Fritz Saalfeld
Fotografie von Eugen Lauterwasser (aus dem Ffter Theater-Almanach 1937/38, S. 95).
© privat. Nähere Informationen auf Anfrage bei der Redaktion.
Saalfeld, Fritz Karl, gen. Dady. Schauspieler. Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.* 18.5.1901 (Ffm.-)Rödelheim, Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.† 9.10.1955 Ffm.
Schüler der Sachsenhäuser Oberrealschule. Von 1919 bis 1921 Ausbildung an der Ffter Schauspielschule unter
Carl Ebert. Nach ersten Engagements in Recklinghausen, Herne, Hamborn, Hagen, Solothurn und Hamburg kam S. 1927 wieder nach Ffm. und wirkte zunächst am Ffter Künstlertheater für Rhein und Main, dann (1929/30) am Neuen Theater. Danach ging er an das Schauspielhaus Bremen, ehe er 1935 endgültig nach Ffm. zurückkehrte. Bis zur Schließung der Theater (1944) gehörte er als Bonvivant zum Ensemble des Kleinen Hauses der Städtischen Bühnen, des früheren Neuen Theaters. Er trat insbesondere hervor als eleganter Liebhaber und Held in Gesellschaftskomödien, etwa von Curt Goetz, G. B. Shaw und Oscar Wilde, aber auch von Lope de Vega, und avancierte bald zum ersten Salonschauspieler der Stadt. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft gab S. zunächst einige Gastspiele in Stuttgart und München, kam dann 1947 wieder an das Ffter Schauspielhaus. Er versuchte nun, in das Fach als Charakterdarsteller und Komiker umzusteigen, was ihm etwa in der Hauptrolle von Brechts „Herr Puntila und sein Knecht”, als Monsieur Dupère in Kaisers „Alain und Elise”, als Oberst Purdy in Patricks „Das kleine Teehaus” sowie als Hofmarschall von Kalb in
Schillers „Kabale und Liebe” gelang. Außerdem war S. als Sprecher für Hörspielproduktionen des HR tätig, u. a. für
Wolf Schmidts „Hesselbach”-Serie (etwa als Hausmeister Ballmann in „Hesselbach GmbH“, 1954/55). S.s letzte Bühnenrolle war die des Dr. Schwarzkopf in Wedekinds „Musik”. S. nahm sich das Leben, wohl resigniert, weil er seine frühere Beliebtheit nicht mehr erreichte. Auch in seiner Idee, das Neue Theater wiederaufzubauen, war er gescheitert.
Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 229,
verfasst von: Sabine Hock (redigierte Onlinefassung für das Frankfurter Personenlexikon).
Literatur:
Beckmann, Eberhard (Hg.): Zehn Jahre Ffter Schauspielschule 1920-1930. Eine Werbeschrift für die Schulidee. [Ffm. 1930.]Beckmann (Hg.): Ffter Schauspielschule 1930, S. 40f., 51. |
Deutsches Bühnen-Jahrbuch. Theatergeschichtliches Jahr- und Adressbuch. [Untertitel ab 1977: Das große Adressbuch für Bühne, Film, Funk und Fernsehen.] Hg. v. d. Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger. Bisher Jg. 26-129. Berlin, später Hamburg 1915-2021.Dt. Bühnen-Jb. 1957, S. 78 (Nekr.). |
Mohr, Albert Richard: Das Ffter Schauspiel 1929-1944. Eine Dokumentation zur Theatergeschichte mit zeitgenössischen Berichten und Bildern. Ffm. [Copyright 1974].Mohr: Schausp. 1974, bes. S. 127; weitere Seitenangaben im Register. |
Siedhoff, Thomas: Das Neue Theater in Ffm. 1911-1935. Versuch der systematischen Würdigung eines Theaterbetriebs. Ffm. 1985. (Studien zur Ffter Geschichte 19).Siedhoff: Neues Theater 1985, Nr. 722, 724, 726, 729-731, 733-735, 737, 739-740, 742, 744-749.
Quellen:
ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/724.
Internet:
Hessische Biografie, Kooperationsprojekt des Instituts für Personengeschichte in Bensheim und des Hessischen Instituts für Landesgeschichte in Marburg zur Erstellung einer umfassenden personengeschichtlichen Dokumentation des Landes Hessen. https://www.lagis-hessen.de/pnd/123493188Hess. Biografie, 25.7.2015.
GND: 123493188 (
Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise:
Hock, Sabine: Saalfeld, Fritz. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/972
Stand des Artikels: 29.7.2023
Erstmals erschienen in Monatslieferung: 08.2015.