenarbeit mit dem Leipziger Buchhändler Johann Friedrich Gleditsch) und 1701], Predigtsammlungen (u. a. von
Philipp Jakob Spener), Erbauungsschriften und Gesangbücher, aber auch wissenschaftliche Werke von
Hiob Ludolf und mindestens ein Musikstück von
Georg Philipp Telemann („Der für die Sünde der Welt leidende und sterbende Jesus“, Passionsoratorium auf Worte von Barthold Heinrich Brockes, 1716; Exemplar des Originaldrucks im Besitz der UB Ffm.); zahlreiche der Verlagswerke waren allerdings nur Neudrucke früherer Ausgaben seiner inzwischen verstorbenen Konkurrenten Balthasar Christoph Wust (1630-1704) und
Johann David Zunner (1641-1704). Zudem gab A. einen Hofkalender „Das jetzt-lebende Durchlauchtige Europa“ heraus, den sein
Sohn und Nachfolger fortsetzte (nachgewiesen 1716-29). Einer der letzten Lehrlinge A.s soll der spätere Verleger
Heinrich Ludwig Brönner gewesen sein (1717-21). A.s Nachlass, der u. a. die Druckerei mit vier Pressen und eine Schriftgießerei umfasste, hatte angeblich einen Wert von 35.000-40.000 Gulden.
Als bedeutendster Ffter Drucker stand A. lange der Ffter Buchdruckergesellschaft vor. Wiederholt soll er als Wortführer der christlichen Buchhändlerschaft gegen jüdische Konkurrenten aufgetreten sein (vgl. Dietz: Handelsgesch. III, S. 175; Dietz: Geschichte der Familie Andreae 1923, S. 47).
Aus der Ehe von Johann Philipp und Catharina A. stammten zwölf Kinder, von denen fünf Töchter und der jüngste Sohn
Johann Benjamin A. d. Ä. das Erwachsenenalter erreichten. Nach Johann Philipp A.s Tod führte der
Sohn, zunächst zusammen mit seinem späteren Schwager Paul Henrich Hort († 1733), die Ffter Druckerei und Buchhandlung fort. Mindestens drei der Töchter von Johann Philipp A. heirateten in Buchhändler- und Verlegerfamilien (u. a. Fleischer und Hort) ein.
Am Ffter
Gutenberg-Denkmal (von
Eduard Schmidt von der Launitz, 1840/58) auf dem Roßmarkt ist Johann Philipp A. als einer von 14 bedeutenden Druckern, deren Bildnisköpfe unter dem Hauptgesims am Sockel angebracht sind, dargestellt.
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Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 25,
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