Sohn eines jüdischen Lederfabrikanten.
Nach kaufmännischer Lehre und Militärdienst im Ersten Weltkrieg studierte P. seit 1919 Ökonomie, Philosophie und Soziologie in Freiburg und Ffm. 1923 Promotion über die Geldtheorie von Karl Marx. 1924 gehörte P. zu den Gründern des Instituts für Sozialforschung (IfS) in Ffm.; eine (lebenslang dauernde) Freundschaft verband ihn schon seit 1911 mit
Max Horkheimer. Ebenfalls 1924 war P. gemeinsam mit
Felix Weil, der auch zu den Gründern des IfS gehörte, Geschäftsführer der Marx-Engels-Archiv-Gesellschaft zur Förderung der Herausgabe der Marx-Engels-Gesamtausgabe. 1927 unternahm P. eine Reise in die Sowjetunion, die ihren wissenschaftlichen Niederschlag in der Schrift „Die planwirtschaftlichen Versuche in der Sowjetunion“ fand, mit der er sich 1928 in Ffm. habilitierte. Seitdem bis 1933 Privatdozent an der Ffter Universität und bis 1930 stellvertretender Leiter des IfS. 1930 gründete P. die erste ausländische Zweigstelle des IfS in London. Seine Arbeiten zu volkswirtschaftlichen Themen erschienen in der vom IfS herausgegebenen „Zeitschrift für Sozialforschung“.
Emigration 1933 nach Genf, 1934 nach New York, wo P. seine Tätigkeit am „Institute for Social Research“, der amerikanischen Nachfolgeinstitution des IfS, fortsetzte. Dort bis 1949 Seminarleiter und Geschäftsführender Direktor. 1950 Rückkehr nach Ffm., um am Wiederaufbau des Ffter IfS mitzuarbeiten. Seit 1951 außerplanmäßiger, seit 1958 planmäßiger Professor für Volkswirtschaftslehre und Soziologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. 1963 emeritiert. Bereits 1954 war P. nach Zürich übergesiedelt, und seit 1960 lebte er – wie
Horkheimer – in Montagnola im Tessin.
Als Organisator und Verwalter hat der Praktiker P. den Aufbau des IfS in Ffm. wesentlich geprägt, sowohl in personellen und materiellen Fragen als beispielsweise auch im Aufbau der Institutsbibliothek. Auf wissenschaftlichen Gebiet trat P. – im Vergleich zu
Horkheimer,
Adorno und
Löwenthal – eher in den Hintergrund. Der philosophisch ausgerichtete Denkansatz in der kritischen Gesellschaftstheorie blieb ihm fremd. Sein Engagement für Marxismus und Kommunismus war wesentlich eindeutiger als etwa bei
Horkheimer. In der Forschung beschäftigte sich P. vornehmlich mit den Themen Rationalisierung und Automation. Als profunder Kenner der Schriften von Marx und Engels galt P. zugleich als einer ihrer wichtigen Kritiker. So verwarf er beispielsweise die Theorie von der Verelendung des Proletariats. Zuletzt arbeitete er an einer Kritik der Marx’schen Doktrin von produktiver Arbeit.
1955 erschien P.s Dokumentation über die ökonomischen und sozialen Folgen der Automation (Neuaufl. 1964). Die umfangreiche Schrift wurde zu einem – wenn auch umstrittenen – Standardwerk.
1969 Ehrenplakette der Stadt Ffm.
Nachlass im Archivzentrum der UB Ffm.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 145f.,
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