Fehlermeldung

Deprecated function: The each() function is deprecated. This message will be suppressed on further calls in FieldCollectionItemEntity->fetchHostDetails() (Zeile 378 von /var/www/vhosts/bec2659.online-server.cloud/frankfurter-personenlexikon.de/sites/all/modules/field_collection/field_collection.module).

Holzmann, Familie

Ffter Bauunternehmerfamilie.

Bereits vor dem Dreißigjährigen Krieg war die Familie H. im Ffter Ort Bonames ansässig. Um 1700 wanderte der Müller Hans Georg H. nach Hain in der Dreieich aus. 1856 ließ sich der Bauunternehmer Johann Philipp H. mit seiner Firma vorübergehend in Ffm. nieder. 1863 kehrte die Familie endgültig nach Ffm. zurück. Seit 1968 waren Unternehmen und Familie personell nicht mehr verbunden.
Das Unternehmen, zuletzt „Philipp Holzmann AG“, war bis zur Insolvenz 2002 eine der führenden deutschen Firmen seiner Branche. Mitwirkung an Planung und Ausführung bedeutender Werke im Hoch-, Tief- und Wasserbau in der ganzen Welt. Impulsgeber in Entwicklung und Einsatz neuer Maschinen. Inhaber wichtiger Patente. Teilhaber verschiedener wichtiger Baufirmen auf internationaler Ebene.
Bauten und Baubeteiligungen in Ffm. vor 1945: Main-Neckar- und Main-Weser-Bahn, Hauptbahnhof, Bahnhof Sachsenhausen, Untermainbrücke, Obermainbrücke, Neubau der Alten Brücke, Mainkanalisierung Ffm. – Mainz, Osthafen, Reichsautobahn Ffm. – Heidelberg – Mannheim, Wasserleitungsanlagen, Kanalisation, erstes städtisches Elektrizitätswerk, Neubauten des Rathauses, Bockenheimer Kavalleriekaserne, Gericht, Hauptpost, Festhalle, Gesellschaftshaus und Ausstellungsbauten im Palmengarten, Opernhaus, Schauspielhaus, Städelsches Kunstinstitut, Panorama, Hippodrom, Palais Reichenbach, Villa „Waldfried“ mit Gestüt, Dr. Hoch’s Konservatorium, Adlerflycht-, Wöhler-, Elisabethen- und Musterschule, Dreikönigs-, Luther-, Christus- und Immanuelkirche, Siedlungen Hellerhof und Riederwald, Wohnungen der Aktienbaugesellschaft für kleine Wohnungen, rund ein Dutzend Bank- und Versicherungsgebäude. Nach 1945: Gebäude des Flughafens, Autobahnen um Ffm., Ffter U-Bahn und Mainunterquerung, Mainbrücken, Brücken über Niddawiesen und Ratsweg, Deutsche Bundesbank, Neubau der Deutschen Bank, eigenes Verwaltungsgebäude in der Taunusanlage, Hauptverwaltung der „Lurgi“, Messehallen, Henninger-Turm, Jahrhunderthalle Höchst, Wiederaufbau von Goethehaus, Römer und Paulskirche, Rekonstruktion der „Ostzeile“ am Samstagsberg, Kunsthalle Schirn, Museum für Kunsthandwerk und Deutsches Filmmuseum, Universitätsbauten, Hotel „Intercontinental“, Nordweststadt und Nordwestzentrum, Siedlungen Nied und Goldstein, Wohnstadt am Limes.
Archiv und Karten-Depositum der „Philipp Holzmann AG“ im ISG.
Philipp-H.-Weg (bis 2009: H.straße) an der früheren Großmarkthalle im Ostend.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 351f., verfasst von: Leoni Krämer.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.

