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Radl, Anton

Radl (auch: Rad’l), Anton. Maler. * 15.4.1774 Wien, † 4.3.1852 Ffm.
Sohn eines Wiener Zimmermalers, der bereits 1780 starb.
Die kunstsinnige Mutter förderte R.s künstlerische Anlagen, ermöglichte ihm u. a. den Besuch der Wiener Zeichenakademie und schickte ihn, als er 1790 rekrutiert werden sollte, vorsorglich zu einem befreundeten Maler nach Brüssel (R.s Brüder waren beide in Kriegen gefallen). Vor den Revolutionskriegen floh R. 1793 zunächst nach Aachen und Köln. Am Neujahrstag 1794 traf er völlig mittellos in Ffm. ein. Im Hause des Kupferstechers und Verlegers Johann Gottlieb Prestel fand er jedoch sofort Aufnahme und konnte dort sechs Jahre lang leben und arbeiten. Prestel wurde sein Lehrer im Radieren, Kupferstechen und Gouachemalen. 1800 heiratete R. die Ffterin Rosina Margaretha Hochschlitz (1770-1844), die ebenfalls im Prestel’schen Atelier Beschäftigung fand; das Ehepaar R. zählte künftig zu den besten Kräften des Verlags. Städeldirektor Johann David Passavant war R.s Freund und Förderer. R.s Schüler in späteren Jahren war sein Großneffe Wilhelm Beer.
Der gesellige R. war Mitglied in der Gesellschaft des Ffter Liederkranzes.
R.s Neigung galt vornehmlich der Landschaftsmalerei. Auf diesem Gebiet war er weitgehend Autodidakt. Seine Vorbilder fand er in der klassischen niederländischen Landschaftsmalerei, einer auch beim Ffter Publikum nach wie vor beliebten Kunstgattung, vor allem in den Werken Isaak van Ruisdaels. Als in Ffm. als Sitz des Deutschen Bundestags die Nachfrage nach hiesigen Stadt- und Landschaftsansichten stark anstieg, avancierte R. bald vom Vorzeichner und Kopisten zum selbstständigen, vielbeschäftigten Ffter Stadt- und Landschaftsporträtisten (hauptsächlich Ölbilder und Gouachen). Auf seinen Ausflügen durch den Taunus, den Reisen nach Norddeutschland (Ansichten der Freien Städte Bremen, Hamburg und Lübeck, 1818), in den Schwarzwald (1825), an die Donau und in die Schweiz zeichnete er Motivskizzen, die er in Ffm. auf Leinwand übertrug. Neben seinen Naturdarstellungen und detailreichen Volksszenen aus der nächsten Ffter Umgebung (vor allem der Taunusgegend) widmete sich R. vielfach den Ffter Bauten, dem Stadtwald und dem Mainpanorama. Am bekanntesten sind seine mehrfach modifizierte „Ansicht der Stadt Ffm. von Westen“ und seine „Ansicht der Stadt Ffm. vom Mühlberg“. Diese Werke dokumentieren zudem R.s wachsende Beachtung bauhistorischer Details im Ffter Stadtbild. Zu den Sammlern der R.’schen Ansichten gehörte etwa Großherzog Carl Theodor von Dalberg.
Ein großer Teil von R.s Bildern befindet sich im Städel und im HMF.
Von seinen Malerkollegen und der Ffter Bürgerschaft hochgeschätzt, wurde R. zu Ehren im Dezember 1843 im Augsburger Hof ein Künstlerfest veranstaltet. Der preußische König verlieh ihm die Medaille für Kunst und Wissenschaft.
Porträt (Pastell von Ursula Reinheimer).
1902 Ausstellung des Ffter Kunstvereins mit 147 Werken R.s. 2008 Retrospektive im Museum Giersch.
Anton-R.-Pfad in Sachsenhausen.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 162f., verfasst von: Reinhard Frost.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Lexika: Dessoff, Albert: Kunst und Künstler in Ffm. im 19. Jahrhundert. 2. Bd.: Biographisches Lexikon der Ffter Künstler im 19. Jahrhundert. Ffm. 1909.Dessoff, S. 113. | Gwinner, Philipp Friedrich: Kunst und Künstler in Ffm. vom 13. Jahrhundert bis zur Eröffnung des Städel’schen Kunstinstituts. Ffm. 1862. Ergänzungsbd. Ffm. 1867.Gwinner, S. 444-451.
Literatur:
                        
Museum Giersch der Goethe-Universität (Hg.): Romantik im Rhein-Main-Gebiet. Katalogredaktion: Mareike Hennig, Manfred Großkinsky, Birgit Sander, Susanne Wartenberg, Linda Baumgartner. Petersberg 2015.Kat. Romantik im Rhein-Main-Gebiet 2015, bes. S. 175, 199, 275f. | Maisak, Petra/Kölsch, Gerhard: Ffter Goethe-Museum. Die Gemälde. „... denn was wäre die Welt ohne Kunst?“ Bestandskatalog. Hg. v. Freien Deutschen Hochstift. Ffm. 2011.Maisak/Kölsch: Gemäldekat. d. Ffter Goethe-Museums 2011, S. 388. | Holzinger, Ernst (Hg.)/Ziemke, Hans-Joachim (Bearb.): Die Gemälde des 19. Jahrhunderts. Text- und Bildband. Ffm. 1972. (Kataloge der Gemälde im Städel’schen Kunstinstitut I).Städelkat. d. Gemälde d. 19. Jh.s 1972, Textband, S. 291-293. | Wiederspahn, August/Bode, Helmut: Die Kronberger Malerkolonie. Ein Beitrag zur Ffter Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts. Mit dokumentarischen Beiträgen von Änne Rumpf-Demmer, Julius Neubronner und Philipp Franck. 3., erw. Aufl. Ffm. 1982.Wiederspahn/Bode: Kronberger Malerkolonie 1982, S. 699.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/4.228.

GND: 116322918 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
© 2024 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den Autoren
Empfohlene Zitierweise: Frost, Reinhard: Radl, Anton. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/818

Stand des Artikels: 29.12.1994