Sohn eines Wiener Zimmermalers, der bereits 1780 starb.
Die kunstsinnige Mutter förderte R.s künstlerische Anlagen, ermöglichte ihm u. a. den Besuch der Wiener Zeichenakademie und schickte ihn, als er 1790 rekrutiert werden sollte, vorsorglich zu einem befreundeten Maler nach Brüssel (R.s Brüder waren beide in Kriegen gefallen). Vor den Revolutionskriegen floh R. 1793 zunächst nach Aachen und Köln. Am Neujahrstag 1794 traf er völlig mittellos in Ffm. ein. Im Hause des Kupferstechers und Verlegers
Johann Gottlieb Prestel fand er jedoch sofort Aufnahme und konnte dort sechs Jahre lang leben und arbeiten.
Prestel wurde sein Lehrer im Radieren, Kupferstechen und Gouachemalen. 1800 heiratete R. die Ffterin Rosina Margaretha Hochschlitz (1770-1844), die ebenfalls im
Prestel’schen Atelier Beschäftigung fand; das Ehepaar R. zählte künftig zu den besten Kräften des Verlags. Städeldirektor
Johann David Passavant war R.s Freund und Förderer. R.s Schüler in späteren Jahren war sein Großneffe
Wilhelm Beer.
Der gesellige R. war Mitglied in der Gesellschaft des Ffter Liederkranzes.
R.s Neigung galt vornehmlich der Landschaftsmalerei. Auf diesem Gebiet war er weitgehend Autodidakt. Seine Vorbilder fand er in der klassischen niederländischen Landschaftsmalerei, einer auch beim Ffter Publikum nach wie vor beliebten Kunstgattung, vor allem in den Werken Isaak van Ruisdaels. Als in Ffm. als Sitz des Deutschen Bundestags die Nachfrage nach hiesigen Stadt- und Landschaftsansichten stark anstieg, avancierte R. bald vom Vorzeichner und Kopisten zum selbstständigen, vielbeschäftigten Ffter Stadt- und Landschaftsporträtisten (hauptsächlich Ölbilder und Gouachen). Auf seinen Ausflügen durch den Taunus, den Reisen nach Norddeutschland (Ansichten der Freien Städte Bremen, Hamburg und Lübeck, 1818), in den Schwarzwald (1825), an die Donau und in die Schweiz zeichnete er Motivskizzen, die er in Ffm. auf Leinwand übertrug. Neben seinen Naturdarstellungen und detailreichen Volksszenen aus der nächsten Ffter Umgebung (vor allem der Taunusgegend) widmete sich R. vielfach den Ffter Bauten, dem Stadtwald und dem Mainpanorama. Am bekanntesten sind seine mehrfach modifizierte „Ansicht der Stadt Ffm. von Westen“ und seine „Ansicht der Stadt Ffm. vom Mühlberg“. Diese Werke dokumentieren zudem R.s wachsende Beachtung bauhistorischer Details im Ffter Stadtbild. Zu den Sammlern der R.’schen Ansichten gehörte etwa Großherzog Carl Theodor von Dalberg.
Ein großer Teil von R.s Bildern befindet sich im Städel und im HMF.
Von seinen Malerkollegen und der Ffter Bürgerschaft hochgeschätzt, wurde R. zu Ehren im Dezember 1843 im Augsburger Hof ein Künstlerfest veranstaltet. Der preußische König verlieh ihm die Medaille für Kunst und Wissenschaft.
Porträt (Pastell von
Ursula Reinheimer).
1902 Ausstellung des Ffter Kunstvereins mit 147 Werken R.s. 2008 Retrospektive im Museum Giersch.
Anton-R.-Pfad in Sachsenhausen.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 162f.,
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