Lexika: Müller, Bruno: Stiftungen für Ffm. Ffm. 1958.Müller: Stiftungen 1958, S. 100, 130, 174. | Zeller, Thomas: Die Architekten und ihre Bautätigkeit in Ffm. in der Zeit von 1870 bis 1950. Ffm. 2004. (Beiträge zum Denkmalschutz in Ffm. 14).Zeller, S. 165f.
Literatur:
                        
Börchers, Sabine: Wo Fft.s Bürger feiern. Das Gesellschaftshaus im Palmengarten. Ffm. 2012.Börchers: Gesellschaftshaus im Palmengarten 2012, S. 28f. | Gorr, Wolfram: Ffter Brücken. Schleusen, Fähren, Tunnels und Brücken des Mains. Ffm. 1982.Gorr: Ffter Brücken 1982. | Meyer-Heinrich, Hans (Hg.): Philipp Holzmann Aktiengesellschaft im Wandel von hundert Jahren 1849-1949. Ffm. 1949.Meyer-Heinrich (Hg.): Philipp Holzmann AG 1949. | Rödel, Volker: Fabrikarchitektur in Ffm. 1774-1924. Die Geschichte der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Ffm. 1986. (Ffm. – Beiträge zur Stadtentwicklung).Rödel: Fabr. 1986. | Rödel, Volker: Ingenieurbaukunst in Ffm. 1806-1914. Ffm. 1983. (Ffm. – Beiträge zur Stadtentwicklung).Rödel: Ing. 1983. | Schomann, Heinz: Der Ffter Hauptbahnhof. 150 Jahre Eisenbahngeschichte und Stadtentwicklung (1838-1988). Stuttgart 1983.Schomann: Hauptbahnhof 1983.
5 herausragende Vertreter der Familie in Ffm.

Holzmann, Eduard

Holzmann, Gotthard Eduard. Bauingenieur und Bauunternehmer. * 23.5.1870 Groß-Umstadt, † 10.3.1929 Ffm.
Sohn von Johann Wilhelm H. (1842-1913) und dessen erster Ehefrau Anna Maria, geb. Wohlfahrt (1848-1870). Enkel von Johann Philipp H. Halbbruder von Wilhelm Heinrich H.
Jugend in Ffm. Abitur am Wöhler-Realgymnasium. Studium in Karlsruhe und Berlin-Charlottenburg, abgeschlossen mit dem Staatsexamen. 1900 Eintritt in das Familienunternehmen als Bauingenieur. Seit 1908 Prokurist. Seit 1912 stellvertretendes Vorstandsmitglied. Nach der Fusion des Unternehmens mit der „Internationalen Baugesellschaft“ zur „Philipp Holzmann AG“ (1917) gehörte H. dem Vorstand der neuen Aktiengesellschaft an. Zugleich Vorstandsmitglied der „AG Hellerhof“ (1917-28). H. erwarb sich besondere Verdienste um den Ausbau der Ffter Häfen, vor allem des Osthafens, und der städtischen Kanalisation sowie um den Neubau der Alten Brücke.
Porträtzeichnung (von Lino Salini) im HMF.
Lebte im Haus Schaumainkai 83 (heute Museum Giersch).

Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/4.405.

Holzmann, Heinrich

Holzmann, Wilhelm Heinrich. Senator h. c. Regierungsbaumeister. Bauingenieur und Bauunternehmer. * 30.8.1878 Bretten, † 21.6.1962 Ffm.
Sohn von Johann Wilhelm H. (1842-1913) und dessen zweiter Ehefrau Maria Magdalena, geb. Meusel (1853-1921). Enkel von Johann Philipp H. Halbbruder von Gotthard Eduard H.
Abitur am Wöhler-Realgymnasium. Ingenieurstudium mit den Schwerpunkten Wasser- und Straßenbau an der TH Darmstadt und in Berlin-Charlottenburg. Von 1902 bis 1904 Anstellung im preußischen Staatsdienst beim Wasserbauamt Ffm. und bei der Wasserbau-Inspektion Wesel. 1904 kurzzeitig, von 1907 bis 1945 erneut im Familienunternehmen tätig als Tiefbauingenieur, Personalreferent und Prokurist. Seit 1912 stellvertretender Geschäftsführer. Seit 1917 Vorstandsmitglied. Seit 1936 Betriebsführer des gesamten Unternehmens. Seit 1945 stellvertretender Vorsitzender, seit 1957 Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats. Förderte und entwickelte moderne Bauweisen und den Einsatz neuer Maschinen. H. machte sich einen Namen auf dem Gebiet des Wasserbaus, war richtungweisend im Brücken- und Schleusenbau.
Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglied verschiedener Unternehmen, u. a. des Deutschen Beton-Vereins und des Gerling-Konzerns.
Lebte im Haus Lindenstraße 37.
Nachlass im ISG.

Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/776.

Holzmann, Johann Philipp

Gründer des Bauunternehmens.
Holzmann, Johann Philipp. Müller. Bauunternehmer. * 22.4.1805 Kreuzmühle im heutigen Dreieich-Dreieichenhain, † 15.2.1870 Ffm.
Sohn des Müllers Johann Philipp H. (1777-1817) und dessen Ehefrau Katharina, geb. Löffler (1780-1839), aus Sprendlingen. Vater von Philipp und Johann Wilhelm H. Großvater von Gotthard Eduard und Wilhelm Heinrich H.
1818 Übernahme der Kreuzmühle nach Tod des Vaters. 1830 gliederte H. dem alten Familienbesitz ein Sägewerk an, das er zusammen mit der Ffter Holzfirma „Meyer & Lindt“ betrieb. 1840 erste größere Lieferung von Eisenbahnschwellen für die Taunuseisenbahn. Danach Erwerb der Dampfmühle, die Rat Beil auf der Günthersburg in Bornheim betrieben hatte, und Neuaufbau auf der Kreuzmühle (seitdem auch „Dampfmühle“ genannt). 1845 Beteiligung an den Erdarbeiten für den Bau der Main-Neckar-Bahn. 1849 schied H. unter Verzicht auf seinen Vermögensanteil aus der Firma aus und gründete ein eigenes Bauunternehmen mit Dampfsägewerk in Sprendlingen. Übernahm Erdarbeiten für Bahn- und Hafenbauten, u. a. Baubeteiligung an der Main-Weser-Bahn, der Hanauer Bahn, der Homburger Bahn und anderen Eisenbahnprojekten. 1855/56 Verlegung des Geschäfts nach Ffm. in die Obermainanlage. 1858 Brand des Firmensitzes. H. verließ daraufhin die Stadt. 1863 endgültige Rückkehr nach Ffm. Am 1.1.1865 Geschäftsübernahme durch die Söhne.

Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/3.835.
Internet: Hessische Biografie, ein Kooperationsprojekt des Instituts für Personengeschichte in Bensheim und des Hessischen Landesamts für geschichtliche Landeskunde in Marburg zur Erstellung einer umfassenden personengeschichtlichen Dokumentation des Landes Hessen. https://www.lagis-hessen.de/pnd/137630743Hess. Biografie, 24.1.2024.

Holzmann, Philipp

Holzmann, Philipp. Königlich Preußischer Baurat. Bauunternehmer. * 10.12.1836 Kreuzmühle im heutigen Dreieich-Dreieichenhain, Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.† 14.5.1904 Oberursel/Taunus.
Sohn von Johann Philipp H. (1805-1870) und dessen Ehefrau Elisabeth, geb. Laux (1810-1904). Bruder von Johann Wilhelm H.
Von 1852 bis 1855 Besuch der Höheren Gewerbschule in Darmstadt. Von 1856 bis 1860 Ausbildung am Polytechnikum in Karlsruhe. Eintritt in das Bauunternehmen des Vaters. Besonderes Interesse am Hochbau. Seit 1865 Leitung des väterlichen Baugeschäfts zusammen mit seinem Bruder Wilhelm H. 1873 Übernahme der Geschäftsanteile des Bruders in einem Auseinandersetzungsvertrag; Gründung der Kommanditgesellschaft „Philipp Holzmann & Cie.“. Von 1873 bis 1894 baute H. als alleinverantwortlicher Leiter das Unternehmen zu einem der führenden Großbaubetriebe in Deutschland aus. Schloss dem Bauunternehmen firmeneigene Werkstätten und Zulieferbetriebe an, die zum Teil selbst einen hervorragenden Ruf gewannen. Ende 1894 trat H. von der Direktion der Firma zurück, blieb aber im Aufsichtsrat. 1895 Umwandlung der KG in eine GmbH.
Vorsitzender des Architekten- und Ingenieur-Vereins. Enger Kontakt zum Verschönerungsverein.
Lebte in der von ihm 1880 erworbenen Villa am Untermainkai 70 (abgerissen 1928, auf dem Gelände das Gewerkschaftshaus errichtet 1930-31).
Der ältere Sohn Karl H. (1863-1910) arbeitete als Bauingenieur in der väterlichen Firma. Der jüngere Sohn Philipp Wilhelm H. (1869-1951) lebte bis 1945 als Kunsthistoriker in Berlin, war aber zugleich bis 1917 Beiratsmitglied der „Philipp Holzmann & Cie. GmbH“ und bis 1947 Aufsichtsratsmitglied der „Philipp Holzmann AG“. Die jüngste Tochter Lina Susanna H. (1874-1970), verheiratet (seit 1895) mit Hans von Schauroth, wurde als Kunstmalerin bekannt.
Nachlass und Manuskript zu H.s Biographie von E. Scotland im ISG.
Philipp-H.-Weg (bis 2009: H.straße) im Ostend. Philipp-H.-Schule, eine berufliche Schule für Bau- und Holztechnik sowie für Agrarwirtschaft, im Westend.

