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Glock, Anton Philipp

Glock, Anton Philipp. J. U. L. [d. i. Juris Utriusque Licentiatus]. Jurist. Münzsammler. Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.~ 7.8.1694 Ffm., Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.▭ 12.10.1721 Ffm.
Aus einer angesehenen Ffter Juristenfamilie, die der Patriziergesellschaft Frauenstein angehörte. (G. selbst wurde aus unbekannten Gründen nicht Mitglied auf Frauenstein.) Sohn des Stadtadvokaten und Syndicus primarius Esaias Philipp G. (1646-1710) und dessen zweiter Ehefrau Eva Maria, geb. von Hilten (auch: Huld), verw. Witzel (?-1697). Enkel des Gräflich Solmsischen Rats und Amtmanns Anton G. (1611-1690), der ebenfalls das Amt des städtischen Syndikus in Ffm. innegehabt hatte. Verheiratet (seit 1720) mit seiner Cousine Catharina Elisabetha (auch: Elisabeth) G., geb. (von) Kellner (seit 1732 in zweiter Ehe verh. von Barckhaus, 1696-1749).
Jurastudium in Jena (seit 1711) und Straßburg (seit 1714), abgeschlossen als Lizentiat beider Rechte (J. U. L.) mit der Disputation am 20.5.1717. Dreijährige Bildungsreise durch Belgien und Frankreich, die vornehmlich dem Zweck diente, antike Münzen für seine Sammlung zu erwerben. Nach seiner Rückkehr ließ sich G. als Jurist in Ffm. nieder. Er starb früh, im Alter von 27 Jahren, fast genau ein Jahr nach seiner Hochzeit.
Kurz vor seinem offenbar absehbaren Tod bat G. seine Frau, zum bleibenden Andenken an ihn und seine Familie (deren letzter Angehöriger er war) einen Katalog seiner Münzsammlung zu publizieren, was sie ihm auf dem Totenbett versprach. Das Verzeichnis „Numophylacium Glockianum, Sive Collectio MMMCCXCVI. Numorum, tam Graecorum quam Romanorum, &c. Ant. Phil. Glockii J. U. Lti.“, bearbeitet von Catharina Elisabethas zweitem Ehemann Heinrich von Barckhaus, erschien 1735 bei Johann Benjamin Andreae im Druck. Mit 3.296 griechischen und römischen Münzen aus Gold, Silber und Bronze, arabischen, russischen und mittelalterlichen Münzen sowie einigen Antiquitäten war G.s Sammlung die größte Ffter Münzsammlung ihrer Zeit. Die Witwe Catharina Elisabetha, seit 1732 in zweiter Ehe verh. von Barckhaus, stiftete G.s Münzsammlung 1749 testamentarisch der Stadtbibliothek; zudem vermachte sie der Bibliothek einen Betrag von 1.000 Gulden, dessen Zinsen zur Betreuung der Sammlung durch einen Bibliothekar verwendet werden sollten. Die G.’sche Sammlung bildete den Grundstock für das städtische Münzkabinett (heute im HMF).
Der Sammlerraum für Heinrich und Catharina Elisabetha von Barckhaus in der 2012 eröffneten Dauerausstellung „Ffter Sammler und Stifter“ des HMF ist auch G. und seiner Münzsammlung gewidmet.

Artikel aus: Frankfurter Personenlexikon, verfasst von Sabine Hock.

Lexika: Dölemeyer, Barbara: Ffter Juristen im 17. und 18. Jahrhundert. Ffm. 1993. (Ius Commune, Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Europäische Rechtsgeschichte Ffm., Sonderhefte, Studien zur Europäischen Rechtsgeschichte 60).Dölemeyer: Juristen, S. 62f., Nr. 207. | Körner, Hans: Ffter Patrizier. Historisch-Genealogisches Handbuch der Adeligen Ganerbschaft des Hauses Alten-Limpurg zu Ffm. Neubearb. u. fortgesetzt durch Andreas Hansert. Neustadt/Aisch 2003.Körner/Hansert: Ffter Patrizier 2003, S. 262. | Körner, Hans: Ffter Patrizier. Historisch-Genealogisches Handbuch der Adeligen Ganerbschaft des Hauses Alten-Limpurg zu Ffm. München 1971.Körner: Ffter Patrizier 1971, S. 155. | Lersner, Achilles August von: Chronica. 2 Bde. Ffm. 1706/34.Lersner 2.2, S. 116. | Müller, Bruno: Stiftungen in Ffm. Geschichte und Wirkung. Neubearb. u. fortgesetzt durch Hans-Otto Schembs. Ffm. [Copyright 2006]. („Mäzene, Stifter, Stadtkultur“, Schriften der Ffter Bügerstiftung und der Ernst Max von Grunelius-Stiftung, hg. v. Clemens Greve, Bd. 7).Müller/Schembs: Stiftungen 2006, S. 143. | Müller, Bruno: Stiftungen für Ffm. Ffm. 1958.Müller: Stiftungen 1958, S. 122. | Richel, Arthur: Katalog der Abteilung Fft. [der Ffter Stadtbibliothek]. Bd. 2: Literatur zur Familien- und Personengeschichte. Ffm. 1929.Richel, S. 183.
Literatur:
                        
