Fehlermeldung

Deprecated function: The each() function is deprecated. This message will be suppressed on further calls in FieldCollectionItemEntity->fetchHostDetails() (Zeile 378 von /var/www/vhosts/bec2659.online-server.cloud/frankfurter-personenlexikon.de/sites/all/modules/field_collection/field_collection.module).

Schaumann, Gustav

Schaumann, Gustav Adolf Ernst Lionel. Architekt. Denkmalpfleger. Stadtplaner. * 26.12.1861 Osnabrück, † 7.12.1937 Ospedaletti/Ligurien.
Studium an den Technischen Hochschulen Aachen und Berlin. Zunächst im Staatsdienst, zuletzt als Regierungsbaumeister. In der kommunalen Verwaltung und Planung war Sch. seit 1889 städtebaulich tätig, zunächst in Hannover, Elberfeld und Halle, dann von 1896 bis 1903 als Baudirektor und Konservator der Stadt Lübeck.
Von Oberbürgermeister Adickes nach Ffm. berufen, wurde Sch. im April 1903 als Nachfolger von Gustav Behnke zum hauptamtlichen Stadtrat (Stadtbaurat) gewählt. Mit seiner Vereidigung im August 1903 übernahm er die Leitung des städtischen Hochbauamts. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wirkte Sch. als Dezernent für Hochbau, Garten-, Park- sowie Kulturangelegenheiten und als Vorsitzender bzw. Mitglied einer Vielzahl von städtebaulichen Kommissionen an Adickes’ Stadtplanungskonzept mit. Der Ausbau Fft.s zu einer modernen Großstadt wurde etwa markiert durch die großzügige Straßenplanung am Alleenring (wie Zeppelin-, Adickesallee) und durch das Einfügen weiträumiger Grünflächen (wie Ostpark, Huthpark, Hohenzollernanlage – der heutigen Friedrich-Ebert-Anlage – ) in das Stadtbild. Bei der Bebauung des Messegeländes hatte Sch. die Oberbauleitung für die neoklassizistischen Festplatzbauten und war Mitglied der Jury für die Festhalle.
In seiner ersten Amtsperiode bis 1915 legte Sch. den Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Verwaltungstätigkeit. Durch die Führung des Hochbauamts als einer rationell arbeitenden modernen Behörde konnte er eine auffällig große Zahl von Bauten realisieren. Allein bis zum Ersten Weltkrieg wurden über 30 Schulen errichtet. Dabei beschränkte sich Sch. auf die Entwürfe für lediglich zwei Schulen, die Comenius- und die Günthersburgschule (1905), als eigene Arbeiten. Alle anderen Bauten entstanden, zum geringen Teil nach Vorentwürfen Sch.s, nach den Plänen seines Mitarbeiterstabs, zu dem die Stadtbaumeister Moritz und Görich, die Stadtbauinspektoren Wilde, Berg und Kanold sowie der Magistratsbaurat Reinicke zählten. Die beiden Jugendstilkapellen des 1907 von Sch. entworfenen Versorgungshauses und Wiesenhüttenstifts (1911; seit 2007 „Hofgarten“) im Nordend gelten heute als einzigartige Zeugnisse ihrer Entstehungszeit. Im Bereich der Denkmalpflege betrieb Sch. u. a. die einfühlsame Restaurierung der Fachwerkhäuser Großer und Kleiner Engel sowie Schwarzer Stern auf dem Römerberg.
In seiner zweiten Amtsperiode machte sich Sch., gemeinsam mit Gartenbaudirektor Max Bromme, einen Namen mit dem Entwurf und dem Bau des Stadions an der Mörfelder Landstraße (seit 1922). Bei der Realisierung dieses Projekts, dessen Oberbauleitung er über seine Pensionierung (Dezember 1924) hinaus bis zum Ablauf der Amtsperiode im August 1927 behielt, zeichnete sich Sch. nicht nur als findiger und hartnäckiger Ankurbler der Finanzierung aus. Er war auch Architekt der wesentlichen Teile des „Waldstadions”, etwa der Arena samt „hellenistischem” Tribünenbau, der Radsportanlage, des Stadionbads und der Wintersporthalle. Nach seiner Pensionierung lebte Sch. in Schönberg im Taunus.
Silberne Plakette der Stadt Ffm. anlässlich seiner Pensionierung 1924.
Porträtplakette (von Carl Stock, anlässlich von Sch.s 70. Geburtstag 1931).

