Aus einer angesehenen Ffter Juristenfamilie, die der Patriziergesellschaft Frauenstein angehörte. (G. selbst wurde aus unbekannten Gründen nicht Mitglied auf Frauenstein.) Sohn des Stadtadvokaten und Syndicus primarius Esaias Philipp G. (1646-1710) und dessen zweiter Ehefrau Eva Maria, geb. von Hilten (auch: Huld), verw. Witzel (?-1697). Enkel des Gräflich Solmsischen Rats und Amtmanns Anton G. (1611-1690), der ebenfalls das Amt des städtischen Syndikus in Ffm. innegehabt hatte. Verheiratet (seit 1720) mit seiner Cousine
Catharina Elisabetha (auch: Elisabeth) G., geb. (von) Kellner (seit 1732 in zweiter Ehe verh. von Barckhaus, 1696-1749).
Jurastudium in Jena (seit 1711) und Straßburg (seit 1714), abgeschlossen als Lizentiat beider Rechte (J. U. L.) mit der Disputation am 20.5.1717. Dreijährige Bildungsreise durch Belgien und Frankreich, die vornehmlich dem Zweck diente, antike Münzen für seine Sammlung zu erwerben. Nach seiner Rückkehr ließ sich G. als Jurist in Ffm. nieder. Er starb früh, im Alter von 27 Jahren, fast genau ein Jahr nach seiner Hochzeit.
Kurz vor seinem offenbar absehbaren Tod bat G. seine Frau, zum bleibenden Andenken an ihn und seine Familie (deren letzter Angehöriger er war) einen Katalog seiner Münzsammlung zu publizieren, was sie ihm auf dem Totenbett versprach. Das Verzeichnis „Numophylacium Glockianum, Sive Collectio MMMCCXCVI. Numorum, tam Graecorum quam Romanorum, &c. Ant. Phil. Glockii J. U. Lti.“, bearbeitet von
Catharina Elisabethas zweitem Ehemann
Heinrich von Barckhaus, erschien 1735 bei
Johann Benjamin Andreae im Druck. Mit 3.296 griechischen und römischen Münzen aus Gold, Silber und Bronze, arabischen, russischen und mittelalterlichen Münzen sowie einigen Antiquitäten war G.s Sammlung die größte Ffter Münzsammlung ihrer Zeit. Die Witwe
Catharina Elisabetha, seit 1732 in zweiter Ehe verh. von Barckhaus, stiftete G.s Münzsammlung 1749 testamentarisch der Stadtbibliothek; zudem vermachte sie der Bibliothek einen Betrag von 1.000 Gulden, dessen Zinsen zur Betreuung der Sammlung durch einen Bibliothekar verwendet werden sollten. Die G.’sche Sammlung bildete den Grundstock für das städtische Münzkabinett (heute im HMF).
Der Sammlerraum für
Heinrich und
Catharina Elisabetha von Barckhaus in der 2012 eröffneten Dauerausstellung „Ffter Sammler und Stifter“ des HMF ist auch G. und seiner Münzsammlung gewidmet.
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