Archiv für Fft.s Geschichte und Kunst. Bisher 78 Bde. Ffm. 1839-2019.Rüppell, Eduard: Schaumünzen, welche zum Angedenken von Bewohnern Fft.s oder in dieser Stadt gebornen Personen gefertigt wurden. In: AFGK 7 (1855), S. I-VIII u. 1-82, hier S. II. | Ebrard, Friedrich Clemens: Die Stadtbibliothek in Ffm. Im Auftrage der städtischen Behörden aus Anlaß der Vollendung des Erweiterungsbaues hg. (...). Ffm. 1896.Ebrard: Stadtbibliothek 1896, S. 23, 59f. | Ffter Sammler und Stifter. Eine Dauerausstellung des HMF (...). Ffm. 2012. (Schriften des HMF 32).Berger, Frank: Kabinettstücke. Die Münzleidenschaft der Familie Glock und der Barckhaus’sche Kunstschrank (18. Jahrhundert). In: Ffter Sammler u. Stifter 2012, S. 38-53. | Das Münzkabinett. Hg. anläßlich der Ausstellung „Münzen und Medaillen aus dem Münzkabinett des Historischen Museums Ffm.“, Oktober-Dezember 1964. Texte: Friedrich Friedmann. Fotografien: Fred Kochmann. Ffm. 1964. (Kleine Schriften des HMF 5).Friedmann: Münzkabinett des HMF 1964, [S. 4f.]. | Hansert, Andreas: Aus Auffrichtiger Lieb Vor Franckfurt. Patriziat im alten Fft. Hg. v. d. Cronstett- und Hynspergischen Evangelischen Stiftung und dem Historischen Museum Fft. Ffm. 2000.Hansert: Patriziat im alten Fft. 2000, S. 68f. | Bürgerliche Sammlungen in Fft. 1700-1830. [Titel auch: Katalog zu der Abteilung Bürgerliche Sammlungen in Fft. 1700-1830. Katalog des HMF.] Ausstellung u. Katalog: Viktoria Schmidt-Linsenhoff, Kurt Wettengl. Ffm. 1988.Schmidt-Linsenhoff/Wettengl: Bürgerliche Sammlungen in Fft. 1988, S. 17f.
Quellen: ISG, Kirchen- bzw. Standesbücher: Heiratsbücher, Ffm., 1533-1848 bzw. 1849-1939.Eintrag der Heirat mit Catharina Elisabetha von Kellner, 9.10.1720: ISG, Kirchen- bzw. Standesbücher: Heiratsbuch 13 (1719-26), S. 129.
Internet: Das Ffter Patriziat, Seite mit Informationen (u. a. genealogische Datenbank) zum Ffter Patriziat, ein Projekt der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung Ffm., bearb. v. Andreas Hansert. https://frankfurter-patriziat.de/node/86897 - https://frankfurter-patriziat.de/node/27156 - Ffter Patriziat, 18.5.2022. | Hessische Biografie, ein Kooperationsprojekt des Instituts für Personengeschichte in Bensheim und des Hessischen Landesamts für geschichtliche Landeskunde in Marburg zur Erstellung einer umfassenden personengeschichtlichen Dokumentation des Landes Hessen. https://www.lagis-hessen.de/pnd/124567509
Hinweis: Artikel über den Großvater Anton Glock.
Hess. Biografie, 18.5.2022.
| Internetseiten des Historischen Museums Fft., Ffm. https://historisches-museum-frankfurt.de/de/sammlermuseum/glockHMF, 18.5.2022.

GND: 116664355 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Glock, Anton Philipp. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/4963

Stand des Artikels: 18.5.2022
Erstmals erschienen in Monatslieferung: 06.2022.