Sohn von Samuel P. (1787-1855) und dessen Ehefrau Maria Elisabeth, geb. Ziegler (1793-?). Bruder von
Friedrich Ernst P. Verheiratet mit Bertha P., geb. Ziegler (?-1908).
Besuch der Musterschule und des Bunsen’schen Instituts in Ffm. Einjähriger Sprachaufenthalt in Neufchâtel (dt. Neuenburg) in der Schweiz. Seit 1835 Lehre im väterlichen Geschäft. Schon damals fühlte sich P. aber mehr zu den Naturwissenschaften hingezogen. Seine Eltern gestatteten ihm, ein Probejahr an der Universität Jena zu absolvieren, wo er Vorlesungen in Geschichte, Philosophie, Physik und Mathematik belegte. Im Spätherbst 1836 begann er an der Universität Bonn ein Studium der Altphilologie. 1836/37 Reise mit seinem Onkel Philipp Jakob P. (1782-1856) nach Oberitalien. Von 1837 bis 1841 Medizinstudium in Berlin. Promotion. Studienaufenthalt in Wien, um dort seine Kenntnisse in der Augenheilkunde und der Chirurgie zu vertiefen. 1842/43 Reisen nach Paris, England und Schottland. Im Juli 1843 kehrte P. nach Ffm. zurück und wurde Assistenzarzt am Hospital zum heiligen Geist. Zusammen mit
Stricker und Appia gründete er eine Augenklinik für Ärmere, die er leitete. 1887 [?] eröffnete er eine Privatpraxis in der Neuen Mainzer Straße in Ffm. 1848 übernahm P. das Pflegamt des „Irrenhauses”, wo er mit
Carl Friedrich Mettenheimer und
Heinrich Hoffmann zusammenarbeitete. Bei einem erneuten Parisaufenthalt betätigte er sich bei den Barrikadenkämpfen im März 1848 als ärztlicher Helfer. 1849 wurde P. während des Badischen Aufstands Leiter eines Lazaretts in Baden-Baden. Von 1850 bis 1885 war er Chirurg am Bürgerhospital in Ffm. 1881 Ernennung zum Sanitätsrat. 1885 zog sich P. ins Privatleben nach Kronberg zurück, wo er schon 1861 ein Grundstück am Schlossberg erworben hatte. Gleichzeitig gab er alle Ehrenämter ab.
Als Mediziner erkannte P. schon früh die Bedeutung der Antisepsis in Krankenhäusern und der Hygiene an Schulen. Neben der Augenheilkunde galt sein spezielles Interesse der Bekämpfung der Diphtherie, da die ersten Fälle dieser Zeit in seiner eigenen Familie auftauchten. Auf dem Gebiet der Chirurgie entwickelte er sich zum Spezialisten für plastische Chirurgie und Tracheotomie.
Vorstandsmitglied des Physikalischen Vereins. Mitglied des Ärztlichen Vereins Ffm. und des Mikroskopischen Vereins.
P. trat auch als Kunstsammler (Bilder, Stiche und Keramiken) und Züchter von Koniferen in Erscheinung.
Seine medizinischen Erfahrungen und Forschungen veröffentlichte P. in zahlreichen Schriften, u. a. zu Geschlechtskrankheiten, plastischen Operationen von Gaumenspalten, Behandlung von Blasenkrankheiten und Schulhygiene.
1891 Ernennung zum Geheimen Sanitätsrat.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 126f.,
.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.