Lexika: Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Franz Lerner in: NDB 9 (1972), S. 577f.
Literatur:
                        
Schomann, Heinz: Das Ffter Malerviertel und der Aufstieg von Sachsenhausen. Eine Dokumentation des Kuratoriums Kulturelles Fft. Petersberg [Copyright 2016].Schomann: Malerviertel 2016, S. 276. | Scotland, E.: Philipp Holzmann 1836-1904. Typoskript. o. O. 1938.Scotland: Philipp Holzmann 1938.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/2.066.

Holzmann, Wilhelm

Holzmann, Johann Wilhelm. Bauingenieur und Bauunternehmer. * 4.7.1842 Kreuzmühle im heutigen Dreieich-Dreieichenhain, † 23.4.1913 Ffm.
Sohn von Johann Philipp H. (1805-1870) und dessen Ehefrau Elisabeth, geb. Laux (1810-1904). Bruder von Philipp H. Vater von Gotthard Eduard und Wilhelm Heinrich H.
Schulbesuch in Darmstadt. Seit 1861 Ausbildung am Polytechnikum in Karlsruhe. Dann Studium an der TH Stuttgart. 1864 Eintritt in das väterliche Bauunternehmen. Besonderes Interesse an Tiefbauarbeiten. 1865 Übernahme des väterlichen Baugeschäfts zusammen mit seinem Bruder Philipp H. 1873 Austritt aus der Firmenleitung. Bis zu seinem Tod blieb H. jedoch Leiter der Abteilungen für Tiefbau und für Eisenbahnbau. Verantwortlich für den Bau der Obermainbrücke, der Mainkanalisierung, des Osthafens, der Bebauung Rückertstraße und verschiedener Eisenbahnprojekte. Arbeitete ständig an der Verbesserung der eingesetzten Maschinen und am Einsatz neuer Geräte. Seit 1876 Prokurist der Kommanditgesellschaft „Philipp Holzmann & Cie.“. Nach dem Tod des Bruders 1904 Vorsitzender des Aufsichtsrats der „Philipp Holzmann & Cie. GmbH“.
Aufsichtsratsmitglied verschiedener Gesellschaften, u. a. der „AG Hellerhof“, der Tornow-Gesellschaft und der „Internationalen Baugesellschaft“.
1904 Ritterkreuz I. Klasse des Verdienstordens Philipps des Großmütigen für den Bau der Umgehungsbahn von Mainz.
Lebte im Haus Schwindstraße 1.
Wilhelm-H.-Stiftung, errichtet 1942 vom Unternehmen für seine Angestellten.

Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/4.404.

© 2024 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den Autoren
Empfohlene Zitierweise: Krämer, Leoni: Holzmann, Familie. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/4711
Die Autorenangabe bezieht sich auf den Artikel über die Familie. Die Angaben zu Autoren der hier ebenfalls dargestellten Personenartikel finden Sie, indem Sie auf die Namen der einzelnen Personen klicken.

Stand des Artikels: 30.9.1994