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 263f., verfasst von: Felix Blömeke.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
Array
(
    [de] => Array
        (
            [0] => Array
                (
                    [value] => literfasst
                )

        )

)

Lexika: Schomann, Heinz/Rödel, Volker/Kaiser, Heike: Denkmaltopographie Stadt Ffm. Hg. v. Denkmalamt der Stadt Ffm. in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege in Hessen. Überarb. 2. Aufl. Ffm. 1994. (Materialien zum Denkmalschutz in Ffm., 1. Baudenkmäler; / Teil der Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen).Denkmaltop., S. 179, 204, 659.
Literatur:
                        
Bauer, Thomas: „Mit lebhaftem Bedauern und aufrichtigem Dank“. Der Mitteldeutsche Kunstgewerbe-Verein in der Zeit des Nationalsozialismus. Ffm. 2016.Bauer: Mitteldt. Kunstgewerbe-Verein in der Zeit d. NS 2016, S. 22, 32, 44, 65. | Kaiser, Heike: Die Liebig-Schule, Bockenheim. Ffm. 1993. (Notizen zum Denkmalschutz 4).Kaiser: Liebig-Schule 1993. | Risse, Heike: Frühe Moderne in Ffm. 1920-1933. Architektur der zwanziger Jahre in Ffm. Traditionalismus – Expressionismus – Neue Sachlichkeit. Ffm. 1984. (Ffm. – Beiträge zur Stadtentwicklung).Risse: Frühe Moderne 1984. | Rödel, Volker: Ingenieurbaukunst in Ffm. 1806-1914. Ffm. 1983. (Ffm. – Beiträge zur Stadtentwicklung).Rödel: Ing. 1983. | Schaumann, Gustav: Die Denkmalpflege der Stadt Ffm. im Jahre 1914. Sonderdruck aus: Die Denkmalpflege 1915, Nr. 13.Schaumann: Denkmalpflege d. Stadt Ffm. 1914. | Schomann, Heinz: Das Ffter Malerviertel und der Aufstieg von Sachsenhausen. Eine Dokumentation des Kuratoriums Kulturelles Fft. Petersberg [Copyright 2016].Schomann: Malerviertel 2016, S. 282. | Seng, Joachim: Goethe-Enthusiasmus und Bürgersinn. Das Freie Deutsche Hochstift – Ffter Goethe-Museum 1881-1960. Göttingen 2009.Seng: Freies Deutsches Hochstift 2009. | Struckmeier-Schubert, Dore: 175 Jahre Versorgungshaus und Wiesenhüttenstift (Stiftung des öffentlichen Rechts). Ffm. 1992.Struckmeier-Schubert: FS Versorgungshaus u. Wiesenhüttenstift 1992. | Stadtverordnetenversammlung der Stadt Ffm. Um Ffm. verdiente Persönlichkeiten. Hg.: Stadtverordnetenvorsteher Paul Labonté. Ffm. 1988.Stvv. 1988, S. 40.
Quellen: ISG, Magistratsakten (Best. A.02.01), Serien 1868-1930 und 1930-69.ISG, MA R 488 Tom. I (Ehrengaben: Plakette). | ISG, Magistratsakten (Best. A.02.01), Serien 1868-1930 und 1930-69.ISG, MA U 748 Tom. I (Stadion). | ISG, Personalakten der Stadtverwaltung (Best. A.11.02), ab ca. 1900.ISG, PA 18.898. | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/2.647.

GND: 1161497153 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
© 2024 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den Autoren
Empfohlene Zitierweise: Blömeke, Felix: Schaumann, Gustav. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1025

Stand des Artikels: 23.2.1995