Sohn des Bildhauers Bernhard
Otto K. Verheiratet (seit 1928) mit
Therese Rosine Emilie, gen. Daisy, K., geb. Kraus (1899-1992). Ein Sohn: Helmut
Willi K. (* 1929).
K., der ab 1922 mit einem eigenen Eintrag unter der Anschrift der Eltern am Mainkai 11 im Ffter Adressbuch verzeichnet war, machte als Architekt in Ffm. – damals noch als Mitarbeiter von Gottlob Schaupp – das erste Mal 1927 beim siegreichen Wettbewerbsentwurf für einen Baukomplex von Gemeinde-, Pfarrhaus und Kirche der Philippusgemeinde im Riederwald auf sich aufmerksam (wohl ohne Beteiligung K.s ausgeführt 1927-28, kriegszerstört 1944). In dem ebenfalls 1927 vom Hochbauamt ausgeschriebenen Ideenwettbewerb zur Gestaltung des linken Mainufers an der Dreikönigskirche in Sachsenhausen erreichte er (unter Mitarbeit von Ernst Schulz bzw. Albert Löcher) den zweiten und den dritten Platz. Spätestens zu diesem Zeitpunkt bestand ein Arbeitsvertrag mit dem Ffter Hochbauamt, denn beim Bau der Großmarkthalle (1926-28) wirkte K. als Mitarbeiter von Baudirektor
Martin Elsaesser. Offensichtlich gingen seine Ambitionen darüber hinaus. Seit 1928 als Architekt in Heddernheim ansässig (lt. Adressbuch 1929-35), führte er sein Büro seit etwa 1930 unter dem Namen „H. F. W. Kramer“ (statt zuvor „Willi Kramer“). Beim Wettbewerb zum Wiederaufbau des abgebrannten Rathauses in Rüdesheim am Rhein errang K. (mit K. Graef) 1928 den ersten Preis mit einem Entwurf, der das Alte mit dem Neuen harmonisch zu verbinden wusste (eingeweiht 1929; erhalten). Im selben Jahr erzielte er (in Zusammenarbeit mit Ernst Schulz) im Wettbewerb um das Henry und Emma Budge-Altersheim in Ffm. einen dritten bzw. zweiten Preis, nachdem wegen eines formalen Fehlers die Preisverteilung neu festgesetzt wurde. Von Oktober 1931 bis Februar 1933 lebte die Familie K. in Hamburg-Altona, wo K. von
Martin Elsaesser mit Arbeiten am Bau des großzügigen Landsitzes von Philipp F. Reemtsma betraut war. Danach ging K. wieder nach Ffm. zurück, um sich als Privatarchitekt zu betätigen. Schon 1929 hatte er dort Einfamilienhäuser realisiert. Dazu kamen nun weitere Wohn- und Mietshäuser, u. a. für die IG Farben. Außerdem war K. als beratender Architekt maßgeblich an der Gestaltung der Brückenbauten für die „Reichsautobahnen“ im Rhein-Main-Gebiet beteiligt. Um die Mitte der 1930er Jahre verlegte er sein Büro in die Innenstadt, in das (bis heute erhaltene) Geschäftshaus „Weißfrauenhof“ in der Weißfrauenstraße 12 (lt. Adressbuch 1936-39), wo seit 1937/38 auch die Architekten
Rudolf Schwarz und
Johannes Krahn ansässig waren (ab Adressbuch 1938). 1934 gewann K. einen ersten und einen zweiten Preis im Wettbewerb zur Erlangung von Ideenskizzen für vier Bauvorhaben des ersten Bauabschnitts zur Altstadtsanierung. Ab 1938 verwirklichte er (in Zusammenarbeit mit Wilhelm Henss) einen Wohnhausblock in der Weißadlergasse für die ABG, dessen Fertigstellung 1940 er nicht mehr erlebte. K. starb in der Nacht zum 13.9.1938 bei einem Autounfall auf der Autobahn am Zubringer Darmstadt.
Einige Architekturzeichnungen und Pläne von K. im Martin Graßnick Archiv der TU Kaiserslautern.
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